Squealer-Rocks.de CD-Review
Coney Hatch - Coney Hatch

Genre: Hard Rock
Review vom: 02.10.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Rock Candy Records: Wenn ein Päckchen dieses US-Labels aus dem Briefkasten ploppt, kommt Freude auf beim Schreiberling, denn, genau wie die deutschen Kollegen von MTM Classix haben sich die Amis dem Wiederentdecken von längst vergessen geglaubten Perlen verschrieben.

Coney Hatch also diesmal, eine kanadische Truppe, und ihr selbstbetiteltes Debut aus dem Jahr 1982. Und bereits nach dem ersten Durchlauf ist klar: Diesmal haben die Leute von Rock Candy einen echten Hochkaräter aus der riesigen Mine der 80er-Veröffentlichungen rausgehauen. Zu behaupten, Coney Hatch spielen Hardrock entspricht in etwa der Aussage, Ronaldinho spielt Fußball. Richtig zwar, aber nicht annähernd die Qualität beschreibend. Ronaldinho überlassen wir mal den Kollegen vom Kicker, aber wenn wir uns den kanadischen Vierer näher betrachten, stellen wir fest: Diese Scheibe ist ein Killer!

Coney Hatch haben mal angefangen als AC/DC-Coverband,und was sie dabei gelernt haben, hört man beispielsweise an der Rock’n’Roll-Nummer „No Sleep Tonight“. Das schleppende, unglaublich coole, unglaubliche groovende „Monkey Bars“, ein weiteres Highlight der Scheibe, wird gar mit einem lupenreinen Jazz-Solo veredelt. Gegenüber „Love Poison“ sehen selbst Ratt zu ihren besten Zeiten alt aus, und der Chartbreaker „Hey Operator“ lässt, wenngleich kommerziellster Song der Scheibe, die typisch britischen Einflüsse in der kanadischen Musikszene erkennen. Beim trägen „Stand Up“, dem ungewöhnlichsten Song des Albums, lässt Frontmann Carl Dixon gar Rap-Einflüsse einfließen – und das 1982, als noch gar keiner an den Rap dachte! Sollten wir Coney Hatch gar als Godfather des Rap .... nein, das ginge dann doch zu weit, hehe. Neben den 10 Killern der Original-Scheibe kommt „Coney Hatch“ mit 2 Bonus-Songs, einem Demo-Song sowie sehr umfangreichen und extrem unterhaltsamen Liner-Notes Howard Johnson („Kerrrang“) rüber.

Ihr merkt jedenfalls, „Coney Hatch“ ist ein außergewöhnliches Album. Nahezu jeder Song ist anders, nahezu jeder Song hat seine Besonderheit, die ihn aus der Masse der 80er-Hardrock-Veröffentlichungen heraushebt. Faszinierend dabei, wie die Band es trotzdem schafft, einen roten Faden durch das Album zu ziehen, typischer US-Rock, gepaart mit britischen Einflüssen und einer groovenden AC/DC-Schlagseite. Was laber ich lange rum: Mit dieser Wiederveröffentlichung nehmen Coney Hatch meine persönliche Jahres Top-Ten im Sturm, soviel ist sicher, und kein, wirklich kein Hardrock-Fan sollte auf diese Scheibe verzichten. Großartig!


Tracklist:
01. Devils Deck
02. You Ain’t Got Me
03. Stand Up
04. No Sleep Tonight
05. Love Poison
06. We Got The Night
07. Hey Operator
08. I’ll Do The Talkin
09. Victim Of Rock
10. Monkey Bars
11. Dreamland (Bonus Track)
12. Where I Draw The Line (Bonus Track)
13. Sin After Sin (Demo)

Lineup:
Andy Curran (v, b)
Carl Dixon (v, g)
Dave Ketchum (d)
Steve Shelski (g, v)

DISCOGRAPHY:

1982 - Coney Hatch
1983 - Outa Hand
1985 - Friction
2005 - Coney Hatch (Re-Release)
2013 - Four


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Coney Hatch - Coney Hatch (CD-Review)
Coney Hatch - Four (CD-Review)

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