Squealer-Rocks.de CD-Review
Bullet - Heading For The Top

Genre: Heavy Rock
Review vom: 25.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Schweden-Rock, die Dritte: Nachdem Babylon Bomb und Hardcore Superstar zeitgleich mit hochwertiger Sleaze-Kost um Käufer buhlen, lassen es Bullet etwas deftiger zur Sache gehen: „Heading For The Top“ bietet Heavy-Rock der altbewährten Art.

Kann man von einem Cover und Songtiteln auf die Art von Musik schließen? Man kann, zumindest im Fall von Bullet: Auf dem Cover mustern uns fünf finstere Gestalten zwischen brennenden Ölfässern auf schweren Maschinen, und die Songtitel heißen „Midnight Riders“, „Leather Love“ oder „Bang Your Head“. Und genau so tönen die fünf Schweden dann auch, harter Biker-Rock der simplen Gangart und hoher Eingängigkeit. Stilistisch lassen sich Bullet wohl am ehesten als eine Mischung aus den alten Accept und Krokus festmachen, wobei AC/DC bei etlichen Riffs schwer mitgroovt und die ein oder andere Anleihe bei alten NWOBHM-Helden wie Saxon auch nicht fehlt.

Und damit werden Bullet an dieser Stelle die Meinungen sauber teilen wie Moses kürzlich das Meer: Neu oder gar innovativ ist das, was die Schweden raushauen, ganz sicher nicht, eher das krasse Gegenteil. Also werden die einen über die Tatsache meckern, dass nahezu jeder Riff, nahezu jeder Refrain irgendwie schon mal da war. Picken wir nur mal den schon kackfrech bei AC/DC geklauten Riff von „Rambling Man“ raus, das ist schon dreist. Scheiß drauf, werden die anderen entgegnen, dafür lassen es Bullet ordentlich rocken und wirklich neu ist doch heute eh nix mehr. Stimmt auch, die Fünf hauen ihre traditionellen Heavy-Rocker sauber raus und dürften live damit mächtig abräumen, soviel steht fest.

Und Hell Hofer am Mikro? Ohje, stöhnen die einen, was für ein Schreihals! Grinsend werden die anderen erwidern, dass zu dieser Art von Mucke genau eine solche Art von Schreihals passt, schließlich reden wir hier von Accept meets AC/DC und Hell Hofer klingt nun mal wie Udo meets Brian Johnson. Passt also … oder auch nicht, je nach Sichtweise.

Kommen wir noch zu den Songtiteln und Texten, und bei soviel Rock’n’Roll werden sich Anhänger progressiver oder anspruchsvoller Kost vor Schreck den Kopfhörer von der Rübe reißen. Andererseits: „Midnight Riders Riding Free“ gröhlt sich nun mal live wesentlich besser als progressive Meisterwerke, deren Melodie nach drölf Bier sowieso keiner mehr auf die Reihe bekommt.

Was bleibt als Fazit? Alles ne Frage der Sichtweise. Als Fan von AC/DC, Krokus und Accept gehen mir die simplen Heavy-Rocker von Bullet runter wie Öl, und ich bin mir sicher, dass die Kapelle live mächtig Arsch tritt. Und wenn ihr kein Problem mit Zweit- und Drittverwertung altbekannter Songstrukturen und Riffs habt, dann könntet ihr mit „Heading For The Top“ ebenfalls mächtig Spaß haben.


Tracklist:
01. Midnight Riders (Running Free)
02. Turn It Up Loud
03. Heading For The Top
04. Rambling Man
05. Hard Luck Lady
06. Speeding In The Night
07. One Deal With The Devil
08. Rock Steady
09. Leather Love
10. Raise Hell
11. Bang Your Head

Line up:
Hell Hofer –vocals
Lenny Blade –bass
Hampus Klang –lead guitar
Erik Almström –lead guitar
Gustav Hjortsjö –drums

DISCOGRAPHY:

2003 - Heavy Metal Highway
2003 - Speeding In The Night (MCD)
2006 - Heading For The Top
2008 - Bite The Bullet

SQUEALER-ROCKS Links:

Bullet - Heading For The Top (CD-Review)
Bullet - Bite The Bullet (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren