Squealer-Rocks.de CD-Review
Sum 41 - Chuck

Genre: Punk Metal
Review vom: 01.10.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Was ergeben folgende Bands: American Hi Fi, Blink 182, NOFX, Bad Religion, Linkin Park, Korn, Slipknot, R.E.M., U2, Oasis, Iron Maiden, Anthrax und Metallica? - Eine neuer Super-Rock/Metal-Sampler? Gut möglich, aber der ist mir nicht bekannt. Also noch mal raten. Keine Ahnung? Ganz einfach: Die Antwort ist das neue Sum 41 Album CHUCK, das all diese unterschiedlichen Künstler vereint - ohne natürlich bewusst zu covern.

Auf dem Vorgängeralbum DOES THIS LOOK INFECTED (2002) hatte es sich schon angedeutet, Sum 41 bewegen sich weg vom Punk Pop, mit dem man sich aus kommerzieller Sicht locker zum Millionär machen kann. Der Weg, den die vier Kanadier mit ihrem nun vierten Studioalbum einschlugen, zeigt definitiv in Richtung Metal.
Gleichzeitig bewegt sich das Quartett jedoch auch in die fast entgegengesetzte Richtung. Zwar kommen Punk Pop Elemente à la Blink 182 (Bsp.: „No Reason“, „Open Your Eyes“) noch (vereinzelt) vor, dafür spielt die Truppe auf CHUCK (der Titel ist dem UN-Mitarbeiter Chuck Pelletier gewidmet, der die Jungs aus dem Krisengebiet Kongo brachte) vermehrt richtige Balladen („Some Say“, „Slipping Away“, „Pieces“), die etwa mit denen von U2, R.E.M., Oasis, oder American Hi Fi vergleichbar sind.

Den großen Rest von CHUCK bilden hartes Riffing, schnelle Schlagzeugarbeit (das Double Bassing lässt grüßen). Songs wie „Still Waiting“ ließen schon auf dem letzten Album ein wenig durchblitzeln, dass in Sum 41 wesentlich mehr stecken, als nur Teenager Punks. Die Jungs bezeichnen sich selbst gerne als Metal Maniacs, weshalb Metallica und Iron Maiden Songs im Set der vier fast an der Tagesordnung stehen.
So verwundert es auch kaum, dass des Öfteren Erinnerungen an den typischen Slipknot Klang und Gesang („Angels With Dirty Faces“, „I'm Not The One“), Linkin Park’sche Schrei/Rap- und Breakeinlagen („Open Your Eyes“, „There's No Solution“), oder Metallica zu Zeiten des MASTER OF PUPPETS („The Bitter End“) aufkommen.
Im genialen „We’re All To Blame“ spiegelt sich dann noch einmal die gesamte Bandbreite der Truppe wieder. Neben schnellen und thrashigen Parts sorgen ruhige Elemente für den nötigen Kontrast.

Dagegen gibt es richtigen Punk eigentlich nur ein einziges mal, unter dem Namen „Welcome To Hell“. Die Kürze (knappe 2 Minuten) lässt vermuten, dass sich Sum 41 hier kräftig bei den Punk-Opis Bad Religion bedienen. Trotz alledem besitzt der Song etwas Einzigartiges, auch wenn die beiden Bad Religion Lieder „Sinister Rouge“ und „Punk Rock Song“ gekreuzt womöglich genau so klingen würden.

Fazit: Ich bin positiv überrascht von Sum 41. Keine Frage, CHUCK ist das bisher beste und abwechslungsreichste Album der Mannen Deryck Whibley und Co.. Auf Lieder wie „We’re All To Blame“ oder „The Bitter End“ wartet man von Metallica schon seit über zehn Jahren. Alleine die beiden Stücke trösten darüber hinweg, dass nicht alles auf CHUCK dieses hohe Niveau halten kann, muss es – ehrlich gesagt – bei 13 Stücken und diversen Bonus Tracks (ist von Land zu Land verschieden) auch gar nicht.


Tracklist:
1. Intro
2. No Reason
3. We're All To Blame
4. Angels With Dirty Faces
5. Some Say
6. The Bitter End
7. Open Your Eyes
8. Slipping Away
9. I'm Not The One
10. Welcome To Hell
11. Pieces
12. There's No Solution
13. 88

Anspieltipps: We're All To Blame, Some Say, The Bitter End, There's No Solution

Band Line-Up:
Deryck "Bizzy D" Whibley - Gesang, Gitarre
Dave "Brownsound" Baksh - Gitarre, Gesang
Cone McCaslin - Bass
Steve "Stevo32" Jocz - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2000 – Half Hour Of Power
2001 – All Killer No Filler
2002 – Does This Look Infected
2004 – Chuck
2007 - Underclass Hero

SQUEALER-ROCKS Links:

Sum 41 - Chuck (CD-Review)
Sum 41 - Underclass Hero (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren