Squealer-Rocks.de CD-Review
Redemption - The Fullness Of Time

Genre: Progressive Metal
Review vom: 18.07.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



An THE FULLNESS OF TIME, der zweiten Scheibe des Progressive Metal Projekts Redemption, sind einmal mehr die absoluten Vorzeigemusiker dieser Spielart beteiligt. Neben dem Gitarrist und exzellenten Songwriter Nicolas van Dyk (ist übrigens der einzige, der seit 2000 dabei ist) befinden sich mit Ray Alder (Gesang) und Bernie Versailles (Gitarre) zwei von der „crème de la crème“, die mit Fates Warning oder Engine große Erfolge feiern konnten, an Bord des amerikanischen Progschiffes, welches der Vollständigkeit halber von James Sherwood (Bass), Chris Quirarte (Schlagzeug) und Tommy Newton (u.a. Helloween), ein Top-Mann an den Reglern, komplettiert wird.

Diesen Zweitling aus dem Hause Redemption muss man eigentlich in zwei Vierersonggruppen unterteilen. Dies liegt zum einen daran, weil es sich bei den letzten vier Ausarbeitungen um ein vierteiliges Songmonster namens „The Fullness Of Time“ handelt und zum anderen, weil in den ersten vier Liedern weniger experimentell, sondern geradliniger (mit diesem Wort muss man auf dem Progsektor ein bisschen aufpassen) zu Werke gegangen wird (zumindest wenn man einige Teile bei „Scarred“ weglässt).

Trotz der Klasse der fünf angesehenen Musiker verzichtete man im Songwriting größtenteils auf übertriebene und dem „Durchschnittshörer“ auf Dauer zu langweilige Frikeleien und setzte mehr auf metallische Härte und die gesanglichen Fertigkeiten des Ray Alders, die sich auf ein und der selben Ebene mit denen von Dream Theater Sänger James LaBrie befinden. Glasklare, melodische, in einer gewissen jedoch nie störenden Grundhöhe befindende und zu jeder Zeit als „singend“ bezeichenbare Gesänge sind die Merkmale dieses atemberaubenden Mannes.

Die vorhin erwähnte metallische Härte kann man im Großen und Ganzen mit des „Traumtheaters“ TRAIN OF THOUGHT vergleichen, nur ohne die Bay Thrash Anleihen. Härte hin oder her, wer Progbands kennt, der weiß: ein einfacher Songaufbau ist dennoch nicht drin, die kompositorische Klasse der Musiker wird immer irgendwo durchschimmern. Und, genauso sind sogenannte Einflüsse bei Gruppen vom Schlage Redemption als relativ zu betrachten. Man merkt zwar ab und zu, dass Bands wie Dream Theater, Rush, Megadeth und natürlich Fates Warning die fünf Musiker stark beeinflusst haben, aber wenn man die acht Songs als Gesamtwerk betrachtet, fällt keiner der von mir genannten Künstler ins Gewicht.

Dies spiegelt sich im Einzelnen in Wechselspielchen zwischen melodischen Gesängen/Soli und härteren Parts („Threads“, „Release“, „Rage“), ganz ruhigen mit vielen Keyboardeinlagen ausgestatteten Songs („Parker's Eyes“, „Despair“), die sogar in poppige Gefilde abdriften („Transcendence“), Gitarrensoli der Extraklasse („Scarred“) und epischen, genialen 16-Minüter („Sapphire“) wieder.

Fazit: Da die „Frikelgötter“ Dream Theater inzwischen Elemente von Linkin Park klauen und mit ihrer aktuellen sehr auf hohe Verkaufszahlen ausgelegte Scheibe OCTAVARIUM nicht an die Vorgängeralben herankommen, kommt Redemptions zweiter Streich, THE FULLNESS OF TIME, gerade recht. Ein Sänger mit einer der schönsten Stimmen der kompletten Progszene und eine Rhythmus- sowie Solifraktion, die gekonnt Härte mit Melodik und tragenden Passagen verbindet, zeichnen ein Album aus, das zeigt, dass man an Dream Theaters Thron sägen kann ... und zwar richtig kräftig!

VÖ: 18. Juli 2005

Tracklist:
1. Threads
2. Parker's Eyes
3. Scarred
4. Sapphire
5. The Fullness Of Time: Rage
6. The Fullness Of Time: Despair
7. The Fullness Of Time: Release
8. The Fullness Of Time: Transcendence

Anspieltipps: Threads, Sapphire, The Fullness Of Time (Part I – Part IV)

Band Line-Up:
Ray Alder - Gesang
Nicolas van Dyk - Gitarre, Keyboards
Bernie Versailles - Gitarre
James Sherwood - Bass
Chris Quirarte - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 - Redemption
2005 - The Fullness Of Time
2007 - The Origins Of Ruin
2009 - Frozen In the Moment - Live In Atlanta
2009 - Snowfall on Judgegment Day

SQUEALER-ROCKS Links:

Redemption - The Fullness Of Time (CD-Review)
Redemption - The Origins Of Ruin (CD-Review)
Redemption - Snowfall on Judgement Day (CD-Review)

Redemption - Frozen In the Moment - Live In Atlanta (DVD-Review)

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