Squealer-Rocks.de CD-Review
Virgin Steele - Nocturnes Of Hellfire & Damnation

Genre: Heavy / Symphonic Metal
Review vom: 14.07.2015
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 19.06.2015
Label: Steamhammer



Mal 'ne blöde Frage: Was haben Running Wild und Virgin Steele gemeinsam, obwohl sie musikalisch aus zwei völlig verschiedenen Welten kommen? Nun, die Antwort kennt wohl jeder Metal Fan: Beide Bands, bzw. ihre Alleinherrscher waren mal so geil, dass man nicht um sie herumkam, bevor sie sich quasi in Eigenregie selbst demontiert haben.

Virgin Steele Mastermind David DeFeis kann sich in seine Vita schreiben, mindestens vier der besten Metal Scheiben aller Zeiten kreiert zu haben („Noble Savage“; „The Marriage of Heaven and Hell 1+2“; „Invictus“) und somit ist der Mann ein Gott!

Leider ist ihm das Erheben in das Universum der Gottheiten dermaßen zu Kopf gestiegen, dass er dachte, er könnte noch göttlicher werden.
Nun – das klappt selten, wie uns die Historie lehrt. Sollte der Fan von antiker Geschichte aus New York eigentlich auch wissen - doch diesen Teil hat er bei seinen Studien wohl überlesen.

Machen wir's kurz: Im Vergleich mit den Klassikern dieser „Band“ ist „Nocturnes of Hellfire & Damnation“ nicht weniger als eine akustische Katastrophe!
Dabei ist es sooooo schade!!!
Denn gute Songs schreiben, das kann der Mann immer noch.

So tönt der speedige Opener „Luzifers Hammer“ eigentlich recht saftig, und bietet all das, für das wir diese Band mal geliebt haben: Fette Klampfen und Melodien voller Dramatik und Schönheit, gepaart mit intelligenten Tempowechseln. Des Meister Gesang erinnert schön oft an vergangene Großtaten, doch leider packt er auch wieder mal sein fürchterliches Gefauche und Gejaule aus, was noch zu ertragen wäre.
Doch spätestens bei der Produktion ist Schluss mit lustig! Die „Drums“ wurden definitiv von Angelo Sasso eingespielt, überhaupt klingt alles nur total übersteuert, überhaupt nicht ausgewogen, dem Sound fehlt die Seele. Oder simpel ausgedrückt: Es hört sich einfach Scheisse an!

Die nächsten sieben (!) Songs kommen meist schleppend daher und bieten größtenteils kompositorische Klasse („Black Mass“ erreicht locker „Marriage...“ - Standard), wirken aber durch den scheppernden Klang und das ewige Gejaule entweder nervig oder zum Teil gar unerträglich.
Mit „We Disappear“ steht dann an Nummer 9 ein Track, der es ob seiner epischen Schönheit locker mit den Klassikern von einst aufnehmen könnte -KÖNNTE! Wäre da nicht dieser unsägliche Klang, das Keyboard - Gekleister und dieses unerträgliche Gejaule!
Zudem kommt, dass man bspw. bei „Glamour“ versucht, progressive Elemente in eine eigentlich straighte Nummer mit einzubringen, was nun mal gar nicht klappen will.

Wir wollten's kurz machen: David DeFeis hat es nun geschafft, sein Denkmal endgültig zu zerstören. Es mag Leute geben, die an diesem Machwerk ihre Freude haben.
Und wäre dies hier eine Newcomer Band, würde ich beide Daumen nach oben recken. Doch Mr. David „ich mach' lieber alles alleine“ De Feis muss sich nunmal an seinen Glanztaten messen lassen.
Die Fans der ersten Stunde werden deshalb die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.
Sooooooo traurig, diese Entwicklung......

Tracklist:
01. Luzifer's Hammer
02. Queen Of The Dead
03. To Darkness Eternal
04. Black Sun - Black Mass
05. Persephone
06. Devilhead
07. Demolition Queen
08. The Plague And The Fire
09. We Disappear
10. A Damned Apparition
11. Glamour
12. Delirium
13. Hymns To Damnation
14. Fallen Angels


Line-Up:
David DeFeis – Vocals
Edward Pursino – Guitar
Josh Block – Bass, Guitar
Frank Gilchriest - Drums

DISCOGRAPHY:

1982 - Virgin Steele
1983 - Guardians of the Flame
1986 - Noble Savage
1988 - Age of Consent
1993 - Life Among the Ruins
1994 - The Marriage of Heaven and Hell Part I
1995 - The Marriage of Heaven and Hell Part II
1998 - Invictus
1999 - The House of Atreus Act I
2000 - The House of Atreus Act II
2006 - Visions of Eden
2010 - The Black Light Bacchanalia


SQUEALER-ROCKS Links:

Virgin Steele - The Black Light Bacchanalia (CD-Review)
Virgin Steele - The Marriage of Heaven and Hell Part 1+ 2 (Re - Release) (CD-Review)
Virgin Steele - Nocturnes Of Hellfire & Damnation (CD-Review)

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