Squealer-Rocks.de CD-Review
King Kobra - II

Genre: Hard Rock
Review vom: 21.08.2013
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 05.07.2013
Label: Frontiers Records



Es gibt so viele Dinge im Business, die einfach nicht zu erklären sind. Nehmen wir Paul Shortino als ein Beispiel, Frontsau der vor drei Jahren wieder formierten King Kobra. Der Ami ist ein Hardrock-Shouter vor dem Herrn, gehört stimmlich ohne jeden Zweifel zu den allergrößten des Genres und ist doch nur Insidern wirklich ein Begriff.

Ausdehnen könnten wir diese Frage auf seine Stammkapelle King Kobra, die in den Achtzigern ein paar Erfolge feiern konnte, bevor das viel zu frühe Ende kam. Eine Reanimation scheitere Anfang des neuen Milleniums kläglich, jetzt aber scheint der Vierer fast in Originalbesetzung wieder wirklich bei der Sache zu sein. Und mächtig Spaß zu haben, so jedenfalls tönt das zweite, sinnhaft „II“, betitelte, Werk seit der Reunion. Und das nicht nur, weil ein Songtitel „Have A Good Time“ lautet und in einem Mix aus T-Rex-Riff und Kiss-Refrain tatsächlich unwiderstehlich gute Laune bereitet. Nein, King Kobra hauen ein Dutzend Prachtexemplare der Marke „hart und zeitlos“ raus, und dabei nutzt der All-Star-Fünfer die ganze Breite des Hardrock-Spielfeldes.

Lassen die Doublebass-Attacken des Uptempo-Openers den gemütlichen Altrocker gleichfalls überrascht und begeistert zusammenzucken, variieren King Kobra auf „II“ Stil und Tempo geschickt und höchst unterhaltsam. Balladeske Klänge („Take Me Back“), funkiges im besten Extreme-style („The Crunch“) wechseln sich mit energischen Haudrauf-Rockern a la „When The Hammer Comes Down“ (nebenbei: wer das Wortspiel findet, darf es behalten ;) und münden mit „Deep River“ im Übersong der Scheibe. Abgerundet wird das dreckige Dutzend durch einen pumpenden, satten Sound, der die treibenden Nummern des Fünfers erst so richtig zur Geltung bringt.

Dass die Songs überragend instrumentiert sind, braucht an der Stelle nicht extra erwähnt zu werden. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass jeder Geschmacksmensch unter uns Rockern diese Scheibe im Haus haben sollte. So manche Kapelle fristet ihr Rockrentner-Dasein mit Scheiben, die wir Fans eher der Nostalgie wegen kaufen denn der Qualität (die meisten sogar, sind wir ehrlich). King Kobra dagegen scheinen immer besser zu werden. Es bleibt also zu hoffen, dass die Männer um Star-Trommler Appice und dem Riesensänger Shortino nicht wieder so abrupt enden wie in den Achtzigern. Wäre schade drum!

Tracklist:
1. Hell On Wheels
2. Knock Them Dead
3. Have A Good Time
4. The Ballad Of Johnny Rod
5. Take Me back
6. When The Hammer Comes Down
7. Running Wild
8. The Crunch
9. Got It Coming
10. Deep River
11. Don’t Keep Me Waiting
12. We Go Round

Lineup:
Paul Shortino (vocals)
David Michael-Philips (guitar)
Mick Sweda (guitar)
Johnny Rod (bass)
Carmine Appice (drums)

DISCOGRAPHY:

1985 - Ready To Strike
1986 - Thrill Of A Lifetime
1988 - King Kobra III
1999 - The Lost Years
2001 - Hollywood Trash
2011 – King Kobra
2013 - II

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