Squealer-Rocks.de CD-Review
Sin City - Thirteen

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 17.02.2013
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 23.02.2012
Label: MySkull.de Records



Vor nicht wenigen Jahren warben Sin City mit dem Slogan: „One Of The Best AC/DC-Coverbands.“ Aktuell sucht man derartige Eigenwerbung vergeblich, und mal ehrlich: Wer den nunmehr bereits vierten vollständigen Longplayer mit Eigenkompositionen auf den Markt wirft, ist über den Status einer Tribute-Band im Grunde doch längst weit hinaus.

Okay, wenn Coverbands eigene Silberlinge an den Start rollen, sind wir ehrlich, klingt das meistens nach dem mehr oder weniger verzweifelten Versuch, so geil zu klingen wie die Originale. Die Zweibrücker Urgesteine haben diesen Fehler nie gemacht und bereits mit ihrem ersten Album „… And There Was Rock“ anno 1996 zeigte sich die Band, wenngleich selbstredend von den Göttern beeinflusst, durchaus mit eigener Note. Lange her, das Ganze, zwei Alben folgten ebenso wie unzählige Gigs, die Setlist wurde stetig erweitert sowohl um Stücke anderer Bands als auch um Eigenkompositionen, und jetzt also, auf den Tag genau 20 Jahre nach der erste Show: „Th13teen“.

Ziehen wir das Gemecker vor, dann haben wir’s hinter uns: Value for money ist ein ehrenwerter Ansatz, aber ein, zwei Stücke weniger hätten der Platte nicht geschadet und auch ohne ein „Backseat Race“ könnte die vierte Langrille der Pfälzer ganz gut existieren. Im Grunde egal, aber wirklich ärgerlich ist, dass der Hammer, der HAMMER-Riff von „Battered And Bruised“ so verschenkt wird. Hölle, dieser Song hätte ein Groove-Monster vor dem Herrn werden können, wenn man ihn in bester „Powerage“-Manier durch den ganzen Song mitgenommen hätte. Gut, ist nicht, wird seinen Grund haben, und überhaupt, damit wäre die Motz- und Meckerecke auch schon erledigt und wir wenden uns den erfreulichen Seiten von „Th13teen“ zu.

Und tatsächlich, von denen gibt es jede Menge. Das ist AC/DC meets Airbourne meets Rhino Bucket meets Arschtritt ergibt Sin City. Es ist wirklich erstaunlich, wie eigenständig der Fünfer mittlerweile klingt, in offener Huldigung an die Vorbilder und doch zu keiner Zeit Gefahr laufend, ein schlichtes Plagiat zu sein. Nope, Sin City klingen wie Sin City, und sie klingen gut! Ob nun das Airbourne-affine „(G.F.R.) You Can Trust“ der saucoole Rocker “D.A.N.K.O.” oder der unwiderstehlich groovende Rausschmeißer „Give It Up“ (fast poppige Gesangslinie eingeschlossen): Es rockt, es rollt, und der Fuß wippt zufrieden mit.

Wie Arsch auf Eimer passt der Sound zu „Th13teen“: Gegenüber dem Vorgänger „This Ain’t Heaven – Welcome To Hell“ haben die Zweibrücker, jedenfalls für meine Lauschlappen, einen wahren Quantensprung vollzogen. Die 13 Nummern vom neuen Langeisen drücken und pumpen in bösartiger, bester „Let There Be Rock“-Manier durch die Membranen. Dreckig, laut, authentisch. Nix für Schöngeister und mit-Anlagen-Angeber, aber Rocker werden an dem Sound ihre helle Freude haben!

Kurz und klein, um zum Abschluss zu kommen: Sin City schaffen mit „Th13teen“ endgültig den Sprung in die Eigenständigkeit. 20 Jahre nach der Gründung und nach vier Alben darf der westpfälzische Fünfer mit Fug und Recht behaupten, auch ohne Tribute, Cover oder AC/DC bestehen zu können. Sin City haben ihren eigenen Sound, sie haben ihren eigenen Stil, und sie haben ihre eigenen, geilen Songs. Ein Bild davon könnt und solltet ihr euch dringend am 23. Februar in der Zweibrücker Festhalle machen, wenn die Männer ihren Geburtstag mit lautstarker Unterstützung von The Milestones, Bonafide und, tataaa, Rhino Bucket feiern. And There Was Rock!
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Tracklist:
1.Tires On Fire
2.Battered And Bruised
3.Backseat Race
4.Harder Than A Stone
5.G.F.R. (You Can Trust)
6.Don’t Expect Too Much
7.Come Hell
8.Good To Be King
9.D.A.N.K.O.
10.Addicted To Rock
11.Lay Down The Law
12.Jet Black Heart
13.Give It Up

DISCOGRAPHY:

1996 - And There Was Rock
2003 - Hellectric
2007 - This Ain't Heaven - Welcome To Hell
2013 - Thirteen

SQUEALER-ROCKS Links:

Sin City - This Ain't Heaven ... Welcome To Hell (CD-Review)
Sin City - Thirteen (CD-Review)

Shakra und Sin City - Illingen, Illipse (Live-Review)

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