Squealer-Rocks.de CD-Review
Incursed - Fimbulwinter

Genre: Pagan/Folk Metal
Review vom: 25.12.2012
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Spanien und Pagan Metal, das klingt fast ein bisschen wie Grönland und Samba-Truppe. Aber es gibt ja grundsätzlich nichts, das es nicht gibt, und INCURSED sind nicht die erste Band dieses Genres von der iberischen Halbinsel. Und ehrlich gesagt, sind mir aus Spanien bislang ausschließlich gute Folk/Pagan-Bands begegenet. Mal schauen, ob INCURSED dies mit ihrem zweiten Werk "Fimbulwinter" bestätigen werden.

Die Stärke des Albums – das fällt schon nach wenigen Songs auf – ist die Vielschichtigkeit und der Abwechslungsreichtum. Beim symphonischen Intro "Endless, Restless, Relentless" bewegen sich die Spanier in Movie-Score-Bereichen. Man findet sich in der opulenten Umrahmung eines Fantasy- oder Historienstreifens wieder. "Svolder's Battle" ist deutlich von Turisas' Battle Metal inspiriert, was INCURSED ganz gut hinbekommen. Wesentlich düsterer und aggressiver kommt "Ginnungagap", während "Jörmungandr" zwar auf dynamischen Merkmalen aufbaut, aber ebenso auf episch-hymnische Strukturen bei Grundmelodie und Höhepunkt setzt.

Bei "Feisty Blood" marschieren INCURSED dann im Humppa-Rhythmus, das selbst Trollfest ihre wahre Freude daran hätten. "Homeland" bietet die epischen Trademarks aus Bathorys Pagan-Zeit, kombiniert mit etwas Melo-Death-Dynamik. In "Nordwaldtaler" integrieren die Spanier traditionelle Elemente verschiedener ethnischer Völker, während "Northern Winds" mit eingängiger Melodie und einer wohldosierten Portion Bombast eine atmosphärische Aura verbreitet. Einfach nur zum Abfeiern ist das stimmungsvolle, trinkfreudige "Finnish Polka" gedacht, bevor in "Guardians" wieder die Ernsthaftigkeit kriegerischer Auseinandersetzungen im Mittelpunkt steht.

Doch ob INCURSED nun auf Epik, Dynamik, Traditionals, Symphonik, Schlachthymnen, düstere Elemente oder Humppa-Stimmung setzen – sie machen kompositorisch in allen Bereichen ihres mannigfaltigen Sounds eine gute Figur. Diese machen sie außerdem auch in handwerklicher Hinsicht, denn da sitzt jede Note wo sie soll. Und die gesangliche Vielfalt, die von unterschiedlichen Clean-Vocals, über harschen Gesang bis zu Heldenchören reicht, gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut. Das Album mag im Gesamtkonzept manchmal etwas überraschungsvoll wirken, wenn fröhliche und düstere Klänge so prompt aufeinanderfolgen, aber an der großartigen Songwritingleistung von INCURSED ändert das nichts.

Und wieder einmal gibt es gelungenen Folk/Pagan Metal von der iberischen Halbinsel zu bewundern, die man sonst eigentlich nicht so sehr mit dieser Stilrichtung in Zusammenhang bringt. INCURSED haben mit "Fimbulwinter" ein richtig gutes Genre-Werk am Start, das Anhängern von Bands wie TURISAS, LANDEVIR, NORTHLAND, RUNIC, MITHOTYN oder GWYDION sicherlich gefallen dürfte.


Tracklist:
1. Endless, Restless, Relentless
2. Svolder’s Battle
3. Ginnungagap
4. Jörmungandr
5. Feisty Blood
6. Homeland
7. Nordwaldtaler
8. Northern Winds
9. Finnish Polkka
10. Guardians
11. Erik The Deaf


Lineup:
Narot Santos - Vocals and guitar
Jon Koldo Tera "Jonkol" - Vocals and keyboards
Asier Fernandez - Guitar
Juan Sampedro - Bass
Asier Amo "Amo" - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Morituri
2012 - Fimbulwinter
2014 - Beer Bloodbath (EP)
2014 - Elderslied



SQUEALER-ROCKS Links:

Incursed - Fimbulwinter (CD-Review)
Incursed - Beer Bloodbath (EP) (CD-Review)
Incursed - Elderslied (CD-Review)

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