Squealer-Rocks.de CD-Review
Dokken - Broken Bones

Genre: Hard Rock
Review vom: 25.09.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 21.09.2012
Label: Frontiers



Schlechte Reviews schreiben macht keinen Spaß, viel lieber geht uns nichtsnutzigen Schreiberlingen doch einer ab vor Begeisterung. Schlechte Reviews über eine absolute Kultband wie Dokken zu schreiben aber tut schon fast körperlich weh, und trotzdem: Der neueste Output von Don Dokken nebst Mitstreitern lässt nicht viel Raum für positive Interpretation.

War schon der Vorgänger „Lightning Strikes Twice“ zwar ein ordentliches Dokken-Album, jedoch bei weitem nicht frei von Makel, enttäuscht „Broken Bones“ quasi auf der ganzen Linie. Dass Don Dokken stimmlich nicht mehr an Großtaten der Achtziger anknüpfen kann, Schwamm drüber, interessiert keinen. Dass die Band keine Übernummern mehr schreibt, drauf geschissen, das tun die Großen heute doch fast alle nicht mehr. Etwas mehr allerdings als die uninspirierte Ansammlung von Allerweltsongs sollte es dann aber doch sein unter einem solchen Namen.

Dabei geht’s gut los, denn der Opener „Empire“ tritt ordentlich Arsch und lässt auf ein Album hoffen, das den Dokken-Schriftzug verdient. Finster wird’s dann allerdings mit jedem weiteren Song. Todlangweilige (Halb-)Balladen wechseln sich mit ideenlosen Midtempo-Rockern, die sich irgendwie nicht entscheiden können, ob sie nach Siebzigern klingen wollen oder modern und bei jedem Refrain das „hab ich irgendwo früher schon mal gehört“-Gefühl hinterlassen. Alles nicht schlecht, natürlich, aber verflucht nochmal, diese Band hat Alben wie „Under Lock And Key“ oder „Back For The Attack“ in ihrer Vita, und da ist schlecht bei weitem nicht gut genug!

Tut mir leid, Leute, zum Ende hin finde ich fast immer noch irgendwo versöhnliche Worte, aber „Broken Bones“ ärgert mich. Die Scheibe ist schlicht langweilig, altbacken und unmotiviert scheinbar als Pflichtprogramm eingespielt- Dass sich die alten Helden neu erfinden können, ohne ihre Wurzeln zu verraten, haben Europe beispielsweise höchst eindrucksvoll bewiesen. Und ganz ohne Zweifel hat Don Dokken die Fähigkeit, ähnliches zu leisten. Also, du lieber Held meiner Jugend, hau beim nächsten Mal einen wirklichen Shitkicker raus, „Broken Bones“ jedenfalls ist (Achtung, es folgt das vermutlich peinlichste Wortspiel des Jahres) überflüssig wie ein Beinbruch.

Tracklist:
1. Empire
2. Broken Bones
3. Best Of Me
4. Blind
5. Waterfall
6. Victim Of The Crime
7. Burning Tears
8. Today
9. For The Last Time
10. Fade Away
11. Tonight
Lineup:
Don Dokken (vocals, guitar)
John Levin (guitar)
Barry Sparks (bass)
Mick Brown (drums)

DISCOGRAPHY:

1979 - Back In The Streets
1981 - Breaking The Chains
1983 - Breaking The Chains (Neuauflage)
1984 - Tooth And Nail
1985 - Under Lock And Key
1987 - Back For The Attack
1988 - Beast From The East (Live)
1994 - Dokken (Japan CD)
1994 - The Best Of Dokken (Compilation)
1995 - Dysfunctional
1996 - One Live Night (Unplugged Live)
1997 - Shadowlife
1999 - Erase The Slate
1999 - The Very Best Of Dokken (Compilation)
2000 - Live From The Sun (Live)
2002 - Long Way Home
2002 - Then And Now (Live/Compilation)
2003 - Japan Live '95 (Live)
2003 - Alone Again And Other Hits (Compilation)
2004 - Hell To Pay
2004 - Change The World (Live/Unplugged/Compilation)
2007 - From Conception Live 1981 (Live)
2008 - Lightning Strikes Again
2011 - The Anthems
2012 - Broken Bones

SQUEALER-ROCKS Links:

Dokken - From Conception Live 1981 (CD-Review)
Dokken - Lightning Strikes Again (CD-Review)
Dokken - The Anthems (CD-Review)
Dokken - Broken Bones (CD-Review)

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