Squealer-Rocks.de CD-Review
Dokken - The Anthems

Genre: Hard Rock
Review vom: 03.04.2011
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Store For Music



Hin und wieder lässt mich mein geschätzter Kollege Maddin nach all den Jahren noch immer sprachlos zurück. Wenn Mon General beispielsweise letztens im Zusammenhang der Twisted Sister Re-Releases Dokken allen Ernstes als Nichtskönner bewertet, kann das im Grunde nur Ausdruck der unsäglichen Plörre sein, die er in sich rein kippt. Edles Bitburger siedelt er nämlich auf einer Stufe mit Dokken an!

Wie auch immer, die Achtziger-Helden haben zehn alte Songs neu eingespielt und vier neue Stücke als Kaufanreiz mit auf den Silberlinge gepackt. Dass die Auswahl der Nummern bei einem solchen Back-Katalog diskussionswürdig endet, ist kaum zu vermeiden. Unbestritten dürfte sein, dass Nummern wie „Dream Warriors“, „It's Not Love“ oder „Unchain The Night“ zum Besten gehören, was der US-Rock in den Achtzigern so hervorgebracht hat. Anno 2011 halten sich Don Dokken und Mitstreiter Gott sei Dank eng an das Original und sind soundmäßig den Originalaufnahmen natürlich haushoch überlegen. Nicht verleugnen lässt sich allerdings ebenfalls, dass Herr Dokken auch stimmlich in die Jahre kommt. Das klingt stellenweise schon sehr gequält und nicht immer absolut treffsicher, dafür allerdings auch mit einer Portion Dreck und Rock'n'Roll, der den Originalen dann stellenweise abging.

Die vier neuen Songs, sind wir ehrlich, reißen einen jetzt nicht wirklich vom Hocker. Insbesondere die Bonus-Songs „Bus Stop“ und „Lies“ schleichen sich dann doch sehr poppig und unspektakulär durch die Boxen. Der Fairness halber sei allerdings zugestanden, dass es vermutlich jeder neue Song schwer hätte, neben all diesen Perlen und dem dazugehörigen Nostalgiefaktor zu bestehen.

Richtig ärgerlich dagegen ist die Aufmachung des Silberlings. Die ist mit lieblos noch wohlwollend umschrieben, wo zur Hölle ist beispielsweise das Booklet mit ein paar interessanten Infos zu diesen Perlen des harten Rocks? Fehlanzeige, und gemessen an der Tatsache, dass wir es hier immerhin mit einem Vollpreis-Silberling zu tun haben, im Grunde schon eine Unverschämtheit.

So stellt sich die Frage nach dem Sinn von „The Anthems“. Wer die Band bislang noch nicht kannte, ist mit „The Very Best Of Dokken“, erschienen 1999 und bereits für knapp 7 Euronen erhältlich, ohne Zweifel besser bedient. Für Hardcore-Fans mag die Neueinspielung der Klassiker einen gewissen Reiz bieten, hörenswert sind die Nummern auf jeden Fall. In Punkto Aufmachung sollte der geneigte Fan dabei aber ebenso wenig erwarten wie von den neuen Stücken, beides rechtfertigt den Kauf von „The Anthems“ nicht.

Tracklist:

1.Just Got Lucky
2.Breaking The Chains
3.Into The Fire
4.The Hunter
5.In My Dreams
6.It's Not Love
7.Alone Again
8.Dream Warriors
9.Unchain The Night
10.Tooth And Nail
11.Almost Over
12.Magic Man
13.Bus Stop
14.Lies

Lineup:

Don Dokken (vocals)
Jon Levin (guitars)
Sean McNabb (bass)
Mick Brown (drums)

DISCOGRAPHY:

1979 - Back In The Streets
1981 - Breaking The Chains
1983 - Breaking The Chains (Neuauflage)
1984 - Tooth And Nail
1985 - Under Lock And Key
1987 - Back For The Attack
1988 - Beast From The East (Live)
1994 - Dokken (Japan CD)
1994 - The Best Of Dokken (Compilation)
1995 - Dysfunctional
1996 - One Live Night (Unplugged Live)
1997 - Shadowlife
1999 - Erase The Slate
1999 - The Very Best Of Dokken (Compilation)
2000 - Live From The Sun (Live)
2002 - Long Way Home
2002 - Then And Now (Live/Compilation)
2003 - Japan Live '95 (Live)
2003 - Alone Again And Other Hits (Compilation)
2004 - Hell To Pay
2004 - Change The World (Live/Unplugged/Compilation)
2007 - From Conception Live 1981 (Live)
2008 - Lightning Strikes Again
2011 - The Anthems
2012 - Broken Bones

SQUEALER-ROCKS Links:

Dokken - From Conception Live 1981 (CD-Review)
Dokken - Lightning Strikes Again (CD-Review)
Dokken - The Anthems (CD-Review)
Dokken - Broken Bones (CD-Review)

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