Squealer-Rocks.de CD-Review
Pagan's Mind - Enigmatic: Calling

Genre: Power Progressive Metal
Review vom: 05.05.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„enigmatic: calling“ von Pagan's Mind ist nicht einfach ein Album, sondern vielmehr ein Gesamtkunstwerk! Soweit diesmal ausnahmsweise vorab das überragende ausfallende Fazit dieses Reviews in der Hoffnung, dass möglichst viele von euch weiterlesen und dieses Meisterwerk nicht im Untergrund versauert, sondern da erscheint, wo es hingehört: In die Sammlung jedes ernstzunehmenden Rockfans!

Beim diesjährigen SQUEALER-Treff sorgte die norwegische Kapelle für einen kollektiven Ohrgasmus. Prog-Experte Maddin verfiel in tiefe Dankbarkeit, während sogar News-Man Metallo, nicht gerade für seine Anhängerschaft zum progressiven Power-Lager bekannt, die Vorbestellung für die Scheibe bereits aufgegeben hat. Und genau das solltet ihr auch tun, denn was Pagan's Mind hier auf gut 70 Minuten zusammengespielt haben, entzieht sich eigentlich jeder Beschreibung. Klar, es ist progressiver Power Metal, aber „enigmatic: calling“ darauf zu reduzieren würde dem Longplayer nicht gerecht werden. Pagan's Mind vereinen die Kraft von Dream Theater mit der Atmosphäre von Rush, erinnern (vor allem in den Gesangslinien) an Queensryche in ihren besten Zeiten und lassen, als ob das nicht genug wäre, hin und wieder thrashige oder gar poppige Elemente einfließen. Auf einzelne Songs näher einzugehen verbietet sich von alleine, denn die fünf Norweger verbraten alleine in einem Song eine Anzahl von Ideen, mit denen andere Bands ein ganzes Album produzieren würden. Nehmen wir „Supremacy, Our Kind“, nach etlichen Durchläufen für meinen Geschmack vielleicht der beste Song der Scheibe. Knüppelhartes, treibendes, teils thrashiges Riffing trifft auf spacige Keys, um von ruhigen, pianogetragenen Parts abgelöst zu werden und anschließend in einer grandiosen Hookline zu explodieren. Über allem schwebt Nils K. Rue's großartige Stimme, der nicht nur ein wenig an Geoff Tate erinnert. Denkt von mir, was ihr wollt, das ist genial!

Um kurz auf die Musiker einzugehen: Jeder einzelne ein Virtuose an seinem Instrument, kein Zweifel daran. Aber befindet sich auch nur einer auf dem Ego-Trip und versucht, seine Qualitäten in den Vordergrund zu spielen? Nein, und genau deshalb ist „enigmatic: calling“ ein so alltagstaugliches Meisterwerk geworden. Nehmen wir Stian Kristoffersen an der Schießbude, der zwischendurch immer wieder sein Können aufblitzen lässt, sich aber ansonsten darauf beschränkt, den Songs einen ordentlichen Groove mit auf den Weg zu geben. Jörn Viggo Lofstad liefert das volle Programm: Ob knallhartiges Geriffe oder wunderschöne, gefühlvolle Melodien, er liefert alles und zwar auf höchstem Niveau. In der Summe dieser Einzelkönner ergeben sich Songs, die zwar das Prädikat „progressiv“ tragen, allerdings in seiner kompaktesten, eingängigsten Form.

Okay, ich könnte hier jetzt noch stundenlang so weiterschwärmen, aber wer jetzt noch nicht kapiert hat, dass „enigmatic: calling“ ein Pflichtkauf ist, dem ist wohl ohnehin nicht mehr zu helfen. Wer diese Götterband und dieses grandiose Album nicht geil findet, ist taub oder blöd. Bleibt nur zu hoffen, dass Kollege und Prog-Experte Maddin, dem ich dieses Review gleich mit 3 Scheiben von Y&T „abluchsen“ musste, mit meinen Ausführungen halbwegs zufrieden ist ...


Tracklist:
1.the celestine prophecy
2.enigmatic mission
3.supremacy, our kind
4.entrance to infinity
5.coming home (instrumental)
6.celestial calling
7.taken
8.ressurection (back in time)
9.appearance (instrumental)
10.search for life
11.new world order

VÖ: 9. Mai 2005

Lineup:
Stian Kristoffersen (d)
Steinar Krokmo (b)
Ronny Tegner (k)
Nils K. Rue (v)
Jörn Viggo Lofstad (g)

DISCOGRAPHY:

2000 - Infinity Divine
2002 - Celestial Entrance
2004 - Infinity Divine (Re-Release)
2005 - Enigmatic: Calling
2007 - God's Equation
2010 - Heavenly Ecstasy

SQUEALER-ROCKS Links:

Pagan's Mind - Enigmatic: Calling (CD-Review)
Pagan's Mind - God's Equation (CD-Review)
Pagan's Mind - Heavenly Ecstasy (CD-Review)

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