Squealer-Rocks.de CD-Review
Hollywood Burnouts - Excess All Areas

Genre: Glam Rock
Review vom: 22.02.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 09.03.2012
Label: Rock Road Entertainment



Ganz ehrlich: Manchmal gehen einem Werbeflyer schon auf die Nüsse, insbesondere dann, wenn sie derart maßlos abgehoben daherkommen, dass es dem neugierigen Schreiberling schon vor dem ersten Track die Zornesröte ins Gesicht treibt.

Hollywood Burnout, die „beste neue Glam Metal-Band Deutschlands“, ist dafür ein perfektes Beispiel, hier wird wirklich nix ausgelassen. Vergleiche mit den Großen? Aber bitte: Bon Jovi, Def Leppard, Led Zeppelin, Scorpions, Ratt … alle dabei, wenn es darum geht, die Mucke der „vier studierten Musiker“ halbwegs passend einzunorden. Leute, das ist schlicht peinlich!

Die Hairspray-Produzenten heutzutage kommen aus Skandinavien, nennen wir mit Hardcore Superstar oder Crashdiet nur zwei Vertreter der „new wave of nordish glam“. Daran, lassen wir die albernen sonstigen Vergleiche mal weg, muss man sich messen lassen, wenn man oben mitspielen will, und den Hollywood Burnouts fehlt dazu noch eine Ecke. Kein Thema das, ist schließlich ein Debut, und gute Laune verbreitet der Vierer auf jeden Fall. „Wild At Heart“, „Tonight“ oder „Gimme, Gimme, Gimme“ treten sauber Arsch und kommen mit mächtiger Poison-Schlagseite daher, was ja nichts Schlechtes ist. Letzten Endes wussten die Megaseller schon in den Achtzigern, wie richtiges Gepose geht. Dazu wissen die Männer sehr genau, wie die klassische Rockballade funktioniert, nachzuhören auf „Remember Me“ oder „A Part Of My Heart“. Die Produktion geht auch in Ordnung, kein Donnerbolzen, aber für einen Erstling absolut okay.

Soweit alles fein bei den Ausgebrannten. Leider gibt’s auf der Soll-Seite der Bilanz auch noch ein paar Einträge. Zwischen einigen wirklich mitreißenden Rockern hat sich etliches an Füllmaterial auf das Album geschlichen (ein „Fallen Angel“ oder ein „Nothing But A Good Time“ ist dann eben doch nicht so nebenbei daherkomponiert, wie es die arroganten Europäer in den Glam-Zeiten zu wissen glauben). Der Sänger der Combo (der Werbeflyer verrät uns zwar, dass die Kapelle ohne Album sich bereits international einen Namen erspielt hat, verzichtet aber auf die der Bandmitglieder) ist okay, aber nicht erste Liga und dazu, jedenfalls für meine Ohren, definitiv zu laut abgemischt.

Punkte, die den Spaß an „Excess All Areas“ leider ein wenig trüben – und darum geht es schließlich bei diesem Genre. Bleiben wir auf dem Boden, sowohl was Bewertung der Scheibe angeht als auch die Vergleiche mit Anderen: Hollywood Burnouts haben ein Debut vorgelegt, das Spaß macht und hoffen lässt, dass der deutsche Vierer in Zukunft dem arg vernachlässigten Hairspray-Rock auch in Deutschland wieder Leben einhauchen kann. Für den Moment aber sind Kapellen wie Crashdiet den Landsleuten in Punkto Wucht, Songwriting und Produktion einfach einen Schritt voraus. Fans von Poison, Faster Pussycat und Konsorten sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

Tracklist:
1. Hands Of Rock
2. Tonight
3. Wild Side
4. A Part Of My Heart
5. Gimme, Gimme, Gimme
6. I Wanna Ride
7. Kings Of Sin
8. Lives Gone
9. Wild At Heart
10. Everybody Needs A Hero
11. Remember Me

DISCOGRAPHY:

2012 - Excess All Areas
2013 - Kick It Up A Notch!

SQUEALER-ROCKS Links:

Hollywood Burnouts - Excess All Areas (CD-Review)
Hollywood Burnouts - Kick It Up A Notch! (CD-Review)

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