Squealer-Rocks.de CD-Review
The Mentors - Rock Bible - Remastered Version

Genre: Asi Rock / Porno Metal
Review vom: 06.08.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Mentors Records



Achtung, Leute – wir schreiben Rock Geschichte! Genauer gesagt, Rape Rock Geschichte. Wie? Da fragen einige Unwissende, was Rape Rock ist? Nun, genau das gleiche wie Scum Rock. Ist doch klar! Oder nicht? Gut, neuerdings versehen die Mentors ihre Veröffentlichungen mit dem Siegel „XXX Rock, est. 1976“. Im deutschen Sprachraum werden die Reviews dieses höchst anspruchsvollen Ensembles in der Regel mit den Genrebezeichnungen „Asi Rock“ oder „Porno Metal“ bezeichnet. Wobei man fairerweise sagen muss, dass 90% der Reviews im germanischen Netz von mir stammen. Allerdings hat der letzte Output der legendären Kapuzenmänner, „Ducefixion“, im „Rock Hard“ sogar wohlwollende 8 Punkte eingefahren. Na, ja – was soll man dazu sagen? Die political correctness sprach wohl dagegen, die Höchstnote zu ziehen…

Ach, so – wir wollten ja Rock Geschichte schreiben. Tun wir. Für Millionen von Prog Fans, Puffgängern und Titten - Fetischisten begann ihre Liebe zu dieser Band mit dem Output „You Axed for it“ und Hits wie „Sandwich of Love“ oder „4 F Club“. Kurz zuvor kamen „Welcome to Hell“ von Venom, „Kill ‚em All“ von Metallica und „Heavy Metal Maniac“ von Exciter raus, kurz danach folgte „Show no Mercy“ von Slayer und nicht wenige Fans vermissten die Harmonien, waren verstört über das neue Brutalo – Gehabe in der Szene. Was sollten diese Texte über ganz üble Dinge und Geschichten über den Deibel persönlich? Da kam eine Band wie die Mentors gerade recht! Ihre Lyrics beschäftigten sich mit dem ewigen Thema: Das Verhältnis zwischen Mann und Frau! Im Grunde: Die Liebe!

Nur, die Mentors waren anders, erfrischend anders! Während Kapellen wie Kiss oder Survivor ständig davon parlierten, niveaulose Weiber aufzureißen, boten die Mentors das ultimative Rezept, was nach dem Aufgabeln zu tun ist. Und zwar bis ins kleinste Detail – sozusagen bis in die kleinste Öffnung.
Das klingt geschmacklos? Na, zumindest nicht geruchslos! Die Mentors sprachen auch Probleme bei der Körperhygiene an, berichteten eindrucksvoll - und sprachlich sehr lebhaft und farbig – über Ausscheidungen vor, während und nach dem Sex, die, man muss es so sagen, ja nur menschlich sind.

Die Lyrics sind eine Sache, man muss das Ganze natürlich auch musikalisch adäquat umsetzen. Und das konnten sie! Ihr Stil ist eine Mischung aus schief gespieltem Punk und schnellem Doom. Als Sänger suchte man sich den größten Alkoholiker aus dem Nordwesten der U.S.A. , der zudem ein begnadeter Tenor war. Man nannte ihn „den Sinatra des Rape Rock“. Leider wurde ihm nicht der Tod zuteil, den er verdient hätte – die Leberzirrhose. Stattdessen wurde er vor einen Güterzug geworfen, nachdem Courtney Love ihm 10.000 Dollars geboten hatte, damit er Curt Cobain um die Ecke bringt. Er lehnte ab, obwohl er chronisch klamm war, berichtete in einer Doku von diesem Angebot und wurde dann abgeholt. Zum Glück hatte er zum Zeitpunkt seines Todes genügend Promille in seinem göttlichen Leib und dürfte im Zustand höchster Glücksseligkeit dahingeschieden sein (die von mir aufgestellten Behauptungen sind übrigens – kein Witz! – in den FBI Akten belegt!).

OK – kommen wir zur „Rock Bible“. Hierbei handelt es sich um ein frühes Demo der Mentors, welches 2007 remastered wurde. Nun fragen wir uns alle, wie es wohl um die Soundqualität eines Demos aus den frühen 80ern bestellt ist, wenn die Protagonisten damit werben, musikalischen Abschaum zu kreieren? Ich kenne leider die Original Aufnahmen nicht, aber das remasterte Teil klingt in etwa so, als wenn ich mit einem alten Kassettenrekorder aus den 70ern und einer fünfmal überspielten AGFA Ferro Cassette bei mir im Keller aufnehme, wie ich auf verrostete Töpfe schlage und dabei mit 2 Promille meine sich beschwerenden Nachbarn anpöbele. Gut, was will der Produzent machen, wenn die Tonspuren - rein technisch gesehen, versteht sich - aus Scheisse bestehen? Er kann maximal die Scheisse ein wenig aufhübschen, aber Wunder vollbringen kann er nicht.

Trotz des Rumpel Sounds lassen sich ein paar ansprechende Nummern wie das mit Slide Guitar(!) gezockte „Hilljack Heaven“ oder das flott rockende „Chicks with Dicks“ raushören. Insgesamt sind alle Stücke lägst nicht so übel, wie man vermuten mag, auch wenn die Herren Künstler hier noch in ihrer Findungsphase steckten. Aber das war ja schon immer so bei den Mentors. Asi hin oder her – die feinen Herren haben es noch jederzeit verstanden, ihren Dreck so zu verpacken, dass er absolut gut hörbar ist, und viele Mitsing - Hymnen und auch zahlreiche coole Riffs unter den Kapuzen hervorzaubern konnten.

Aber während ich „Up the Dose“ oder „You Axed For It“ – die neuen Werke sowieso – jedem Freund der entsprechenden Gattung bedingungslos empfehlen kann, ist die „Rock Bible“ wirklich nur was für Sammler. Zu speziell.

Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Dr. Heathen Scum, seines Zeichens Original Basser der Mentors und Gründer der Church of El Duce, der er als Pope Heathen Scum vorsteht, hat mir sein neues Solo Album „Masterpiece“ zukommen lassen und ich kann Euch jetzt schon sagen, das Teil ist ein Knaller. Review demnächst hier.

So, und jetzt werde ich mir erstmal schön einen wichsen!

Wir lesen uns, feine Herren!

Tracklist:
1 .Constantly Jackin'
2. Sit on My Face and Squirm
3. Sexual Fantasies
4. Hilljack Heaven (El Duce on drums)
5. Chicks with Dicks
6. Turned You Into a Lesbian
7 .Panhandler
8. My Daughter Is a Strawberry
9. Cardboard Condo
10 .Jump Through My Hoops (El Duce on Drums)

Line Up:
El Duce — Lead vocals, Drums
Sickie Wifebeater — Guitar
Dr. Heathen Scum — Bass
Rick Lomas — Drums

DISCOGRAPHY:

1985 - You axed for it
1986 - Up the Dose
1993 - Sex, Drugs & Rock’n’Roll (live in L.A.)
2005 - Over the Top
2009 - Ducefixion

SQUEALER-ROCKS Links:

The Mentors - Over The Top (CD-Review)
The Mentors - Ducefixion (CD-Review)
The Mentors - Rock Bible - Remastered Version (CD-Review)

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