Squealer-Rocks.de CD-Review
Def Leppard - Mirror Ball

Genre: Hard Rock
Review vom: 27.06.2011
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Frontiers Records



Ist es eigentlich überhaupt zu fassen, dass eine Kapelle wie Def Leppard bislang noch kein einziges offizielles Live-Album auf den Markt gebracht hat? Nicht wirklich … und damit natürlich höchste Zeit für „Mirrorball“, den unzähligen Hits der Kapelle entsprechend natürlich als doppelter Silberling in die Regale gestellt.

Nehmen wir das Fazit ausnahmsweise vorweg: So wirklich Live-Atmosphäre will auf „Mirrorball“ nicht aufkommen. Das hängt zum einen sicher damit zusammen, dass wir nicht einen Gig am Stück präsentiert bekommen, sondern Mitschnitte aus verschiedenen Shows der 2008er Tour. Wesentlich aber ist, dass die ganze Kiste derart auf Hochglanz poliert wurde, dass die Nummern fast perfekter tönen als auf dem Studioalbum. Das kann man naserümpfend ablehnend oder es mögen, so oder so wird man akzeptieren müssen: So sind sie, und so waren sie schon immer, denken wir nur an die Kritiken damals bei dem großartigen, aber völlig überproduzierten „Euphoria“-Longplayer. Abgesehen von ein bisschen Mitgesinge und ein bisschen Ansage wird man also keine großen Überraschungen erwarten dürfen.

Das vorweg geschickt kommt „Mirrorball“ im Grunde als Best-Of der Band mit ein bisschen Live-Getue daher, und genau so sollte man die Scheibe auch einschätzen. Über die Nummern müssen wir keine Worte verlieren, auch nicht darüber, dass ein „Rock Of Ages“ oder ein „Foolin“ sehr viel mehr Arsch tritt als die späteren Taten. Fakt ist nun mal, dass die ersten vier Scheiben von Def Leppard (ja, die ersten VIER, Euphoria ausdrücklich eingeschlossen) Meilensteine des klassischen harten Rocks sind, und das wird auf diesem Doppel-Album wieder deutlich. Natürlich besteht die Setlist zu einem großen Teil aus Nummern von dem einem der größten Rockalben aller Zeiten, „Pyromania“, und so manch einer wird Songs wie „Rock Rock!“, „“Foolin“ oder „Too Late For Love“ nach vielen Jahren wieder neu entdecken. Natürlich wird der wirkliche Fan der ersten Stunde (zurecht) bemängeln, dass die ersten beiden Alben der Band mal wieder zu kurz gekommen sind, aber was soll's? Die Leoparden passen sich bei ihrer Setlist dem Eventpublikum an, wie das nahezu alle Bands tun, und verdenken kann's ihnen keiner.

Als zusätzlicher Kaufanreiz werden drei neue Songs mit auf die Scheibe gepackt, wovon jedenfalls „Undefeated“ an die glorreichen Zeiten erinnert und die Hoffnung weckt, dass Def Leppard nochmal einen richtigen Shitkicker an den Start bringen werden. Bis dem (hoffentlich) so ist, bietet uns „Mirrorball“ eine herrliche Zusammenstellung zur Überbrückung und eine Retrospective . Nur ein „richtiges“ Live-Album, das sollte keiner erwarten.

Tracklist:

CD 1

1. Rock Rock (Till You Drop)
2. Rocket
3. Animal
4. C'mon C'mon
5. Make Love Like A Man
6. Too Late For Love
7. Foolin'
8. Nine Lives
9. Love Bites
10. Rock On

CD 2

1. Two Steps Behind
2. Bringin' On The Heartbreak
3. Switch 625
4. Hysteria
5. Armageddon It
6. Pour Some Sougar On Me
7. Rock Of Ages
8. Lets Get Rocked
9. Action
10. Bad Actress
11. Undefeated
12. Kings Of The World
13. It's All About Believing

Lineup:

Joe Elliot (vocals)
Phil Collen (guitar)
Vivian Campbell (guitar)
Rick Savage (bass)
Rick Allen (drums)

DISCOGRAPHY:

1980 - On Through The Night
1981 - High'N'Dry
1983 - Pyromania
1987 - Hysteria
1992 - Adrenalize
1993 - Retro-Active
1995 - Vault (Greatest hits)
1996 - Slang
1999 - Euphoria
2002 - X
2008 - Songs From the Sparkle Lounge
2011 - Mirror Ball (live)

SQUEALER-ROCKS Links:

Def Leppard - Pyromania (Classic Review) (CD-Review)
Def Leppard - Mirror Ball (CD-Review)

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