Squealer-Rocks.de CD-Review
Some Kind Of Rubus - CCCPEP

Genre: Folk Rock
Review vom: 10.03.2011
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Das nenne ich mal eine freudige Überraschung: Der Blick aufs Cover dieser ultrakurzen EP (ca. 14 Minuten!) lässt mich an Prog, allenfalls an Alternative Depri - Mucke denken. Der Glotzer auf die Songtitel führt mich dann jedoch so langsam auf die richtige Fährte, sprich den richtigen Weg in die Kneipe. Welche intellektuellen Proggies nennen ihre Werke schon „100 Pints“? (da hieße es eher „100 Wines“). Und mein Säufer – Instinkt gibt mir recht! Alter Schwede, diese 4 Songs toppen selbst die göttlichen Hooters und zu allem Überfluss kommen die Herrschaften auch noch aus Schweden.

Some Kind Of Rubus machen seit 2005 die Bühnen und Kneipen in Schweden unsicher und tun dies mit immensem Erfolg. Sie bezeichnen ihren Stil als „edgy swedisch folk rock“, was immer das auch bedeuten mag. Schwedischen Folk kennt man von Bands wie Ritual oder Kaipa. Ob diese Burschen nun eher nach den Trunkenbolden aus dem hohen Norden oder doch mehr nach den Malzbrand – Schluckspechten aus Schottland tönen (wo die Band tatsächlich im Radio gespielt wird), ist mir persönlich so egal wie der Bierpreis (wenn der steigt, dann fresse ich eben weniger!).

Nach dem „Chop Song“, der übrigens im Sommer 2010 zum beliebtesten Radio – Hit in Schweden avancierte, ist mir eh alles egal. Dagegen ist „Satellite“ von den Hooters nur noch Weltraumschrott. Eine höchst feine Melodei (kein Schreibfehler, Herr Chefredakteur!), ein Refrain zum mitgrölen, eine Fidel, ein Akkordeon und ein Sänger, der in seinen besten Momenten dem göttlichen Ian Anderson ähnelt und so überzogen britisch singt, dass selbst das Pils aus Essen zum Guinness wird. Und dann kommt er, der Song, der in die Verfassung jedes Landes gehört: "100 Pints"! Eine feine E – Laute, begleitet von der Fidel, leitet DIE Hymne ein. Dass dieses schleppende Säufer – Liedgut zu gut einem Drittel von Nazareth’s „Demon Alcohol“ geklaut ist – who cares? Ich zumindest werde nun versuchen, diesen Rekord zu brechen. Wer macht mit?

Wohl jeder, der die Klasse dieser Band erkennt. Denn: Saufen mit Niveau macht doppelt Spaß. Das realaxte „Come Along“ erreicht - wieder mal – Hooters / Runrig Standard und besticht durch niveauvolle Details. Noch deutlicher wird das zweite Gesicht der Nordmänner, die neben Saufliedern eben auch in die Tiefe gehen können, beim episch / balladesken Rausschmeißer „Pick Me Up“. Auch hier zünden die genannten Vergleiche, doch die ausgereifte Komposition lässt ohne Übertreibung auch an Jethro Tull denken.

Ich habe keine Ahnung, ob es diese EP überhaupt zu kaufen gibt oder ob sie nur für Promo – Zwecke produziert wurde. Bei Amazon kann man sich jeden Track für 77 Cent runterladen. Auf der MySpace Seite gibt es das alles eh für lau zu hören. Deshalb gibt es keine Kaufempfehlung, sondern nur das:
Macht Euch 'ne Pulle Bier auf, hört euch das an. Und unterstützt diese Brüder, wo Ihr nur könnt.
Sehr schön und erwähnenswert auch der Zusatz: „Played by real people“. Noch Fragen?

Raise Your Glasses!
(Ach, ja – Herr Chefredakteur: Für die Discography bin ich nun beim besten Willen zu besoffen)

Tracklist:
1. Chop song
2. 100 Pints
3. Come Along
4. Pick Me Up

Line Up:
Emil Gammeltoft – Lead & Backing Vocals
Petter Axelsson – Acoustic & Electric Violin, Mandolin & Backing Vocals
Robert Iversen – Drums & Percussion
Örjan Johansson – Acoustic & Electric Guitars, Backing Vocals
Anders Thorgren – Bass & Backing Vocals


DISCOGRAPHY:

2008 - MicrophoneMotherHippo EP
2011 - CCCPEP

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Some Kind Of Rubus - CCCPEP (CD-Review)
Some Kind Of Rubus - MicrophoneMotherHippo EP (CD-Review)

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