Squealer-Rocks.de CD-Review
Lonely Kamel - Blues For The Dead

Genre: Bluesrock
Review vom: 06.03.2011
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Record Heaven



Das erste, was bei "Blues For The Dead" von Lonely Kamel auffällt, ist das Cover (wenn wir mal den Bandnamen außer acht lassen, das muss man ja nicht verstehen). Auf dem Cover jedenfalls steht der Bandname in diesen merkwürdig gerundeten verformten Buchstaben, die mich sofort an die Glorreichen Siebziger erinnern. Auch dort wurden erstmals an sich harmlose, ansonsten sehr eckige Buchstaben unter dem Einfluss bewusstseinserweiternder Substanzen zu diesen verformten Dingern. Die als Kollage angelegte Abbildung der Bandmitglieder macht zusammen mit dem Albumtitel und dem Totenkopf sofort klar: dies kann nur Bluesrock, oder von mir aus Spacerock sein, und nix anderes.

Genau! So ist es! Getroffen und versenkt! Prima geraten!
Auf "Blues For The Dead" erwarten mich zehn Songs von sehr unterschiedlicher Länge, aber glücklicherweise gleichbleibender Qualität.
Jeder dieser Songs bietet genau die Trademarks, die diese Musik auszeichnen. Natürliches Schlagzeug mit einem Schlagzeuger, der keinen Veitstanz hat (oder in das Fass mit dem Speed gefallen ist), extrem verzerrte Gitarren (die die Musik natürlich eindeutig dominieren), ein wenig Keyboard und ein Sänger mit einer doch sehr typischen Stimme (oft mit Hall) im mittleren Bereich. Dies alles wird mit krachenden Riffs und Soli aufgemotzt, der Bass grummelt verschärft vor sich hin (Ausnahme: "Wasted Time", auch breaktechnisch sehr schön), vor sich hin und der Groove treibt alles nach vorne. Vom Tempo her werkeln die meisten Songs im Midtempo, manches klingt stärker nach Blues, manches eher mehr nach Rock. Nur "The Boys" zieht die Handbremse an und bietet 'ne langsame Nummer. Sehr schön!

Aber die längeren Songs gefallen mir doch ein wenig besser, denn ich finde, dass die Länge eben doch entscheidend ist. Ich mag so was einfach, und "Stick With Your Plan" und "The Trip" bedienen meine Leidenschaft bestens. Es gibt ein paar Soundeffekte, elektronische Spielereien, Gesangsparts, Soloparts und immer exakt auf die Kanäle verteilte Gitarren, Spannung aufbauendes Songwriting, je nach Part mal mehr Rock- oder mehr Bluesfeeling und einen Groove, der den Hörer so richtig packt und mitreißt.

Lonely Kamel wurden 2006 im norwegischen Oslo gegründet und die Mitglieder wurden vom Classic Rock und dem Blues der Goldenen Ära inspiriert. Das hört man auf diesem zweiten Album überdeutlich, wobei sich alle kürzeren Songs stilistisch in einem klar umrissenen Bereich bewegen. Dabei sind sie sich allerdings nicht zu ähnlich, so dass auch keine Langeweile aufkommt. Herausragendes gibt es leider nicht (ich würde ja gerne ein Highlight nennen, aber auch keine Ausfälle. Alle Songs zeichnet eine gleichbleibend hohe Qualität aus, was an sich schon eine Empfehlung ist.

Tracklist:
1. A Tale Of A Madman 4:15
2. Green Eyed Woman 2:42
3. Wasted Time 5:59
4. Stick With Your Plan 8:40
5. Lady Mushroom 4:18
6. A Million Years From Home 4:20
7. No More Excuses 4:41
8. Blindfolded 4:43
9. The Boys 5:18
10. The Trip 9:50

Line-up:
Thomas Brenna - vocals, guitar
Lukas Paulsen - lead guitar
Espen Nesset - drums
Stian Helle - bass

DISCOGRAPHY:

2011 - Blues For The Dead

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