Squealer-Rocks.de CD-Review
Molly Hatchet - Warriors Of The Rainbow Bridge

Genre: Southern Rock
Review vom: 19.05.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Gott sei Dank, es gibt sie noch, die Konstanten in einer Musikwelt, die Veränderung zum Dogma erklärt hat. Insbesondere alte Haudegen vom Schlage AC/DC halten die Fahne der Tradition hoch, und wenn wir über Tradition reden, dann kommen wir natürlich um die Südstaaten-Truppe von Molly Hatchet nicht herum. Mit "Warriors Of The Rainbow Bridge" gibt's neuen Stoff von der Truppe um Gitarrero Bobby Ingram.

"Biertrinkermucke" - diesen durchaus ehrenwerten Stempel würde Kollege Maddin dem aktuellen Output totsicher aufdrücken. Und wie recht er hat! Kaum nimmt der Opener "Son Of The South" Fahrt auf, wird klar: Auch anno 2005 stehen Molly Hatchet nicht für Studentenmucke, sondern versüßen dem "hard working man" das Feierabend-Bier. Erdige, groovende Riffs in bester Band-Tradition, nicht immer ganz neu, aber in Verbindung mit dem Südstaatenflair einfach unwiderstehlich, prägen den Sound der Dinos genauso wie Frontmann John Phil McCormack, der sich durch die 12 Songs schreit, dass man im nächsten Leben nicht als seine Stimmbänder auf die Welt kommen möchte. Hört euch nur mal "Get In The Game" an, aus einem tausendmal gehörten Simpel-Riff einen packenden Song zu schreiben, das schaffen eben nur die Großen.

Eins fällt dann aber doch auf: Im Vergleich zu den Vorgängern haben die Südstaatler härtetechnisch ne Schippe draufgelegt, was nach Ingram's Worten durchaus beabsichtigt war. Klar, von einem Heavy Metal-Album sind wir weit entfernt, aber alles in allem tönen die Gitarren auf "Warriors Of The Rainbow Bridge" doch ne Ecke düsterer als gewohnt.

Mit dem Titelsong präsentieren Molly Hatchet einen der stärksten Songs ihrer beeindruckenen Karriere. "Rainbow Bridge" ist Bobby Ingram's Weg, seiner Frau "Goodbye" zu sagen, die im letzten Frühjahr verstarb. "Sie hat jetzt die Regenbogenbrücke überquert. Sie ist immer noch unter uns, nur jetzt eben auf der anderen Seite der Brücke". Ein ergreifender Song ohne Pathos und Kitsch, große Klasse!

Kommen wir zum Fazit: Molly Hatchet at it's best. Die alten Haudegen zeigen nachhaltig, dass sie noch lange nicht müde sind und liefern eine "high intensity kick ass southern rock boogie"-Scheibe (nicht von mir, stammt aus dem Werbeflyer, hehe) ab, wie man sie besser nicht machen kann. Pflicht für Fans, Biertrinker und hart arbeitende Leute ... und der ein oder andere Student sollte vielleicht auch mal einen Versuch wagen!


Tracklist:
01. Son Of The South
02. Moonlight Dancing On The Bayou
03. I'm Ready For You
04. Roadhouse Boogie
05. Time Keeps Slipping Away
06. Get In The Game
07. Flames Are Burning
08. Hell Has No Fury
09. Gone In Sixty Seconds
10. Behind The Bedroom Door
11. No Stranger In The Darkness
12. Rainbow Bridge

VÖ: 23. Mai 2005

Lineup:
Phil McCormack (v)
Bobby Ingram (g)
Shawn Beamer (d)
John Galvin (k)
David Hlubek (g)
Tim Lindsey (b)

DISCOGRAPHY:

1978 - Molly Hatchet
1979 - Flirtin' with Disaster
1980 - Beatin' the Odds
1981 - Take No Prisoners
1983 - No Guts...No Glory
1984 - Deed Is Done
1985 - Double Trouble Live
1989 - Lightning Strikes Twice
1993 - Cut to the Bone
1996 - Devil's Canyon
1998 - Silent Reign of Heroes
2000 - Live at the Agora Ballroom Atlanta, Georgia April 20, 1979
2000 - Kingdom of XII
2002 - Live!: Extended Versions
2003 - Locked and Loaded
2003 - Greatest Hits Live
2004 - 25th Anniversary: Best of Re-Recorded
2005 - Warriors of the Rainbow Bridge
2005 - Live In Hamburg (DVD)
2010 - Justice

SQUEALER-ROCKS Links:

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Molly Hatchet und Dave Evans - Bochum, Zeche (Live-Review)

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