Squealer-Rocks.de CD-Review
Mob Rules - Ethnolution A.D.

Genre: Heavy Rock
Review vom: 26.10.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Mob Rules ist eine derjenigen Kapellen, die von Album zu Album stärker wurde. Krönender Höhepunkt der bisherigen Karriere des deutschen Sechsers ist ohne Zweifel der letzte Longplayer „Among The Gods“ aus dem Jahr 2004.

Natürlich stellt sich nach einem solchen Hammer-Album die Frage nach dem würdigen Nachfolger. Und „Ethnolution A.D.“, das sei vorab verraten, stellt sich als ein solcher heraus. Schon der stampfende, mitreißende Opener „Unholy War“ macht deutlich, dass keine gravierenden Änderungen zu erwarten sind im Hause Mob Rules. Getragen von einer pumpenden Rhythmus-Section bauen zwei Gitarren und die Keys von Sascha Onnen einen bombastischen Sound, der produktionstechnisch schön in Breitwand durch die Boxen gedrückt wird – so muss es sein. Der bombastisch-epische Stoff von Mob Rules wird zwar gerne als Metal bezeichnet, mir persönlich liegt (ohne jetzt in die Schubladen-Diskussion einsteigen zu wollen) der Begriff Heavy Rock wesentlich näher. Letzten Endes auch egal, Nummern wie „The Last Farewell“ oder „Ashes To Ashes“ überzeugen schon beim ersten Durchlauf mit tollen Riffs, packenden Refrains und spannenden Strukturen. Mehr als einmal klingen die Bombast-Götter von Magnum durch, nehmen wir das bereits genannte „Ashes To Ashes“ – so würden Catley & Co vermutlich klingen, wenn sie richtig die Sau raus lassen. Wahrlich keine schlechte Referenz …

Erfreulich dabei, dass „Ethnolution A.D.“ erfolgreich der Versuchung widersteht, mit Kinderlied-Refrains und Tralala-Melodien vordergründig leicht verdiente Pluspunkte zu sammeln. Im Gegenteil, Mob Rules verstehen es, klassische und bombastische Elemente mit handfestem Rock zu einer funktionierenden Einheit verschmelzen zu lassen, ohne dabei jemals billig oder kitschig rüber zu kommen. Ungewöhnlichste Nummer und gleichzeitig Höhepunkt der Scheibe dürfte der Rausschmeißer „Better Morning“ sein – eine großartige Klassik-Ballade, bei der die Männer ihrem Hang zum klassischen Stoff mit Streichern, Chören und viel Gefühl freien Lauf lassen. Kopfhörer aufstülpen, anhören, Gänsehaut kriegen!

Nicht untergehen sollte die Zweiteilung der Scheibe. Das Konzept „Ethnolution“ nimmt die erste Hälfte der Scheibe ein. Dass es den Männern ernst ist mit ihren Texten, die weit entfernt sind vom üblichen Metal-Klischee, zeigt alleine die Tatsache, dass zu jedem Song neben dem Text ein Statement im klasse aufgemachten Booklet abgedruckt wurde.

Bleibt als Fazit: Wie nicht anders zu erwarten, liefern Mob Rules mit „Ethnolution A.D.“ ein weiteres Genre-Highlight ab. Für Fans des Heavy-Rocks in seiner bombastischen, klassisch angehauchten Form geht an der Scheibe jedenfalls kein Weg vorbei.


Tracklist:
1. Prologue
2. Unholy War
3. Ashes To Ashes
4. Fuel To The Fire
5. Veil Of Death
6. The Last Farewell
7. River Of Pain
8. Ain’t The One
9. New Horizon
10. With Sparrows
11. Better Morning

Lineup:
Matthias Mineur (g)
Sven Lüdke (g)
Markus Brinkmann (b)
Sascha Onnen (k)
Klaus Dirk (v)
Arved Mannott (d)

DISCOGRAPHY:

1999 - Savage Land
2000 - Temple of Two Suns
2002 - Hollowed be Thy Name
2004 - Among The Gods
2005 - Signs of the Time - Live (DVD)
2006 - Ethnolution A.D.
2009 - Radical Peace

SQUEALER-ROCKS Links:

Mob Rules - Ethnolution A.D. (CD-Review)
Mob Rules - Radical Peace (CD-Review)

Markus Brinkmann von Mob Rules (Interview)
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