Squealer-Rocks.de CD-Review
Evocation - Apocalyptic

Genre: Death Metal
Review vom: 22.11.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 29.10.2010
Label: Cyclone Empire



Es wird Winter und somit ist es an der Zeit seine Stiefel vom letzten Matsch des Sommers zu befreien, um für die anstehende Hallensaison bereit zu sein. Da trifft es sich vorzüglich, dass die Todbringer aus Schweden, Evocation, mit einem neuen Album aufwarten, welches sogleich die Reiter der Apokalypse heraufbeschwört.

Spätestens seit dem letzten Album, „Dead Calm Chaos“ ist das Quintett ein Garant für brillanten, erdigen Schwedentod, der die nötige Balance zwischen arschtretenden Drums und melodieführenden Gitarren aufs Eindrucksvollste zu halten versteht. In Anbetracht dessen wundert es kaum, dass der Schreiberling praktisch blind zugriff, als „Apocalyptic“ auf dem Tisch lag. Hurtig in den Player und ab geht die Post.

Aber zunächst macht sich Ratlosigkeit breit, denn was da aus den Boxen tönt ist irgendwie nicht das, was man erwartet hat. Nun gut, zwei Jahre sind eine lange Zeit und womöglich trügt die Erinnerung auch ein wenig oder aber Evocation haben sich selbst ein musikalisches Facelift verpasst – was dies bei einstigen Hollywoodschönheiten anrichtet, das wissen wir ja aus der Boulevardpresse. Doch bevor nun die Fanscharen in wehleidiges Geschrei verfallen, muss man festhalten, dass die Schweden es nach wie vor verstehen die Felle zu vermöbeln.

Dennoch klingt „Apocalyptic“ anders als der unmittelbare Vorgänger. Vorallem zu Beginn des Albums treten Evocation das Gaspedal deutlich stärker durch als noch vor zwei Jahren und manches Mal lässt nicht nur das die Stücke Richtung geschwärztes Metal tendieren, auch der Gesang des Frontschreiers Josefsson klingt um Einiges grimmiger, keifender. Es braucht ein wenig Zeit, bis die Stampfer sich voll und ganz entfalten, dann aber mähen sie alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Besonders die weniger schnellen, gitarrenlastigeren Stücke wie „Murder In Passion“ oder „Curse On The Creature“, die Todesblei atmen, spielen dabei die Stärken des Quintetts aus.

Fazit: Der Freund des abwechslungsreichen und doch nackenbrechenden Death Metals, der neuerdings auch vor Black Metal Anleihen nicht zurückschreckt, wird sich der rasanten Rhythmen erfreuen, denn Evocation verstehen es erneut gekonnt Härte, Tempo und Eingängigkeit zu einem tödlichen Cocktail zu mischen.


Tracklist:
1. Sweet Obsession
2. We Are Unified Insane
3. Infamy
4. Parasites
5. Reunion In War
6. Psychosis Warfare
7. Murder In Passion
8. It Is All Your Fault
9. Curse On The Creature
10. Apocalyptic

Anspieltipps: Sweet Obsession, Murder In Passion, Parasites, Curse On The Creature

Line-Up:
Thomas "Tjompe" Josefsson – Gesang
Marko Palmén – Gitarre
Vesa Kenttäkumpu – Gitarre
Martin "Tore" Toresson – Bass
Janne K. Bodén – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1992 - The Ancient Gate (Demo)
1992 - Promotion Cassette (Demo)
2004 - Evocation
2006 - Demo 2006
2007 - Tales From The Tomb
2008 - Dead Calm Chaos
2010 - Apocalyptic


SQUEALER-ROCKS Links:

Evocation - Dead Calm Chaos (CD-Review)
Evocation - Apocalyptic (CD-Review)

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