Squealer-Rocks.de CD-Review
Evocation - Dead Calm Chaos

Genre: Death Metal
Review vom: 03.11.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 31.10.2008
Label: Cyclone Empire



Warum habe ich von einer als „einer der dienstältesten, schwedischen Death Metal Bands“ bezeichneten Band noch niemals gehört? Sind mir doch ihre Mitstreiter von Entombed, Dismember, Amon Amarth oder Unleashed mehr als ein Begriff – wenn nicht sogar teils wegweisende Nummern auf der Landkarte des bleischweren Schwedenstahls. Vielleicht mag es daran liegen, dass die Mannen von Evocation satte 12 Jahre brauchten um nach dem ersten Lebenszeichen in Form einer viel gelobten Demo im Jahre 1992 ihr Debütalbum zu veröffentlichen. Im Jahr 2008 erscheint nun endlich das dritte Album – was einen da wohl erwartet…

…zunächst begegnet einem mit „In The Reign Of Chaos“ ein ruhiger, fast melancholisch wirkender Einstiegsong, der so klingt, als ob sich die Band in die Riege der epischen Extrem Metaller einreihen wollte. Aber gottlob ist dies bei Evocation bei weitem nicht der Fall, wie die nachfolgenden Stücke eindrucksvoll und in bester, vorwärts stürmender Manier beweisen.
Je nach dem, welches Lied des Albums man einlegt, bekommt man recht unterschiedliche, aber immer tempo- und abwechslungsreiche, sowie gitarrenlastige Kompositionen der feinsten, nordischen Death Metal Schule zum Mitbangen und -moshen geboten, so dass es schier unmöglich ist, diverse Körperteile von arttypischen Bewegungen abzuhalten, während man sich in unmetallischer Umgebung mit MP3-Player und Kopfhörern bewaffnet befindet.

Doch unweigerlich schnellt der Puls in die Höhe und die Atmung beschleunigt sich, ob der bedingungslos straighten Death Metal Stampfer, die für ein zufriedenes Grinsen im Gesicht sorgen. Wer spätestens nach „Angel Of Torment“ nicht imaginäre Drums und Gitarren malträtiert, dem ist nicht mehr zu helfen. Ob nun an Unleashed erinnernde Schlachthymnen wie „Protected By What Gods“ oder an ältere Amon Amarth erinnernde Stücke - für Abwechslung und Tempovariationen ist auf DEAD CALM CHAOS gesorgt. Warum ich noch nichts zu Thomas Josefssons Gesang gesagt habe? Nun ja, weil dieser wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt und genau den passenden Mittelweg zwischen aggressivem Shouting und fiesem Growling findet. Für „Antidote“ holten sich Evocation zudem Verstärkung in Form des berühmt, berüchtigten Dan Swanö von Bloodbath und in „Razored To The Bone“ mischte At The Gates / The Haunted Basser Jonas Björler mit.

Fazit: Tempo, Härte, Rhythmus, Gesang – hier passt einfach alles! Selten habe ich solch eine geniale Death Metal Scheibe gehört! Evocation gelingt es Amon Amarth’s TOTTG in den Schatten zu stellen, da sie um einiges eingängiger und doch melodisch hart sind. Wer auf handfesten, erdigen Schwedenstahl steht, muss bei diesem Album einfach zugreifen! Die Jungs wissen wahrlich, wie man die Axt zu spielen hat… Bleibt nur noch die Frage, was die Verfasser des Promoflyers unter Old-School Death Metal verstehen, denn antik klingt DEAD CALM CHAOS bei Leibe nicht.


Tracklist:
1. In The Reign Of Chaos
2. Silence Sleep
3. Angel Of Torment
4. Boundead
5. Dead Calm Chaos
6. Truth Will Come Clear
7. Dust
8. Protected By What Gods
9. Antidote
10. Tomorrow Has No Sunrise
11. Astray Masquerade
12. Razored To The Bone

Anspieltipps: Silence Sleep, Protected By What Gods, Antidote

Line-Up:
Thomas "Tjompe" Josefsson – Gesang
Marko Palmén – Gitarre
Vesa Kenttäkumpu – Gitarre
Martin "Tore" Toresson – Bass
Janne K. Bodén – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1992 - The Ancient Gate (Demo)
1992 - Promotion Cassette (Demo)
2004 - Evocation
2006 - Demo 2006
2007 - Tales From The Tomb
2008 - Dead Calm Chaos
2010 - Apocalyptic


SQUEALER-ROCKS Links:

Evocation - Dead Calm Chaos (CD-Review)
Evocation - Apocalyptic (CD-Review)

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