Squealer-Rocks.de CD-Review
Steve Cradock - The Kundalini Target

Genre: Britpop
Review vom: 08.10.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 08.10.2010
Label: Haldern Pop Recordings



Da fragt man sich natürlich, wie es diese Scheibe hierher zu Squealer-rocks verschlagen hat. Britischer Gitarrenpop! Da ist unserem Distributor wohl sofort der Mattes eingefallen, der hat ja noch nicht genug Sorgen. Nun gut, es gibt bestimmt Schlimmeres als gut gemachten Gitarrenpop britischer Prägung, deswegen frisch ans Werk und keine Vorurteile.

Jou, gute Vorsätze halten meist nur begrenzte Zeit, und der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen, aber ich gebe mir wirklich Mühe.
Steve Cradock jedenfalls hat sich auch alle erdenkliche Mühe gegeben, um ein paar richtig schöne und eingängige Popsongs rauszuhauen, die ich sogar über die Boxen abspielen kann, da sie sehr familien-, WDR 2- und MTV-kompatibel sind.

Da ich von sowas aber ansonsten nicht so viel verstehe, kann ich z. B. keine Vergleiche anstellen, außer den mit den Beatles. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Pilzköppe das Ende der Fahnenstange waren. Man könnte auch noch die Animals, die Small Faces und die Kinks anführen, aber fest steht schon nach den ersten beiden Songs, dass der Vergleich mit den Beatles und ihrem Sound absolut zutreffend ist.
Die Ähnlichkeit ist echt frappierend, so dass mich schon beim gemächlichen Opener "Something Better" der Vergleich anspringt, mehr noch beim zweiten schnelleren Song "The Apple". Im Grunde geht es so weiter und jeder Song ist ein schönes Stück Britpop, nicht schlecht gemacht, sehr eingängig, und, wie schon erwähnt, äußerst familienfreundlich. Es gibt mit Klavier untermalte Songs wie "Still trying" und "Ask The Sound" oder das äußerst groovige "Beware Of Falling Rocks".

"The Kundalini Target" hat Steve Cradock sehr gut hingekriegt, denn er kann Geschichten durchaus schön erzählen. Er selbst hat auch schon Geschichte geschrieben, denn er war der Gitarrist von Ocean Colour Scene, einer Band, die in den 90er Jahren fünf Top 10 Alben und sechs Top 10 Singles hatten. Auf jeden Fall war der Knabe auch mit Paul Weller unterwegs oder hat Platten mit Amy McDonald, PP Arnold oder The Players gemacht. Trotzdem war Stevie aber nicht zufrieden und er übte deshalb so lange, bis er auch ein erstklassiger Drummer war. Braver Junge! Auf dieser Debutscheibe legt er aber noch einen drauf, indem er zehn von den elf Songs selbst schrieb (nur "Something Better" ist eine Coversong vom Soundtrack "Muppet's Treasure Island") und auch alle Instrumente selbst einspielte. Paul Weller himself ließ es sich nicht nehmen, drei Songs zu singen und bei "Paint Your Picture" die 12-String-Gitarre zu spielen.
Der etwas kryptische Titel spielt an auf die in tantrischen Schriften beschriebene ätherische Kraft des Menschen, deren Erweckung den Weg ebnet zur Erlangung des höchsten Glücks durch Vereinigung mit der kosmischen Seele. Dieses Album stellt also die Reise zu eben diesem Glück dar und zeigt auch, dass Steve Cradock sich endgültig aus dem untergeordneten Dasein eines Begleitmusikers befreit hat.


Tracklist:
1. Something Better
2. The Apple
3. Running Away
4. You Point Your Picture
5. On And On
6. The Clothes they stood up in
7. Still Trying
8. It's Transcendental
9. Ask The Sound
10. Beware Of Falling Rocks
11. Kundalini's Target


DISCOGRAPHY:

2010 - The Kundalini Target

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Steve Cradock - The Kundalini Target (CD-Review)

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