Squealer-Rocks.de CD-Review
WolfSpring - WolfSpring

Genre: Progressive Rock
Review vom: 03.08.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: ProgRock Records



WolfSpring? Schon wieder was mit Wolf? Wölfe sind ganz groß im Kommen, scheint mir. Dieses Mal sind es Franzosen, die uns in die Welt der metallischen Sounds und atmosphärischen, symphonischen Musik entführen wollen.

WolfSpring ist ein neues Projekt von JP Louveton, dem Gitarristen und Sänger der progressiven französischen Band Nemo. Diese allerdings ist wohl hauptsächlich in Frankreich bekannt, da die Texte auf Französisch sind. Hier wird allerdings auf Englisch gesungen, um auch den internationalen Markt angemessen erobern zu können. Wenn mich jemand fragen würde, dann wäre ich aber geneigt, zu behaupten, dass es gerade bei progressivem Rock der symphonischen Art mit langen Instrumentalpassagen eher weniger darauf ankommt, den Texte wirklich zu verstehen.

Das zeigt anfangs auch schon das erste Stück "The Haunting" mit der akustischen Gitarreneinleitung, dem krachenden Einstiegsriff und dann dem weiteren Verlauf mit dem sanften Gesang über akustischer Gitarre, den mehrstimmigen Gesängen, der vokodergeschädigten Stimme, dem treibenden Rhythmus der Drums (im Midtempo) und der Keyboards und der scharf gezockten Leadgitarre. Ja, so hab ich's gerne und zwar schon sehr lange!
Diesen Groove retten WolfSpring auch in den Titelsong hinüber, ehe es auch hier einige Breaks gibt, mit Tempo- und Lautstärkewechsel. Die sanften Gesänge mögen nicht jedermanns Sache sein, meine auch nicht, sind aber trotzdem passend.
"Carpathian Wolves" und "Howling…." sind tolle Instrumental vor dem Herrn. Ich liebe solche Stücke, vor allem, wenn sie so mitreißend sind wie hier. Die fehlende Gesangslinie fällt eben nicht negativ auf. Ich muss allerdings gestehen, dass ich zu der Spezies von Musikhörern gehöre, die der Meinung sind, dass eine Gesangslinie ohnehin nicht zwingend notwendig ist. Es gibt hier statt dessen dominierende krachende, extrem verzerrte Gitarren und Leads zu hören, eingebettet in einen geilen Groove. Vor allem "Howling With The Banshee" (damit ist die irisch-schottische Todesfee gemeint, nicht der gleichnamige Grafikchip von 3Dfx von Ende der 90er *klugscheiß*) ist mitreißend!
"Train's Gone"? Na ja, gefällt mir nicht ganz so gut. Viel Gesang in der Tradition von Yes oder so. Nicht meins! Ganz nach vorne bringen den Freund der progressiven Rockmusik allerdings die anderen Parts des Songs, die sehr kreativ und aufwühlend, antreibend, fesselnd sind.
Zum großen Wurf holen WolfSpring nun mit " Our New Mediaevil World".
Stichworte: Leadgitarre, dröhnende Riffs, nicht zu schneller Groove, treibend, Spannung aufbauende, langsamere Breaks, Keyboardstreicher, rockende Parts.

Yep, das haben sie richtig gut hingekriegt, diese französischen Jungs!!!
Als ich die Scheibe zum ersten Mal mal eben ganz schnell durchgehört hatte, habe ich "this is fucking great" auf den Promoflyer geschrieben. Vielleicht muss ich mich schlussendlich ein wenig nach unten korrigieren, aber insgesamt ist "WolfSpring" aber doch sehr gut geworden, mit überwiegend tollen Songs, was will man mehr?
Allerhöchstens im Midtempo, aber das finde ich gut, denn Geschwindigkeit ist nicht alles.

WolfSpring gehören zweifellos zu der Art von modernen progressiven Bands, die nicht zaudern und zögern, mit Genres zu experimentieren, um einen persönlichen Sound zu kreieren. Ihr Debut ist sehr abwechslungsreich gelungen, progressiv, mit schönen Melodien, oft mehrstimmigem Gesang und nicht zu komplizierten oder gar komplexen Kompositionen.

Empfehlenswert!

Tracklist:
1. The Haunting 6:28
2. 24/7 5:47
3. Carpathian Wolves 4:57
4. Train's Gone 7:19
5. Now Or Never 6:42
6. Mutation 5:54
7. Howling With The Banshee 6:59
8. Our New Mediaevil World 12:25

Line-up:
Julian Clemens - vocals
Jean-Pierre Louveton - guitar, bass, vocals
Guillaume Fontaine - keyboards
Ludovic Moro-Sibilot - drums


DISCOGRAPHY:

2010 - WolfSpring

SQUEALER-ROCKS Links:

WolfSpring - WolfSpring (CD-Review)

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