Squealer-Rocks.de CD-Review
Breed77 - Insects

Genre: Alternative Metal
Review vom: 06.07.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: earMusic / Edel



"This record is direct and straight to the point - no one's going to be left on the fence on this one….it's seriously intense - it will blow you away!!" stapelt Frontmann Paul Isola von Breed77 ganz bewußt tief, nicht wahr?
" "Insects" ist our best work to the day. …. The album is a lose concept of the world we live in today, been compared and been very similar to the world of the insects: cruel, cold, destructive and the survival of the fittest. Of course it's different to "In My Blood", we always try to evolve and progress. It's more energetic and heavier and much more progressive musically." (Danny Felice, guitar)

"Insects" somit von Breed77 ist bereits ihr viertes Album und bisher hat noch jeder Musiker behauptet, dass die aktuelle Arbeit das Allerallerbeste ist, was er je gemacht hat und dass sich alle ganz doll Mühe gegeben haben.
Sicher! Nur, meistes ist das nix weiter als wie heiße Luft, denn was soll er denn auch sonst sagen? Deshalb ist es dann an mir, ein wenig Licht in den Dschungel der verbalen Nebelbomben zu bringen (geile Metapher!) und dieser Veröffentlichung ernsthaft auf den Zahn zu fühlen, vor allem nach solchen Lobpreisungen. Je mehr die sich selbst loben, desto genauer höre ich hin.

Zu diesem Zweck die Ohren gespitzt und die Metaphernmaschine angeworfen, denn "Insects" von Breed77 wird jetzt einer hochnotpeinlichen Untersuchung der pathologischen Art unterworfen, um allen, die es interessiert, und auch allen, die es nicht interessiert, einige Anhaltspunkte über die Qualität dieser Großtat zu gewähren.

Das Ticken eines alten Weckers, eine Klingel und Kirchenglocken läuten sehr passend "Wake Up", einen Song, der sofort "Avenged Sevenfold" in den Resten meines Hirns aufblinken lässt. Melodisch, krachend, groovy, mit mehrstimmigem Gesang, starken Gitarren, schönen Leads, einigen Breaks und doch ziemlich wütendem Gesang, weil der Arsch nicht aufwachen will. Kein Grund, so zu brüllen, Mann.
"The Battle Of Hain" beginnt spanisch, wird dann aber hurtig nach vorne geprügelt und so geht es zügig weiter. Die nächsten Songs zeigen intelligentes, abwechslungsreiches Songwriting, mit vielen Breaks, tollen Refrains, jeder Menge Hooklines und geilen Riffs und Soli und großer Dominanz der Twin-Gitarren, die nicht tief gestimmt sind. Klasse sind diese spanischen Flamenco-Einsprengsel, die aber kurz und genug sind, um den Song nicht in eine falsche Richtung zu lenken.
Herausragend dann sind "Insects", "Who I Am", das gemäßigtere, stampfende "New Disease" und die schon deutlich spanischer angehauchten "One More Time" und "In The Temple…." (mit toller spanischer Einleitung und rasendem Soloteil).
Bis hierin war das eigentlich alles schon der Hammer und ich dachte, dass Breed77 es jetzt mal ruhiger angehen lassen, so zum Schluss.
Denkste!
"Forever" und "Guerra Del Sol" geben noch mal richtig Stoff und der Groove tropft aus allen Noten, so dass ich spontan in Zuckungen verfalle. Mannomann!

Das abschließende Cranberries-Cover "Zombie" zeigt aber überdeutlich, dass man manche Coverversionen erst gar nicht machen sollte. Es fehlt das gewisse Etwas, die Atmosphäre des Originals, die man durch Härte allein nicht herbei zaubern kann. Allerdings gehen die Meinungen über dieses Cover doch extrem auseinander, jeder sollte sich selber eine Meinung bilden. Meine jedenfalls steht fest. Dachte ich jedenfalls, denn je öfter ich die Nummer höre, desto besser gefällt sie mir. Komisch!

Breed77 kommen aus Gibraltar (gibt’s da nicht diesen Affenfelsen?), bekannt geworden eigentlich durch gar nichts, außer der militär-strategisch wichtigen Lage. Deshalb haben sich die Jungs auch blitzschnell hier vom Acker gemacht, um in London zu reussieren. Diese spanischen und maurischen Wurzeln sind es, die die Musik von Breed77 so außergewöhnlich machen.
Paul Isola ist ein richtig guter Sänger, der den Songs mit seiner unverwechselbaren facettenreichen rauen Stimme eine ganz besondere Note verleiht.
Sehr prägend für alle Songs sind die starken Melodien, die Gänsehaut bei mir verursachen und bei denen mir als Vergleich eben nur A7X einfällt, oder weniger deutlich, System Of A Down. Und damit das klar ist, Breed77 sind keinen Deut schlechter, eher sogar einen Tick stärker. Respekt! Die Jungs haben also mit ihrer Einschätzung vom Anfang des Reviews recht gehabt!
Mit dieser Scheibe, diesem herrlichen Alternativ Metal, komme ich bis zur neuen A7X prima über den Sommer.
Die deutsche Version von "Insects'" enthält noch zwei Bonus-Songs. "Save Us" ist Industrial-artiger Metal und "Insectos" ist die spanische Version des Titelsongs.

Tracklist:
Wake up 4:31
The Battle Of Hain 5:39
Revolution On My Mind 4:24
Insects 6:03
Who I Am 5:13
New Disease 4:17
One More Time 4:00
In The Temple Of Ram: Rise Of The Bugs 5:39
Forever 4:36
Guerra Del Sol 6:20
Zombie 5:27

Line-up:
Stuart Cavilla - bass
Danny Felice - guitar, mandolin, vocals
Paul Isola - vocals, percussion
Oscar Preciado Zamora - drums
Pedro Caparros - guitar, vocals

DISCOGRAPHY:

2001 - Breed77
2004 - Cultura
2006 - In My Blood
2010 - Insects

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