Squealer-Rocks.de CD-Review
Shattered Hope - Absence

Genre: Funeral Doom / Death Metal
Review vom: 15.06.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Unsigned



Das Infoblatt informiert: "Funeral Doom"! Hmmm, da erscheint vor meinem geistigen Auge der Vorspann der TV-Serie "Six Feet Under" über diese Bestattungsunternehmer und Shattered Hope machen dann den Soundtrack dazu. Auf jeden Fall kommen die Jungs aus Griechenland und da ist Doom ja schließlich genau der richtige "Soundtrack". Das Land ist pleite, die Stätten einstiger Größe sind alle kaputt, aber die Jungs machen wenigstens noch Musik.
Gegründet 2002 in Athen (Aha!) sind immerhin fünf Kerle und ein Mädel am Start, um dem griechischen "Funeral Metal" zu einem weltweiten Siegeszug zu verhelfen.

Es beginnt mit "Amidst Nocturnal Silence", inmitten der nächtlichen Stille, die so still gar nicht ist. Das Ganze schleppt sich langsam dahin, es gibt heftigere Breaks und Klaviereinlagen und Keyboardsounds, die Leadgitarre ist aber, auch bei den anderen Songs, leider kaum zu hören. Ganz nett.
"Vital Lie" ist ähnlich. Punkt. Nur nicht so lang! Ausrufezeichen.
"Enlighten The Darkness" ist ähnlich. Punkt. Und genauso lang! Ausrufezeichen.
"A Traitor's Kiss" ist ähnlich. Punkt. Unwesentlich kürzer! Ausrufezeichen.
Aber Obacht, denn bei "Yearn", einem echten Quickie, geht die Luzie ja sowas von ab. Der Song gefällt mir ausnehmend gut. Geile Riffs, geiler Groove!
"Lament, in f#minor" ist klassisches Quietschgedudel der langsamen, enervierenden Art. Meine Güte, ich mag Klassik nun mal nicht! Und wenn sie so einfallslos ist, dann ist es noch unerträglicher. Dieser Instrumentaltrack geht dann über in das ultra-langsame und laaange "The Utter World". Die Drums klingen wie in hüfttiefen Schlamm gespielt, aber Abwechslung bietet ein schnellerer Part, ehe es wieder zäh aus den Boxen quillt und es klassisch (Klavier) wird. Eine ganze Reihe verschiedener Parts wechseln sich ab. Ja, das tun sie, was den Song auf stattliche und exakte achtzehn Minuten streckt. Ich bin ein Fan von langen Stücken, aber so langweilig und wie mit dem Internetbaukasten zusammengebastelt werden sie zur Tortur. Wobei das meist tiefe Gegrowle die Sache nicht besser macht.

Also, das ist irgendwie alles ganz nett, aber nicht unbedingt von der Muse (welcher auch immer) geküsst. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass es diese griechische Band nicht braucht, jedenfalls nicht, solange die songschreiberischen Fähigkeiten so limitiert bleiben. Die oben erwähnte TV-Serie war jedenfalls um Klassen besser. Auf der anderen Seite ist das vermutlich alles Absicht und Programm, so dass es für echte Fans des Genres möglicherweise, aber auch nur möglicherweise, anders klingt. Wer es gerne fast durchgehend langsam mag, ist bei "Absence" von Shattered Hope genau richtig, aber mir ist schnell langweilig geworden. Auf die Dauer nervt es wie die Teufelströten in Südafrika.
Man merkt der Musik auch nicht an, dass da sechs Leute am Werk sind. Da gibt es andere Bands, die zu Dritt mehr Alarm machen.

Tracklist:
Amidst Nocturnal Silence 12:58
Vital Lie 8:56
Enlighten the darkness 8:48
Yearn 3:31
A Traitor's Kiss 7:43
Lament, in f# minor 2:56
The Utter World 18:00

Line-up:
Nick - vocals
Sakis - guitars
Thanos - guitars
Thanasis - bass
George - drums
Eygenia - keyboards

DISCOGRAPHY:

2010 - Absence

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