Squealer-Rocks.de CD-Review
The Foreshadowing - Oionos

Genre: Melancholic Dark/Goth Metal
Review vom: 18.04.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 02.04.2010
Label: Cyclone Empire



Diese italienische Formation wurde im Jahr 2005 von Alessandro Pace gegründet. Nach Vervollständigung des Line-Ups wurde im Jahr 2006 das erste Album aufgenommen und 2007 weltweit veröffentlicht. Mit „Oionos“ wird nun das zweite Album der Band veröffentlicht. Gemastert wurde die Scheibe von Mika Jussila von den Finnvox Studios in Helsinki. Das Cover Artwork stammt, wie schon beim ersten Album, ebenfalls wieder vom Künstler Seth Siro Anton (Paradise Lost, Moonspell, Soilwork).

Melancholie und Gothic sind ja bekanntermaßen zwei Faktoren, die bei vielen Leuten eher den Grusel- als den Freudenschalter betätigen. Schon nachvollziehbar, denn in dieser düsteren Ecke tummeln sich extrem viele Gruppierungen, die mit allem was geht (oder eben nicht), auf den wohlmeinenden Hörer losgehen.

So viel kann vorweggenommen werden: Dies ist hier nicht der Fall. Im Gegenteil. Dieses Album setzt auf ruhige, getragene Melodien, auf ausdrucksstarken Gesang, auf tiefgehende und intelligente Lyrics. Der Albumtitel „Oionos“ ist nach einer Figur der griechischen Mythologie benannt – dem Vetter und Freund von Herakles. Die Tragik dieser Zeit muss nicht weiter ausgeführt werden und ist an dramatischen Mythen kaum zu überbieten.

In sich absolut stimmig, mit tiefen, schweren Gitarrensound setzen die Italiener vollkommen auf Melancholie. Das Album besticht durch Epik und Wucht und durchgehend sehr ruhige, dennoch mitnehmende Songstrukturen. Durch den gezielten Einsatz der Keyboards, vorwiegend im Piaono-Klang, wirkt der Sound nicht überladen oder kitschig.

Vor allem die Stimme von Marco Benevento verleiht dem musikalischen Zusammenspiel eine besondere Note. Nie aggressiv oder aufdringlich, sondern mit warmen, tiefen Timbre malt Marco anhand der Lyrics das Schicksal des Oionos mit klarem Strich. Stimmlich erinnert der Gesang vom Klang ein wenig an Nick Holmes (Paradise Lost). Als gelungen und wirklich fast großartig möchte man die mehrstimmigen Gesänge bezeichnen, die fast choralartige Qualitäten aufweisen und sich jederzeit in das musikalische Gesamtbild einfügen.

Ein Album, in dessen Sound man sich reinfallen lassen möchte, die Gitarren, die durch ihre tiefen, schwermütigen Akkorde bis in den Magen dringen, eine Stimme, die im Ohr klingt und bleibt.

Die Scheibe “Survivors Sleep” glänzt absolut durch seine Schlichtheit. Lediglich Keyboards und Gesang verleihen dem Stück eine ganz eigene Bedeutung und es hebt sich deutlich ab von den restlichen Stücken des Albums.

Erwähnenswert ist das Sting-Cover „Russians“, mit dem den Italienern wirklich ein Meisterstreich gelungen ist. Die Interpretation dieses Stücks ist wahrlich groß und steht dem Original in nichts nach – im Gegenteil: Es legt sogar noch ein Häppchen drauf.

Durch die stringente Ausrichtung des Konzepts und der musikalischen Umsetzung sind zwar keine großen Überraschungen auf der Platte zu verzeichnen, es kommt jedoch keinerlei Langeweile oder gar Langatmigkeit auf.

Alles in allem ein absolut in sich stimmiges und vor allem sehr erwachsenes Album, das auch auf hohem Lautstärkefaktor wunderbar zu hören ist.

Fazit:
Melancholie der ersten Güteklasse – wer auf Melancholic steht, sollte hier definitiv zulangen.

Anspieltipps:
Track 1 - The Dawning
Track 6 - Lost Humanity
Track 7 - Survivors Sleep
Track 10 - Russians (Sting-Cover)

Tracklist
1. The Dawning
2. Outsiders
3. Oionos
4. Fallen Reign
5. Soliloquium
6. Lost Humanity
7. Survivors Sleep
8. Chant Of Widows
9. Hope. She’s In The Water
10. Russians (Sting-Cover)
11. Revelation

Line-Up:
Marco Benevento – vocals
Alessandro Pace – guitar
Andrea Chiodetti – guitar
Francesco Sosto – keyboards
Johan Padella - drums

DISCOGRAPHY:

2007 - Days Of Nothing
2010 - Oionos


SQUEALER-ROCKS Links:

The Foreshadowing - Days Of Nothing (CD-Review)
The Foreshadowing - Oionos (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren