Squealer-Rocks.de CD-Review
The Foreshadowing - Days Of Nothing

Genre: Gothic/Dark Metal
Review vom: 16.10.2007
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: 22.10.2007
Label: Candlelight



Wenn mir eine Band bereits auf den bereitliegenden Promo-Utensilien mit Bekundungen wie „wir fühlen uns nicht als Teil dieser Welt“ gegenübertritt, bleibt mir vor der ersten Reise durch die dazugehörenden Klangwelten nur noch eins übrig: Schleunigst ein Küchenmesser schleifen und alle Vorhänge zuziehen… HALT! Da ich noch anderweitig gebraucht werde und meinen Studienplatz an keinen, der auf der Warteliste sitzt, abgeben möchte, beschränke ich mich im Falle von The Foreshadowing dann doch lieber auf den qualvollen musikalischen Tod.

Vergewissert man sich ob des Herkunftslandes von The Foreshadowing wundert man sich nicht mehr, warum die Mannen ihre Zelte authentisch in depressiven Gothic und Dark Metal Gefilden aufschlagen. In einem von Mafiososchwuchteln, korrupten Fußballfunktionären und Bombastgeschleime geprägten Land in Südeuropa kann man sich nur einen schönen Platz im Jenseits wünschen. Demnach kalt, lethargisch und zerbrechlich gestaltet sich der vornehmlich von den düster-weinerlichen Gesängen des Marco Benevetos und erdrückenden Sologitarren getragene Sound der Italiener.

Als Referenzen fungieren die in diesem Bereich sehr eindrücklichen Bands wie Sentenced, Poisonblack, Anathema, neuere Amorphis oder auch Type O Negative, wenn sich diese von ihrer Kommerzverträglichkeit zurückziehen. Soll heißen: Die Stimmung vom programmatisch betitelten DAYS OF NOTHING hält sich durchweg bedeckt und lässt keinen, einen positiven Ruck bewirkenden, Ausbruch zu. Hier und da einige Synthesizer-Klimpereien („Eschaton“) oder akustische Versatzstücke („Last Minute Train“), aber das war es dann auch schon alles, was etwaige, sicherlich nicht beabsichtigte Variationen betreffen. Das große, nachdenklich stimmende und linear verlaufende Ganze zählt, nichts anderes.

…Was jedoch nicht gleichbedeutend mit einer schweren Zugänglichkeit ist. Denn entgegen allen Erwartungen wird man – die Bereitschaft und eine Affinität zum Dargebotenen vorausgesetzt – recht schnell warm mit DAYS OF NOTHING. Mitunter auch ein Verdienst des eben schon erwähnten Frontmannes, dessen angenehmes Organ vorzüglich in den spartanischen instrumentalen Kontext passt – auch wenn man (noch) nicht die Konsistenz von Amorphis, die ja vor kurzem mit SILENT WATERS ein düsteres Meisterwerk abgeliefert haben, erreicht.

Fazit: Wäre DAYS OF NOTHING im sommerlichen Frühjahr erschienen, würde an dieser Stelle womöglich ein, sich auf unpassende Rahmenbedingungen beziehender Verriss stehen. Nun schreiben wir bereits den Herbst des Jahres 2007, der in Verbindung mit DAYS OF NOTHING nur noch ein Fazit zulässt: Zum sterben schön…

Tracklist:
1. Cold Waste
2. The Wandering
3. Death Is Our Freedom
4. Departure
5. Eschaton
6. Last Minute Train
7. Ladykiller
8. The Fall
9. Days Of Nothing
10. Into The Lips Of The Earth

Band Line-Up:
Marco Benevento - Gesang
Alessandro Pace - Gitarre
Andrea Chiodetti - Gitarre
Davide Pesola - Bass
Jonah Padella - Schlagzeug
Francesco Sosto - Keyboards, Backing Vocals

DISCOGRAPHY:

2007 - Days Of Nothing
2010 - Oionos


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The Foreshadowing - Days Of Nothing (CD-Review)
The Foreshadowing - Oionos (CD-Review)

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