Squealer-Rocks.de CD-Review
Barren Earth - Curse Of The Red River

Genre: Gothic/Doom/Death/Prog
Review vom: 02.04.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Peaceville Records



Wenn ich die Bezeichnung "Supergruppe" nur höre, dann habe ich normalerweise schon Pickel in den Gehörgängen. Die Behauptung, die dahinter steht, ist ja die, das die so entstandene Band mehr ist und besser, als die Summe ihrer Einzelteile. Ich behaupte, dass das meist schlichte Einbildung ist.
Diesmal haben sich aber 'nen ganzer Haufen Finnen neu zusammengetan, allen voran Olli-Pekka Laine und Drummer Marko Tarvonen, um eine progressive Death-Metal-Band mit Doom-Anklängen zu formen, die die brutalen, aber auch melodischen Songs von Olli einzudreschen in der Lage ist. Wobei diese finnischen Namen an sich schon ganz großes Kino sind!

Herausgekommen ist dabei nun "Curse Of The Red River" (der Titel gefällt mir schon mal) mit neun Songs, die das Beste aus Metal, Prog und vielleicht auch ein kleines bisschen Psychedelic Rock kombinieren. Sozusagen von Opeth zu Pink Floyd und Paradise Lost zu Jethro Tull (Infoblatt!). Na ja, mal sehen!

Es beginnt atmosphärisch, lautstärkemäßig verhalten und rhytmustechnisch langsam mit dem Titelsong, aber nach einer kurzen Einleitung nimmt der Song richtig Fahrt auf. Kennzeichen: geiler Groove, melodische und sehr variable Komposition, harte Riffs (wie sie sein müssen!) und affenstarke Leadgitarre sowie kerniges Gegrowle von Mikko Kotamäki. Es ertönt kurz vor Ende des Songs eine akustische Klampfe sowie ein paar Flötentöne. "Curse Of The Red River" ist definitiv der Hammer und schon fast ein wenig progressiv zu nennen!
"Our Twilight" geht ein wenig gradliniger zu Werke, vermag aber auch durch die herben Breaks zu entzücken.
Melodisch überzeugend schallt mir "Forlorn Waves" entgegen, aufgelockert durch Keyboardmelodien und klaren mehrstimmigen Gesang.
Huch! Jetzt geht’s rund, sprach der Papagei und flog in den Ventilator, denn es ist Schluss mit Lustig, weil "Flicker" explodiert aus den Boxen. Nachdem ich mich wieder gefasst habe, erkenne ich einen anfänglich gnadenlosen Deathmetal-Song, der aber auch ruhige Parts mit Klargesang hat. "Gnadenlos" für meine Ohren, wohlgemerkt! Trotzdem, oder gerade deshalb, richtig gut!
"The Leer" ist auch nicht gerade eine Schmusesong, aber mehr rockig, was vor allem im Refrain deutlich wird, der zudem noch mit einem geilen mehrstimmigen Gesang glänzt, übertönt von Mikko in seiner unnachahmlichen Art. Yup, so musses sein und erquickt selbst mich!
Ein bisschen akustische Gitarre lockert dann "Das Ritual Der Dämmerung" auf und Gesang wie von Moody Blues kräuselt sich in meine entzückten Ohren, während folkloristischer Metal mit Growls mich noch mehr enthusiasmiert.
So ähnlich, hart, aber melodisch und mit überraschenden Ideen: "Ere Shall Perish" und "Cold Earth Chamber".
"Deserted Morrows" setzt dem Ganzen dann die gemäßigte Doom-Krone auf und Mikka glänzt mit rauem Klargesang. Hervorragend mit krachenden Riffs und abwechslungsreicher Komposition. Ein würdiger Abschluss!

Barren Earth bringen uns auf "Curse Of The Red River" mit ihrem geballten Können progressiven, melodischen und folkloristisch angehauchten düsteren virtuosen Death/Doom/Prog-Metal zu Gehör und das auf höchstem Niveau, mit klasse Songs, klasse Arrangements, klasse Gesang und klasse Produktion.
Um sie allerdings als Supergruppe zu bezeichnen, bin ich in den Genres nicht genug bewandert. Ich kann deshalb die Qualität der Songs und dieser Scheibe insgesamt eben nur aus meiner eigenen (leider beschränkten) Sicht beurteilen.
Und deshalb: ich nenne das mal Crossover-Metal vom Feinsten und auf jeden Fall zu empfehlen.

Beim Summer Breeze werden wir dann sehen, was das in Echt bedeutet.

Tracklist:
Curse Of The Red River 7:50
Our Twilight 5:25
Forlorn Waves 4:37
Flicker 6:40
The Leer 4:54
The Ritual Of Dawn 6:32
Ere All Perish 5:52
Cold Earth Chamber 5:32
Deserted Morrows 6:50

Line-up:
Mikko Kotamäki - vocals (Swallow The Sun)
Olli-Pekka Laine - bass (Ex-Amorphis, Mannhai)
Kaspar Mårtenson - keyboards (Ex-Amorphis, Ben Granfelt Band)
Janne Perttilä - guitar (Rytmihäriö)
Marko Tarvonen - drums (Moonsorrow)
Sami Ylisirniö - guitar (Kreator, Waltari)

DISCOGRAPHY:

2010 - Curse Of The Red River

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