Squealer-Rocks.de CD-Review
Tharsys - Under Her Dead Hands

Genre: Gothic/Doom/Death
Review vom: 31.03.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Yonah Records/Alive



Ursprünglich hießen Tharsys wohl mal Atmosfear und haben ein paar Demos in Eigenproduktion veröffentlicht. "Under Her Dead Hands" ist jetzt die erste Veröffentlichung bei einem Label, womit ein neuer Abschnitt in der Existenz von Tharsys beginnen soll. Auf jeden Fall haben sie sich Mühe gegeben und eine richtig gute Scheibe veröffentlich, um es mal vorweg zu nehmen.

"Under Her Dead Hands" (die CD, nicht der) ist mal eine Mischung aus Moonspell und Evanescence ("The Price Of Empathy", obwohl ich den Song eher langweilig finde) oder mal eher Gothic ("Coldblood", hymnisch und klasse: "Infernal Love"; Titelsong), während das sehr gute und abwechslungsreiche "Seven" und auch "Halls Of Desolation" Deathmetal mit starken Leadgitarren sind.
Klasse ist zweifellos "Master Of Humanity", wo auch Ali endgültig zu Höchstform aufläuft. Ich kapier nicht, warum es da vorher einige Passagen in verschiedenen Songs gibt, wo er echt entsetzlich singt. Selbst der Klargesang ist anhörbar. Wie auch immer, hier haben wir einen wirklich guten Doom-Song, der mir ausgezeichnet mundet.
"Black" ist weiteres ein krachendes Doom-Gewitter, das ich schon nach den ersten Takten in mein schwarzes Herz geschlossen habe.
Ein herrlicher Abschluss ist ohne jeden Zweifel "Devilseed" mit seinem langsamen, sehr atmosphärischen Anfang, den Sara mit ihrem Gesang noch veredelt und in dem Tharsys noch mal alle Register ihres Könnens ziehen, jawoll!

Nach dem langweiligen ersten Song und dem durchschnittlichen Titelsong hatte ich (auch wegen des zusätzlich eher suboptimalen Gesangs) schon das Schlimmste befürchtet, aber danach entwickelt sich die Scheibe immer mehr zu einem echten Hinhörer. Die Stilwechsel selbst innerhalb der Songs halten die Aufmerksamkeit oben und die Kompositionen sind sehr abwechslungsreich und interessant arrangiert. Es treffen harte Riffs auf sanfte Melodien und dann immer besser werdenden Gesang, Sara singt eh toll. Ich mag das, für Puristen dürfte diese Variabilität, sogar mit akustischen Teilen, aber möglicherweise zuviel sein. Noch mal deshalb die Warnung: die Stücke sind wirklich ziemlich unterschiedlich. Dabei haben Tharsys aber diese Wechselgesänge echt gut drauf und gesanglich gibt’s dann schlussendlich nix mehr zu meckern, ebenso wie produktionstechnisch.

Die Einordnung in ein Genre fällt aber schwer, was vor allem Schwierigkeiten mit den Datenbanken bringen könnte. Hauptsächlich ist "Under Her Dead Hands" eine Mischung aus Doom und Gothic, aber es gibt auch etliche Deathparts.


Mit "Under Her Dead Hands" von Tharsys haben wir schon wieder 'ne Platte, die ich fast uneingeschränkt empfehlen kann. Sie macht Spaß und das Sextett hat hier richtig gute Arbeit geleistet. Respekt! Das lässt für die Zukunft noch viel erwarten.

Tracklist:
The Price Of Empathy 3:35
Under Her Dead Hands 5:11
Coldblood 6:23
Seven 5:28
Infernal Love 4:54
Master Of Humanity 8:32
Halls Of Desolation 5:20
Black 5:21
Devilseed 7:24

Line-up:
Uwe Lerch - bass
Kralle - drums
Oliver Schneider - guitars
Lumpi Lauhoff - guitars
Sara Lauhoff - keyboards & vocals
Frank "Ali" Kronnagel - vocals

Guest musicians:
Reinhard Kraus - violins
Jay-Oh' - Spoken words
The Wah Wah Doom-Cave-Choir´

DISCOGRAPHY:

2010 - Under Her Dead Hands

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Tharsys - Under Her Dead Hands (CD-Review)

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