Squealer-Rocks.de CD-Review
Santana - Supernatural (Legacy Edition)

Genre: Latin Rock
Review vom: 07.03.2010
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Sony Music



Zum nunmehr dritten Mal dürfen wir SANTANA bei Squealer-Rocks begrüßen. Nachdem mit „The Woodstock Experience“ und den „3 Original Album Classics“ das Debüt, beziehungsweise drei Werke aus den Siebzigern zu neuen Ehren kamen, ist es jetzt an der Zeit einem Album Respekt zu zollen, dass für Carlos Augustus Alves Santana alles bisher dagewesene zumindest in kommerzieller Hinsicht in den Schatten stellt. Als 1999 „Supernatural“ veröffentlicht wurde, hatte wohl kaum jemand mit über 25 Millionen verkauften Tonträgern gerechnet.

Dass die beiden Hit-Singles „Smooth“ (immerhin Nummer 1 in den USA) und „Maria, Maria“, mit dem ebenso simplen wie effektiven Lick im Refrain und ebenfalls Nr.1 in verschiedenen Ländern, ihren Teil dazu beigetragen haben, dürfte schwerlich zu widerlegen sein. Auch die Heerscharen an Gastmusikern haben einen Anteil am Erfolg des Albums. Es ist vor allem der unvergleichliche Charme den Carlos Santana seinen Kompositionen immer wieder einhaucht. Wenn man das Album grob beschreiben wollte, würden man sagen es pendelt zwischen dem von SANTANA mitgeprägten Latin-Rock und Lounge-Music.


Das wäre allerdings wirklich nur eine oberflächliche Beschreibung wie man sie in wöchentlichen Fernsehzeitschriften lesen kann. „Migra“ beispielsweise ist durchsetzt mit afrikanischen Rhythmen und Gesängen und entwickelt so sein ganz eigenes Flair. Gleiches gilt für Nummern wie „Africa Bamba“, „Corazon Espinado“ oder „Do You Like The Way“, die ebenfalls völlig eigenständig klingen und nochmals unterstreichen, dass sich der Protagonist von „Supernatural“ in der Auslebung seiner künstlerischen Freiheit keine Grenzen setzt. Dem gegenüber stehen Nummern wie das poppige „Put Your Lights On“. Hier oder auch bei „Love of My Life“ zeigt sich das Können von SANTANA, die Musik des Latin-Rock mit der des Pop eine perfekte Symbiose eingehen zu lassen. Auch die Kooperation mit Eric Clapton in „The Calling“ ist natürlich über jeden Zweifel erhaben.


Da es sich hier um die „Legacy-Edition“ des Meisterwerks handelt hat die beiliegende Bonus-CD natürlich auch einige Schätze zu bieten. Da wären zunächst die Nummern, die aus den Sessions zu „Supernatural“ gehören, es aber letztlich nicht auf das Album geschafft haben wie „Bacalao Con Pan“ oder „Angel Love (Come For Me)“. Diese sind aber um keinen Deut weniger gelungen als die Tracks, die sich auf dem Millionseller befinden. Hinzu kommen noch Tanztempel-Remixe von „Corazon Espinado“ und „Maria, Maria“ über deren Wichtigkeit man sich gerne uneins sein darf) und eine Instrumentalversion von „Smooth“. Herausragend sind hingegen der fröhliche Latin-Rocker „One Fine Morning“ und das Covermedley „Exodus/Get Up Stand Up“ sowie die coole Jam-Session von Carlos Santana und Eric Clapton bei „The Calling Jam“. Ich finde diese Version sogar interessanter als das Original, weil man hier absolut heraushört wie viel Spaß die beiden Superstars bei den Aufnahmen hatten.


SANTANA hat mit seinem Comeback 1999 den Spagat zwischen Tradition und Moderne perfekt gemeistert. Auf der einen Seite hat er sich auf seine Wurzeln besonnen und den Latin-Rock wieder verstärkt in seine Kompositionen einfließen lassen. Auf der anderen Seite hat SANTANA sich modernen, oder besser gesagt, anderen Einflüssen nie verschlossen und so verbinden sich die Pop-Elemente wunderbar mit dem Latin-Rock oder den afrikanischen Facetten. Das, kombiniert mit seinem einzigartigen Gitarrenspiel, macht „Supernatural“ unwiderstehlich. Wer bislang nur die Singles aus dem Radio kannte, sollte sich die ganze CD zulegen. Es gibt hier so viel mehr zu entdecken als man aus dem Äther kennt. Fans, die „Supernatural“ bereits seit über zehn Jahren ihr eigen nennen, müssen allein der Vollständigkeit halber ebenfalls die „Legacy-Edition“ kaufen, da sich das Bonusmaterial absolut sehen lassen kann und nicht nach Ausschussware klingt. Geliefert wird die Doppel-CD (24 Tracks) in einem schönen Digipak und ist mit einem 24-seitigen Booklet ausgestattet. Also definitiv value for money. Im Sinne von „Supernatural“ bleibt somit nur eines zu sagen: Viva Carlos Santana!



Tracklist:
1. (Da Le) Yaleo
2. Love Of My Life
3. Put Your Lights On
4. Africa Bamba
5. Smooth
6. Do You Like The Way
7. Maria, Maria
8. Migra
9. Corazon Espinado
10. Wishing It Was
11. El Farol
12. primavera
13. The Calling


Bonustracks:
1. Bacalao Con Pan
2. Angel Love (Come For Me)
3. Rain Down On Me
4. Corazon Espinado (Spanish Dance Mix)
5. One Fine Morning
6. Exodus/Get Up Stand Up
7. Ya Yo Me Cure
8. Maria, Maria (Pumpin’ Dolls Club Mix)
9. Smooth (Instrumental)
10. The Calling Jam
11. Olympic Festival


Line-Up:
Carlos Santana - Guitars

DISCOGRAPHY:

1969 - Santana
1970 - Abraxas
1971 - Santana III
1972 - Caravanserai
1972 - Live
1973 - Welcome
1973 - Love, Devotion, Surrender
1974 - Borboletta
1974 - Illuminations
1975 - Lotus (Live)
1976 - Amigos
1977 - Festival
1977 - Moonflower (Live + Studio)
1978 - Inner Secrets
1979 - Marathon
1979 - Oneness: Silver Dreams – Golden Reality
1980 - Swing Of Delight
1981 - Zebop!
1982 - Shango
1983 - Havana Moon
1985 - Beyond Appearances
1987 - Freedom
1987 - Blues For Salvador
1988 - Viva Santana
1990 - Spirits Dancing In The Flesh
1992 - Milagro
1993 - Sacred Fire (Live)
1994 - Brothers
1995 - Dance Of The Rainbow Serpent (Best of)
1996 - La Fuente del Ritm
1998 - Best Of Santana
1999 - Supernatural
2002 - Shaman
2002 - Cry Baby Cry
2003 - Ceremony (Remixes)
2004 - Food for Thoughts
2005 - All That I Am
2005 - Playing with Carlos
2007 - Ultimate Santana
2007 - Into the Night
2009 - The Woodstock Experience
2010 - 3 Original Album Classics

SQUEALER-ROCKS Links:

Santana - The Woodstock Experience (CD-Review)
Santana - Original Album Classics (CD-Review)
Santana - Supernatural (Legacy Edition) (CD-Review)

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