Squealer-Rocks.de CD-Review
Airbourne - No Guts. No Glory.

Genre: Rock
Review vom: 02.03.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 05.03.2010
Label: Roadrunner Records



Stilistische Änderungen hatte wohl niemand erwartet bei den australischen Newcomern. Im Gegenteil, die beachtliche Fangemeinde durfte eher darauf hoffen, dass der Zweitling des Vierers von Down Under in die selbe Kerbe schlägt wie das Debut. Und natürlich, er tut es. Und zwar mit Macht.

Für einige sind Airbourne nur eine weitere Kapelle, die wie die jungen AC/DC klingt. Der überwältigende Erfolg des Debuts allerdings legt den Verdacht nahe, dass es so einfach dann doch nicht ist, die Band in eine Schublade zu stopfen. Und tatsächlich: Am urwüchsigen, bluesigen Rock'n'Roll der Marke AC/DC haben sich viele versucht, aber derart unwiderstehlich druckvoll, mit derart viel ungeschliffener roher Gewalt bringt keine andere Kapelle den Sound derzeit durch die Boxen.Der Smasher „No Way But The Hard Way“ macht ja nun schon seit Wochen seinen Weg durch das Internet, und – surprise – auch auf dem restlichen Album markiert der Vierer den starken Mann.

„Born To Kill“ gibt den perfekten Opener: Kraftvoll durch die Mitte, voll auf die Zwölf und einem höchst mitgröhlkompatiblen Refrain mündend. Der anschließende Groover „No Way But The Hard Way“ dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Danach gibt’s auf „No Guts. No Glory.“ die bekannte und erwartete Mischung. Mal mit ordentlich Speed wie bei „Raise The Flag“ oder dem tongewordenen Adrenalin-Schub „It Ain't Over Till It's Over“, dann wieder etwas entspannter groovend („Steel Town“, „Get Busy Livin'“), haben alle Songs den Rotz, die Power und die Gröhl-Refrains gemeinsam.

Musikalische Vielfalt, darüber wird es kaum zwei Meinungen geben, sieht anders aus, und Anspruch sicher auch. Aber wenn es Dinge gibt, die Anhänger des erdigen, ehrlichen Rock'n'Roll nicht vermissen, dann sind es Vielfalt und Anspruch. Dementsprechend ist auch „No Guts. No Glory.“ kaum unter solchen Gesichtspunkten zu beurteilen. Vielmehr, und in diesen Disziplinen landen die Aussies auch mit dem Zweitwerk ganz vorne, ist die Frage: Wie mächtig hauen sie auf die Kacke? Wieviel Spaß macht die Mucke? Und wie nachhaltig sind die Songs? Die Antworten: Mächtig! Unglaublich viel! Sehr! Airbourne geben auch auf ihrer zweiten Scheibe mächtig Gas, und jede Wette: Kein Rock'n'Roller wird sicher dieser Power entziehen können – oder wollen. Natürlich ist nicht jeder Song des dreckigen Dutzend plus Eins ein Killer, darüber müssen wir nicht reden. Aber Nummern wie „Raise The Flag“, „Overdrive“ oder „Blond And Beautiful“ setzen die Maßstäbe, wenn es darum geht, den AC/DC-Nachfolger zu küren. Und ich wüsste aktuell keine Band, die auf diesem Niveau dagegen halten könnte. Wie nicht anders zu erwarten, geht weder an der Band noch an „No Guts. No Glory“ ein Weg vorbei.

Tracklist:

1.Born To Kill
2.No Way But The Hard Way
3.Blond And Beautiful
4.Raise The Flag
5.Bottom Of The Well
6.White Line Fever
7.It Ain't Over Till It's Over
8.Steel Town
9.Chewin' The Fat
10.Get Busy Livin'
11.Armed And Dangerous
12.Overdrive
13.Back On The Bottle

Lineup:

Joel O'Keeffe (vocals, guitars)
David Roads (guitar)
Justin Street (bass)
Ryan O'Keeffe (drums)

DISCOGRAPHY:

2004 - Ready To Rock (EP)
2008 - Runnin' Wild
2010 - No Guts. No Glory.

SQUEALER-ROCKS Links:

Airbourne - Runnin' Wild (CD-Review)
Airbourne - No Guts. No Glory. (CD-Review)

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