Squealer-Rocks.de CD-Review
Airbourne - Runnin' Wild

Genre: Hard Rock
Review vom: 01.04.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Irgendwie werden sie hinter jeder Band vermutet, die mit dreckigem, urwüchsigen Rock'n'Roll um die Ecke kommt. Vermutlich deshalb, weil sie verzweifelt gesucht sind, die legitimen Erben von AC/DC, deren Zeit, sehen wir es realistisch, vorbei ist.

Natürlich ist das albern, wie würde eine einzige Band in die Fußstapfen einer der größten Rock-Kapellen aller Zeiten treten können? Und doch, der Bedarf nach dem harten Rock in seiner unangepassten und dennoch nicht gehypt-rebellischen Form ist offensichtlich ungebrochen. Gute Aussichten also für Airbourne, die – natürlich – aus Australien kommen und bei den Young-Brüdern nebst Anhang aber auch wirklich ganz genau hingehört haben.

Natürlich gibt es Alternativen, keine Frage. Die Schweden Bullet zum Beispiel, die allerdings dann fast zu plakativ rüberkommen und einen mächtigen Schreihals am Mikro haben. Buckcherry sind Kandidaten, meinetwegen auch Rhino Bucket, alles Kapellen mit einem sehr eigenen Sound. Airbourne dagegen, jung und unverbraucht, weigern sich nicht, die australischen Rock'n'Roll-Trademarks aufzunehmen und sich kackfrech mitten rein zu setzen zwischen den unwiderstehlichen Groove von „Powerage“ und den Dreck von „Let There Be Rock“. Auf der Basis liefern die Männer insbesondere mit dem Titelsong eine Nummer, der sich kein Fan mit einem Funken Rock'n'Roll in der versoffenen Blutbahn wird entziehen können. „Runnin' Wild“ ist pures Adrenalin, wild, ungestüm und mitreißend – großes Rock-Kino!

Von diesem Kaliber haben die Aussies einige Perlen am Start. „Too Much, Too Young, Too Fast“ beispielsweise ist ein solcher Shitkicker, oder das höllisch groovende „Diamonds In The Rough“. Airbourne wissen sehr genau, wie sie einen Song zum Rollen bringen und sie wissen, wie sie einen Refrain mitgröhltauglich machen. Und sie tun das mit einer solch unverbrauchten Frische und Power, dass man sich dem nur schwer entziehen kann. Warum auch? Nicht verschwiegen werden soll, dass nicht alle Nummern auf „Runnin' Wild“ Klassiker-Charakter haben. Speziell im zweiten Teil baut die Scheibe für meine Ohren dann doch etwas ab, was allerdings zugegebenermaßen angesichts der Klasse dieser Band und ihres Materials nun nicht wirklich als Kritik angesehen werden sollte. Immerhin hauen sie kurz vor Abpfiff mit dem „Up To My Neck In You“-soundalike „Hearbreaker“ noch mal einen richtigen Fußstampfer raus.

Was sind Airbourne nun? Die neuen AC/DC oder doch nur Nachmacher, wie wir schon im Grundschulalter abfällig über Zwerge ohne eigene Inspiration urteilten? Lasst es mich so sagen: „Runnin' Wild“ ist die beste australische Rock-Scheibe seit langer, langer Zeit, alleine der Titeltrack bläst mit einem ungezügelten Arschtritt alles in den Orbit, was AC/DC seit „Back In Black“ auf die Beine gestellt haben. Die Könige danken ab, das halbgare „Black Ice“-Machwerk ist Beweis genug, und natürlich ist die Krone viel zu groß für einen Nachfolger alleine. Aber Airbourne dürfen mit drunter, und sie füllen ein mächtig großes Stück davon aus!

Tracklist:

1.Stand Up For Rock'n'Roll
2.Runnin' Wild
3.Too Much, Too Young, Too Fast
4.Diamond In The Rough
5.Fat City
6.Blackjack
7.What's Eatin' You
8.Girls In Black
9.Cheap Wine & Cheaper Women
10.Hearbreaker
11.Hellfire

Lineup:

Joel O'Keeffe (vocals, guitar)
Justin Street (bass)
David Roads (guitar)
Ryan O'Keeffe (drums)

DISCOGRAPHY:

2004 - Ready To Rock (EP)
2008 - Runnin' Wild
2010 - No Guts. No Glory.

SQUEALER-ROCKS Links:

Airbourne - Runnin' Wild (CD-Review)
Airbourne - No Guts. No Glory. (CD-Review)

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