Squealer-Rocks.de CD-Review
Galar - Til Alle Heimsens Endar

Genre: Folk Metal
Review vom: 28.02.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 01.03.2010
Label: Dark Essence Records



Wie mag wohl das Ende aller Tage aussehen, wenn Yggdrasil dorrt und alle Heime fallen? Nach dem sie bereits mit ihrem Debütalbum „Skogskvad“ die Herzen der Freunde des heidnischen Metals im Sturm zu erobern verstanden, erscheint nun mit „Til Alle Heimsens Endar“ der zweite Longplayer des norwegischen Folk Metal Duos.
Erneut schicken Galar sich an ihre Hörer auf eine atemberaubende Reise auf mystischen Pfaden zu entführen und dabei die Grenzen des Genres zu überschreiten – wappnet euch und seid bereit – bis dass alle Heime enden.

Ein wunderbar atmosphärisches und markantes Klassikthema, welches den Hauch von nebelumwaberten Küsten, finsterem, urwüchsigem Tann atmet und gut und gerne auch einen mystisch anrüchigen Film bekleiden könnte, trägt den Hörer bereits im „Forspill“ mit sich hinfort in eben jene romantisierte Zwischenwelt, deren man oftmals im Folk Bereich frönt. Nahtlos schließt sich daran „Ván“ an, worin man die Grenze zwischen Klassik, Folk und Metal zum ersten Mal überschreitet und sich die ersten grollenden Blastbeats und Doublebase Raum verschaffen. Wie ein roter Faden zieht sich das vorige Klassikthema durch dieses Stück, welches das ein oder andere Mal von der Gitarre aufgegriffen wird und letztlich auch den Ausgang markiert. Dazwischen wechseln sich Marius “Slagmark” Kristiansen, der sich für die Growls zuständig zeigt, und Are B. “Fornjot” Lauritzen des Öfteren an passender Stelle am Gesang ab. Gerade jene großartig abgestimmten Übergänge zwischen melodischem, folklorem Black Metal und teils ruhigen Akustikbridges sind es, die die Musik der beiden Norweger auszeichnen und in ihrer ganz eigenen Art unverkennbar sind.

In der „gefrorenen Mark“ begegnet man unvermittelt Gitarrenharmonien, die man so von den trollischen Finnen gewohnt ist, wenngleich nicht so episch wie „Ván“, so erfreut man sich auch hier, gleichsam allen Stücken, dem typischen Klang Galars, der von Fagott und Streichern getragen, eine beeindruckende Atmosphäre zu schaffen versteht, und sich in das schwarzgewandete Bett fügt wie ein Fluss dem seinigen. So schwebt man träumend dahin über raue Fjorde und schroffe Küsten, bis man sich begleitet von eben jenen klassischen Instrumenten in „Grámr“ wiederfindet. Auf leisen Sohlen wandernd unter den finstren Wipfeln urwüchsiger Bäume zu sanft gezupfter Akustikgitarre, glaubt man sich in „Det Graa Riket“.
Weiterhin folgen Galar diesem Pfad getrieben von blackmetallischen Stürmen und sphärischen Folk Zwischenspielen, der letztlich „Til Alle Heimsens Endar“ führt. Im „Etterspill“ schließt sich der Kreis und man kehrt zum anfänglichen, episch melancholischen Klassikthema zurück.

Fazit: Galar verbinden erneut auf virtuose Weise Black Metal Elemente mit Klassik und Folk ohne aufgesetzt zu wirken, dabei gelingt es dem Duo mit der tatkräftigen Unterstützung verschiedener Gastmusiker eine mystische Stimmung aufzubauen, die den Hörer unweigerlich in ihren Bann schlägt.
Dieses war der erste Streich, denn dieser März wird für alle Folk Metal Fans heiß.


Tracklist:
1. Forspill
2. Ván
3. Paa Frossen Mark
4. Grámr
5. Det Graa Riket
6. Ingen Siger Vart Vunnin
7. Til Alle Heimsens Endar
8. Etterspill

Anspieltipps: Forspill + Det Graa Riket + Etterspill, Ván, Til Alle Heimsens Endar

Line-Up:
Marius “Slagmark” Kristiansen – Growls, Gitarre, Bass
Are B. “Fornjot” Lauritzen – Gesang, Piano, Fagott

Gastmusiker:
Jorge “Blutaar” Scholz – Texte
Phobos – Schlagzeug
Ricardo Odriozola – Erste und Zweite Violine
Hans Gunnar Hagen – Viola
Siri Hilmen – Cello
Morten Nome – Doppelbass
Cecilie Langlie – Gesang

DISCOGRAPHY:

2005 - Galar (Demo)
2006 - Skogskvad
2010 - Til Alle Heimsens Endar


SQUEALER-ROCKS Links:

Galar - Skogskvad (CD-Review)
Galar - Til Alle Heimsens Endar (CD-Review)

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