Squealer-Rocks.de CD-Review
Delpht - Living In Fantasy

Genre: Heavy Metal
Review vom: 01.04.2006
Redakteur: Bombenleger
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Bin immer wieder begeistert, wenn ich eine CD besprechen soll und kein Promo Flyer vorhanden ist. Und wenn solche Scheibchen wie diese oder meine letzte Review von Perpetual Dreams in unsere Redaktion flattern mit dem freundlichen Vermerk, sich die Infos über die Band gefälligst selber aus dem Netz zu suchen, dann weiß ich auch, was ich von solchen Labels oder Promoagenturen zu halten habe. Kein Wunder, daß 80% aller Bands nach kurzer Zeit wieder vom Erdboden verschwinden, ohne jemals eine reele Chance erhalten zu haben. Ob mir die jeweilige Band gefällt oder nicht, spielt hierbei keine Rolle.

Da es über Delpht im Netz keinerlei Infos gibt, beschränken wir uns jetzt mal auf das wesentliche - nämlich die Musik. Heavy Metal der alten Schule haben die vier Brasilianer sich auf die Fahne geschrieben. Mit "Breave Heart" und dem okkultisch angehauchten "On the Cross", das durch unheilvolles Glockengeläut und dezenten Regenschauer eingeleitet wird, geht das ganze schon mal gut los. Auch wenn sich beide Songs eher im Midtempo bewegen und keine Nackenbrecher zu erwarten sind. Dezent werden zur Untermalung der Songs Keyboards eingesetzt - ich weiß, daß einige meiner Redaktionskollegen der Meinung sind, daß Keyboards im Metal nichts verloren haben, aber zu einer Ballade wie "Life goes On" sind die Dinger einfach unerläßlich. Aber daß Delpht die Musikwelt nicht revolutionieren werden, sei an dieser Stelle mal erwähnt. Das Songmaterial ist anfangs durchaus gut, aber ein Song wie "L.I.F:" ist mir vom Refrain her einfach zu kitschig und der Text nicht gerade eine Offenbarung.
Zu Sänger Mário Pastore sei gesagt - ich erwähne dies, weil ich immer zuerst auf den Sänger achte - er ist wirklich nicht schlecht, quickst mir aber bei den höheren Tönen etwas zu arg. Ist aber wie gesagt insgesamt akzeptabel. Ist schon lustig, bei der Ballade "Life goes On" klingt er fast wie Jon Deverill, der frühere Tygers of Pan Tang Sänger. Um es kurz zu machen - die CD beginnt am Anfang wirklich gut, läßt aber nach dem Instrumental "An Ordinary Sunday" ziemlich nach und wenn Living in Fantasy ein Vinyl Album wäre, müßte ich wahrscheinlich einen Backstein auf den Tonabnehmer befestigen, um den Plattenspieler zum Weiterlaufen zu zwingen.

Fazit
Nach einer guten ersten Halbzeit plätschern die Songs leider nur noch so vor sich hin. Ich habe schon Alben gehört, die wesentlich schlechter waren als Living in Fantasy, aber für das Geld würde ich mir lieber im Kino zum 2. Mal den Räuber Hotzenplotz ansehen. In den deutschen Läden oder bei Amazon wird man nach dieser CD ohnehin vergeblich suchen


Trackliste
1. Brave Heart
2. On The Cross
3. Life Goes On
4. Motherland
5. An Ordinary Sunday
6. L.I.F.
7. Battle Field
8. Save Me
9. My Shadow Plan

Line Up
Mário Pastore (voc)
Patrick Graue (guit)
Theo Vieira (bass)
Alexandre Callari (dr)

DISCOGRAPHY:

2006 - Living in Fantasy


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Delpht - Living In Fantasy (CD-Review)

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