Squealer-Rocks.de CD-Review
Thrudvangar - Durch Blut Und Eis

Genre: Viking Metal
Review vom: 23.01.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 29.01.2010
Label: Einheit Produktionen



Seit nun mehr zehn Jahren frönen die Mannen von Thrudvangar aus Köthen in Sachsen-Anhalt dem nordisch geprägten Metal, den man auch gerne einmal seiner Thematik wegen als Viking Metal bezeichnet. Mit „Durch Blut Und Eis“ erscheint im Jahre 2010 (nach christlicher Zeitrechnung) ihr mittlerweile viertes Studioalbum, welches sich ganz der Sage Erik des Roten widmet.

Ein stimmungsvolles, leicht symphonisch überladenes Intro erhebt sich zu Beginn von „Durch Blut Und Eis“ und erinnert ein wenig an die seligen Schritte die Manowar einst auf diesen Pfaden taten. Doch gerade angesichts des großen Scheiterns bei der Instrumentalisierung des Keyboards mag dieses noch keine Richtung vorgeben. Betrachtet man einmal eben jenes vernommene Scheitern der altehrwürdigen Manowar, so steht zumindest fest, dass ein Keyboard alleine noch keine klassische Tiefe hervorzubringen in der Lage ist.

Jedoch gelingt es den Ostdeutschen Metalrecken die vermeintlichen Klippe problemlos zu umschiffen, ohne dabei das Schiff leckschlagen zu lassen, da sie die symphonischen Elemente nie zu sehr in den Vordergrund treten lassen, gleichwohl diese ein nicht zu missendes Element in der Ausarbeitung der Stücke darstellt. Die Gitarren versinken nicht sprichwörtlich in der Flut der seichten Tastenklänge, sondern reiten auf diesen wie Walküren in die Schlacht und setzen eben jene musikalischen Akzente, die man als Freund des epischen Metals mit mythologischer Prägung so sehr schätzt, und erscheinen mal verspielt in Form von Soli, hymnische Melodien tragend oder peitschend wie der Regen über dem Nordmeer. Dazu gesellen sich noch treibendes, im Tempo variierendes Schlagzeugspiel und mit Matze ein Sänger, der sein growlendes Handwerk versteht.

Zwischen all den brachialen Gitarren und Schlagzeug und dem symphonisch hymnischen Schwung verdichtet das erzählerische Element in manchem Song die Stimmung noch zusätzlich und man wird hineingezogen in die Sage von Morden, Verrat und Flucht. Als einziger kleiner Makel in dem sonst hervorragenden Auftreten Thrudvangars erscheint in „Leif: Der Gewalten Gabe“ der nicht ganz optimal abgestimmte Übergang beim Einsatz der E-Gitarren nach den einleitenden Klängen, ansonsten kann man ob der Erstklassigkeit der Stücke kaum entscheiden, welches denn nun das Beste sein mag.

Fazit: Vielleicht setzen Thrudvangar mit “Durch Blut Und Eis” keine Maßstäbe, was Innovationen und dergleichen angehen mag, jedoch bekommt man ein wahrhaft hervorragendes Viking Metal Album der düster symphonischen Schiene geboten, das von der ersten bis zur letzten Minute auf Anhieb gefällt und mitreißend die Geschichte Erik des Roten erzählt.


Tracklist:
1. Intro
2. Thorvald's Tod
3. Thodhild's Gunst
4. Habichtstal
5. Leif: Der Gewalten Gabe
6. Holmgang
7. Lüge, Verrat Und Meineid
8. Ochseninsel
9. Der Schwerter Klingen
10. Thornesthing
11. Überfahrt
12. Am Ende Eines Fjords
13. Sein Letzter Ritt

Anspieltipps: Habichtstal; Leif: Der Gewalten Gabe; Lüge, Verrat Und Meineid; Thornesthing

Line-Up:
Matze – Gesang
Kanne – Gitarre
Christian – Gitarre
Günther – Bass
Andreas – Keyboard
Torsten – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2003 - Demo 2003
2004 - Ahnenthron
2006 - Walhall
2007 - Zwischen Asgard & Midgard
2010 - Durch Blut Und Eis


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Thrudvangar - Durch Blut Und Eis (CD-Review)

Matthias Träbert von Thrudvangar (Interview)
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