Squealer-Rocks.de CD-Review
Devious - Vision

Genre: (Death) Metal
Review vom: 02.12.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 04.12.2009
Label: Deity Down



Vieles mag man unseren westlichen Nachbarn ja nachsagen, aber eines beweisen sie auch gerne immer wieder aufs Neue, nämlich dass sie durchaus den Hammer und die Axt zu schwingen verstehen. So stürzen wir uns also Hals über Kopf in das neuste Werk aus dem Hause Devious, das den vielversprechenden Titel „Vision“ trägt.

Die Niederländer zeichnen auf ihrem mittlerweile vierten Album ein düsteres Bild der Zukunft voll von Totalitarismus und allumfassender Kontrolle und so vielversprechend, wie sich die Liedtitel lesen, beginnt „Vision“ auch. Von Unheil geschwängerte Symphonic baut in „Heritage Of The Reckless“ eine gewisse technokratische Stimmung auf, die eben jener Vision entspricht. Jäh wird diese aber von stampfenden Drums und dröhnenden Gitarren abgelöst, zu deren scheinbar monotoner Melodie sich Sänger Arnold oude Middendorp die Seele aus dem Leib schreit oder besser grunzt.
Ähnlich verstreichen auch die nachfolgenden Stücke, ohne dass wirklich etwas hängen bleibt.
Man kann nicht abstreiten, dass Devious wissen, wie man mächtige Death Metal Stampfer schreibt, die technisch einwandfrei sind, aber vermisst man etwas, das einen so richtig packte – hörte man das Album nur ein einziges Mal an.

„Vision“ gehört zu jenen Alben, die deutlich mehr als einen Durchlauf benötigen, um ihre ganze Schlagkraft zu entfalten, denn was zunächst monoton erscheint, offenbart bei näherem Hinhören die ein oder andere unerwartete Facette. So begegnen einem des Öfteren Pantera-Gedächtnis-Riffs und blackmetallische Versatzstücke, die den Stücken Dark Metal Atmosphäre einzuhauchen verstehen, wie es besonders augenscheinlich in „Respiration Of Fear“ zu Tage tritt.
Devious spielen keinen reinen Death Metal, vielmehr garnieren sie diesen Grundstock mit allerlei verschiedenen Einflüssen, die von späten Pantera bis zu düsteren Black Metal Elementen reichen und auch nicht vor den Meistern des so genannten Melodic Death Metals zurückschrecken, wie er in den 90ern von Bands wie In Flames und Soilwork begründet wurde.

Fazit: Erst nach mehrfachem Anhören gewinnen die acht Stücke deutlich an Profil, welches aber nicht so eindeutig dem Death Metal zuzuordnen ist, wie man auf den ersten Blick wohl meinte. Devious zeigen sich auf ihrem neusten Album „Vision“ oftmals verspielt, im nächsten Moment dann aber wieder recht straight. Wer auf anspruchsvollen Death steht, der sollte den Niederländern mal eine Chance geben.


Tracklist:
1. Heritage Of The Reckless
2. False Identity
3. Respiration Of Fear
4. Abide
5. Impulse Overload
6. Predefined
7. Validate
8. Disconnect

Anspieltipps: Heritage Of The Reckless, Respiration Of Fear, Impulse Overload, Predefined

Line-Up:
Arnold oude Middendorp – Gesang
Guido de Jongh – Gitarre
Wouter Huitema – Gitarre
Daniël Centiago – Bass
Frank Schilperoort – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2002 - Devious
2003 - Acts of Rage
2007 - Domain
2009 - Vision


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