Squealer-Rocks.de CD-Review
W.E.T. - W.E.T.

Genre: Melodic Rock
Review vom: 02.11.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 06.11.2009
Label: Frontiers Records



Es gibt Scheiben, da liest man die Promo-Flyer, registriert die handelnden, besser musizierenden Akteure und könnte das Review im Grunde schreiben, ohne die Platte tatsächlich gehört zu haben. W.E.T. fallen unter diese Kategorie, und doch wäre es ein Fehler, der Scheibe kein Gehör zu schenken.

W.E.T. sind, wie so oft bei Projekten von Frontiers, keine Band im eigentlich Sinne. Deutlicher als der Name des musikalischen Arbeitskreises könnte man es kaum machen, stehen die drei Buchstaben doch für Work Of Art, Eclipse und Talisman, also die Stammcombos der Protagonisten. Robert Säll, Gitarrist bei Work Of Art, steuert seltsamerweise seine Gitarrenkünste lediglich für einen Song bei, Erik Martinsson übernimmt dafür quasi alles außer Drums und Gesang. Die beiden finden sich mit dem unverwüstlichen Soto für ein Projekt zusammen und was steht am Ende des Tages? Na klar, eine absolut hochwertige Scheibe in der Schnittmenge des AOR und Melodic Rock (wo immer diese Schnittmenge auch verlaufen mag).

„W.E.T.“ bietet aber auch gar keine Überraschungen. Straighter Rock mit Hooklines ohne Ende wie beim Opener „Invincible“, dem darauffolgenden „One Love“oder dem entspannten „Running From The Heartache“ sind zwar kein bisschen neu oder innovativ, sollten aber ein zufriedenes Grinsen auf das Gesicht eines jeden Melodic-Rock-Fans zaubern können. Die soften Nummern gibt’s natürlich auch, schließlich macht Soto gerade dann, wenn es ruhiger wird, stimmlich eine überragende Figur. Allen voran der über sechs Minuten lange Rausschmeißer „If I Fall“ wird das Herz eines jeden höherschlagen lassen, der vor unzähligen Jahren schon die Metal-Ballads-Sampler auf seinem Plattenteller hat rotieren lassen. „One Day At A Time“ ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Recken sehr genau wissen, wie hymnische Balladen gehen. Zu soft? Kein Problem, wie es sich für eine hochwertige Rock-Scheibe gehört können die Männer auch anders, nämlich härter, und in diesem Sinne ist „Put Your Money Where Your Mouth Is“ ein prächtiger Tritt in den Arsch, Stadion-Mitgröhl-Refrain natürlich eingeschlossen.

Als Anhänger „echter“ Rockbands der alten Schule war ich nie ein Freund von ausufernden Querprojekten, zu oft liegt der Verdacht nahe, dass mit halbwegs bekannten Namen noch auf die Schnelle ein paar Euronen zusätzlich in die Kasse gespült werden sollen. Es ist allerdings unbestritten, dass bei einigen dieser Arbeitsgruppen höchst bemerkenswerte Ergebnisse entstehen, und „W.E.T.“ zählt ohne Zweifel zu dieser Gattung. Ein rundum gelungenes Melodic Rock-Album der ganz feinen Art, mit dem der geneigte Fan wirklich gar nichts falsch machen kann. Genre-Highlight!

Tracklist:

1.Invincible
2.One Love
3.Brothers In Arms
4.Come Down Like Rain
5.Running From The Heartache
6.I'll Be There
7.Damage Is Done
8.Put Your Money Where Your Mouth Is
9.One Day At A Time
10.Just Go
11.My Everything
12.If I Fall

Lineup:

Jeff Scott Soto (vocals)
Erik Martensson (guitars, bass, keyboards, background-vocals)
Robert Säll (lead-guitar)

DISCOGRAPHY:

2009 - W.E.T.
2013 - Rise Up
2014 - One Live – in Stockholm (Doppel-CD + DVD)

SQUEALER-ROCKS Links:

W.E.T. - W.E.T. (CD-Review)
W.E.T. - Rise Up (CD-Review)
W.E.T. - One Live - In Stockholm (Doppel CD + DVD) (CD-Review)

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