Squealer-Rocks.de CD-Review
Zero Mentality - Black Rock

Genre: Metal / Rock / Punk / Hardcore
Review vom: 29.10.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Let It Burn Records/Soulfood



Verflixt, da lungerte doch noch unter einem Stapel Krimskrams auf meinem Schreibtisch diese CD herum, die ich euch natürlich auf keinen Fall vorenthalten wollte.
Zero Mentality aus dem Ruhrpott wären uns dann mit „Black Rock“ doch fast durch die Lappen gegangen, was echt schade gewesen wäre. Aber ist ja noch mal gut gegangen und hier geht’s nun los....

Zero Mentality gibt’s seit sechs Jahren und durch häufiges Touren haben sie sich seit dem Anfang enorm weiterentwickelt. Vor allem haben sie jetzt endlich realisiert, dass sie auf dem Planeten der Affen hier gestrandet sind und das Beste daraus machen müssen. Und das Beste heißt „Black Rock“ und ihr langjähriger Produzenten und Freund Jacob Bredahl (ex-Hatesphere) hat der Scheibe den richtigen Schmiss verpasst. Herausgekommen ist eine mit donnerndem Sound versehene Kreuzung aus Rock, Metal, Punk und Hardcore, die nun wahrlich und wahrhaftig eine historische Zäsur in die Musik auf dem Planeten der Affen bringt. Diese ungewöhnliche Legierung ist weniger ein nachäffen(sic!), als das Entwickeln eines eigenen individuellen Stils.

Auf „Black Rock“ versammeln sich Songs wie z. B. der lärmende Opener „Black Rock“, wo schon klar wird, wohin die Reise gehen soll. Kompositorisch rockig, aber vom Arrangement metallisch-laut donnern sie sich mit treibenden Drums durch den trotzdem melodischen Song. Der Gesang ist grimmig und rau bis heiser, aber verständlich. Selbst die Kiss-ähnlichen OHOOOOHOHO-Chöre am Schluss, ansonsten von mir eher mit „gruselig“ umschrieben, toleriere ich diesmal, denn sie haben was. Klasse!
„Electric Lips“, „No Shalaam No Shalom“ und „Come Home“ glänzen mit donnernden Riffs und Soli der schnellen Sorte sowie reizenden Melodeien (KEIN Buchstabendreher!) mit Punk-Attitüde. Bei „EL“ spielt zudem der Bass eine dominierende Rolle und in Punkto Wuppdich und Härte wird noch `ne Schüppe draufgelegt.
Das ist dann aber noch garnix gegen die nächsten Getöse bei „Planet Der Affen“ und „Devils Charity, die doch in echter Hardcore-Manier aus den Boxen brüllen, was nicht so ganz mein Ding ist, aber die Jungs können zweifellos was!
Übrigens: Bezaubernder Einfall mit dem Mädel-Chor am Schluss!
„Fragile Heart“ nimmt zwar ein bisschen Tempo raus, aber auch hier werden keine Gefangenen gemacht und der Groove geht inne Beine, meiner Treu! Mittendrin gibt es ein anmutiges gitarrenakustisches Zwischenspiel, bevor der Song in die volltönende Zielgerade einbiegt.
„Feature Dich Selbst“ hat's wieder mit dem Bass und der galoppierende Groove lässt die Gliedmaßen zucken. Auch dieser Song bekommt von mir die Note „hervorragend“!
„Dead Ember“ lässt dann erstmal die Luft aus dem bis zum Platzen angeschwollenen Ballon und eine niedliche Frauenstimme verzaubert mich zu leiser Gitarre und Keyboard....aber nicht lange! Dann geht’s doch wieder los und die getragenen Riffs und der langsame Groove gehen schlussendlich wieder in einen ruhigen kurzen Schlusspart über.
„Das Ende vom Lied“ bildet dann den würdigen Abschluss von „Black Rock“ und hier zeigen Zero Mentality noch mal ihr Faible für den etwas lauteren Sound. Sehr schön!

Sehr rauer, aber nicht zu aggressiver Gesang trifft bei „Black Rock“ auf metallische Riffs und rockende, überraschende Songstrukturen. Die nihilistischen (alles Positive verneinenden) Texte sowie der tief empfundene gefühlsbetonte Gesang sind vortrefflich anzuhören.. Die Texte sind auch gern mal in Deutsch und selbst innerhalb der Songs wechselt die Sprache manchmal, ebenso wie das Geschlecht des Sängers, warum auch nicht?

Härter als erkaltete Lava, aber weicher als Stahl (ICH bin unschuldig! Das steht so im Infoblatt!) haben Zero Mentality das Zeug dazu (und es auch verdient!) weit über die Grenzen des Ruhrpotts hinaus bekannt zu werden. Dabei ist es immer hilfreich, wenn es einen Schreiberling gibt, der dem Ganzen einen griffigen Gattungsbegriff überstülpen kann. Das werde ich jetzt tun und ich verkündige hier und jetzt, das Zero Mentality ins neue Genre „Metalrock“ gehören, jawoll! Wie wär's damit? Oder mit „Ruhrpott-Metal“ oder 'nen bisschen allgemeiner „Ruhrpott-Rock&Roll“?

Die schon oben erwähnte Gemengelage ist vielleicht nicht jedermanns Sache, möglicherweise bevorzugen einige eher straighte, lineare Kompositionen und nicht dieses einfallsreiche unkonventionelle Zeugs, aber ich tue das nicht und deshalb gefällt mir „Black Rock“ die ganzen 36 Minuten ausnehmend gut.

And here are the results of the Dark City-Jury: volle Punktzahl, sachichma!


Tracklist:
Black Rock 4:18
Electric Lips 3:24
No Salaam No Shalom 3:31
Planet Der Affen 2:13
Devils Charity 4:15
Fragile Heart 4:20
Feature Dich Selbst 3:50
Come Home 1:44
Dead Ember 3:56
Das Ende Vom Lied 4:04


Line-up:
Ben – vocals
Chris – guitars
Thorsten – guitars
Alan – bass
Marcel – drums

DISCOGRAPHY:

2005 – In Fear Of Forever
2005 – Soul And Death (7inch split mit den Belgiern von THE SETUP)
2007 – Invite Your Soul
2008 – Virtues And Vices (split mit THE HEARTBREAK MOTEL)
2009 - Black Rock

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