Squealer-Rocks.de CD-Review
Iron Mask - Hordes Of The Brave

Genre: Power Metal
Review vom: 01.01.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Der Bandname „Iron Mask“ und Albumtitel „Hordes Of The Brave“ sind eigentlich klare Indizien für eine fest in der New Wave of British Heavy Metal verwurzelten Formation. Dies denkt sich zumindest der Schreiber dieser Zeilen und legt ohne große Erwartungen die Scheibe aus dem Hause Lionmusic in seinen, von der Iron Maiden Beschallung zuvor, voll aufgedrehten CD-Player ein. Kaum sind die ersten Stücke verklungen, hängt ihm die Kinnlade bereits ein Stockwerk tiefer und sagt beim Untermieter hallo. „Holla, was geht den hier vor sich. Heavy Metal Bandname, mit einer Musik, die aus den unterschiedlichsten Spielarten nur das beste miteinander verbindet. Das muss näher betrachtet werden!“

Dushan Petrossi, in erster Instanz Gitarrist und Kreativkopf der renommierten Band Magic Kingdom, setzt auf dem Zweitling, HORDES OF THE BRAVE, seines Projekts Iron Mask nach eigenen Angaben auf die Musik, die ihm am meisten am Herzen liegt. Stilistisch umfasst das ziemlich viel – auch wenn er sich ausschließlich dem klassischen Rock/Metal hingibt.
Er tendiert zwar gelegentlich dazu, das Demonstrieren seines gitarrentechnischen Könnens zu sehr zur Schau stellen zu wollen, indem er ellenlange Soli vom Stapel lässt wie sie bei Malmsteen, Fates Warning oder Symphony X an der Tages- (äh, Minuten-) Ordnung stehen. Aber, okay, der Mann macht halt, was er will.

Sei’s drum, das musikalische Grundgerüst stellt jedenfalls Power Melodic Metal à la Majestic, welcher ab und an die Brücke zum Bombastischen (Stichwort Rhapsody) schlägt. Soll heißen: dynamisches, energisches Spiel, welches aber schnell in die Gehörgänge schießt. Man hört sich nur mal einen Song wie „Time“ oder „The Invisible Empire“ an; diese Stücke zünden wie sechs andere relativ schnell.
Ebenfalls viel Anklang findet Judas Priest’scher, Iron Maiden’scher und Rainbow’scher Heavy Metal/Rock bei Mr. Petrossi. Bei „Demon’s Child“ beispielsweise wird so unverschämt bei Maiden geklaut, dass es fast schon eine Frechheit ist. Nur fast, versteht sich, denn Spaß macht’s allemal.

Darüber hinaus verfügt der Ausnahmegitarrist über einen Sänger, der ein ähnlich breites stimmliches Spektrum wie Jorn Lande hat und manchmal die Metal-Göttern Halford („Holy War“) und Dickinson („Demon’s Child“) nachahmt. Sein Name? - Goetz „Valhalla Jr.“ Mohre, programmatischer kann ein Spitzname nicht sein, oder?

Ein Sänger reicht jedoch nicht aus: der ehemalige Frontmann der Power Metal Kapelle At Vance Oliver Hartmann steuerte zudem zu HORDES OF THE BRAVE einige Gesänge bei: zur eingängigen Melodic-Power Metal Hymne „The Invisible Empire“ und dem gesangsbetonten, sehr melodischen „Crystal Tears“.
Besonderes Augenmerk gilt „Iced Wind Of The North“, einem stürmischen Metalsong, der geniale Gesangslinien mit instrumentaler Härte verbindet. Hier kommt es zum Duett zwischen Hartmann und „Valhalla Jr.“. Was für eine Gesangsorgie!

Doch nicht nur aufgrund dieser beiden Stimmgewalten und der geografisch ungewöhnlich besetzten Rhythmusfraktion - Vassili Moltchanov (Belgien) und Anton Arkhipov (Russland) - gibt es in Sachen Band Line-Up Spektakuläres zu verkünden: Richard Andersson (Kollege Maddin wird bei diesem Name vor Freude im Dreieck springen), der seine Fähigkeiten bei Majestic und Space Odyssey unter Beweis stellen konnte, bedient auf HORDES OF THE BRAVE das Vieltasteninstrument, aus welchem er wunderbare Soli herauszaubert.

Fazit: Eine exzellent besetzte Truppe, die Dushan Petrossi da zusammengebracht hat, zeigt mir metallischer Drecksau, was man alles aus Heavy/Power Metal machen kann, wenn die richtigen Leute am Werk sind.
Allmählich stellt sich nur die Frage: Was ist Petrossi wichtiger: Iron Mask oder Magic Kingdom? Das lassen wir jetzt mal unbeantwortet so stehen...


Tracklist:
1. Holy War
2. Freedom's Blood - The Patriot
3. Time
4. The Invisible Empire
5. Demon's Child
6. High In The Sky
7. Alexander The Great - Hordes Of The Brave (Pt. 1)
8. Crystal Tears
9. Iced Winds Of The North
10. My Eternal Flame
11. Troops Of Avalon

Anspieltipps: Holy War, Time, The Invisible Empire, Crystal Tears

Band Line-Up:
Dushan Petrossi - Gitarre
Goetz „Valhalla Junior“ Mohr - Gesang
Vassili Moltchanov - Bass
Anton Arkhipov - Schlagzeug
Richard Andersson - Keyboards
Oliver Hartmann - Gesang (bei diversen Songs)

DISCOGRAPHY:

2002 - Revenge Is My Name
2005 - Hordes Of The Brave
2010 - Shadow Of The Red Baron


SQUEALER-ROCKS Links:

Iron Mask - Hordes Of The Brave (CD-Review)
Iron Mask - Shadow Of The Red Baron (CD-Review)

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