Squealer-Rocks.de CD-Review
Ronny Munroe - The Fire Within

Genre: Heavy Metal
Review vom: 16.09.2009
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: 25.09.2009
Label: Metal Heaven



‚Wer zur Hölle ist RONNY MUNROE?’, werden sich wohl nicht wenige Leser fragen. Zu Recht, denn allzu häufig ist der Mann bislang nicht auf der metallischen Bildfläche aufgetaucht. Aber, da war doch was. Richtig, Herr MUNROE war der letzte Sänger der amerikanischen Metal-Institution METAL CHURCH und hat mit Kurt Vanderhoof und Co. Das starke „This Present Wasteland“ eingesungen. Da METAL CHURCH momentan aber erneut auf Eis liegen, lag es wohl nahe eine Solo-Scheibe zu veröffentlichen.

Eben diese Platte hört auf den Namen „The Fire Within“ und wird der breiten Öffentlichkeit hiermit vorgestellt. So ganz ohne seine alten Weggefährten ist RONNY MUNROE dann doch nicht an die Operation Solo-Album herangegangen. Kurt Vanderhoof griff Ronny hier bei der Produktion unter die Arme und Rick Van Zandt (METAL CHURCH) spielte die Gitarren zusammen mit Michael Wilton (QUEENSRYCHE) für das Album ein. So weit, so gut. Dass Namedropping nicht zwangsläufig hilfreich ist, wurde in der Vergangenheit schon viel zu oft bewiesen. Was kann man also von „The Fire Within“ erwarten?


Allzu weit hat sich RONNY MUNROE nicht von seinem bisherigen Tätigkeitsgebiet entfernt. Der US-Metal seines früheren Kirchenvorstandes lugt natürlich mehr als einmal um die Ecke. Allerdings sehe ich darin nichts Verwerfliches, denn die schlechteste Referenz sind METAL CHURCH nun wirklich nicht. Gleiches gilt für die hier und da auftauchenden IRON MAIDEN-Einflüsse. So legt Munroe mit dem Opener „Far“ auch schön knackig los. Die Gitarren kommen druckvoll aus den Boxen und setzen viele Akzente. Die Rhythmusgruppe unterstützt die Gitarren mit dynamischem Zusammenspiel und so bildet das Ganze eine optimale Basis, um die Vocals von Ronny in Szene zu setzen. Erstaunlich dabei ist, dass die Songs nicht nur auf die Stimme von RONNY MUNROE zugeschnitten sind und die anderen Instrumente ebenso wenig wie bloßes Beiwerk wirken. Die Songs auf „The Fire Within“ erscheinen hingegen, als wären sie in einem Bandkontext geschrieben worden, was meiner Meinung nach ein ganz großer Pluspunkt der Scheibe ist. Die Klampfen stehen gleichberechtigt neben den Gesangslinien und beide haben innerhalb der Tracks genug Platz sich angemessen auszubreiten. Von diesem Zusammenspiel leben Nummern wie „Evil Genius“ oder „Rebuild The Ruins“ (bei dem sich Herr Munroe streckenweise wie ein gewisser Bruce D. aus E. anhört) mit tollen Vocallines und ansprechender, abwechslungsreicher Gitarrenarbeit.


Generell hat sich RONNY MUNROE Mühe gegeben ein abwechslungsreiches Album einzuspielen. Es gibt eine handvoll Up-Tempo-Nummern wie „Deafening Hypocrisy“, schwere Headbanger der Marke „Demon Opera“ oder auch eine schöne Halbballade, die auf den Namen „Across The Sea Of Souls“ hört. Einen etwas faden Beigeschmack hat hingegen die Coverversion des RAINBOW-Klassikers „Man On The Silver Mountain“. Nicht, dass RONNY MUNROE die Nummer nicht singen könnte. Das tut er sogar recht gut, insgesamt wirkt der Song aber einfach zu blutleer. Dasselbe gilt leider auch für das vor der Coverversion platzierte „Ride Me“. Hier scheint den Amis irgendwie die Luft ausgegangen zu sein. Das beeinflusst das Gesamtbild aber in keiner Weise. Die Musik auf „The Fire Within“ ist gut, daran lässt sich nicht rütteln.


Dass RONNY MUNROE mit seinem ersten Solo-Langeisen einen Klassiker abliefern würde, war nicht zu erwarten. Das ist in der heutigen Zeit auch um einiges schwieriger als noch in den 80ern. „The Fire Within“ ist trotz der beiden Ausfälle ein richtig starkes Album geworden (die anderen Songs fangen das qualitativ wieder auf), das sich Freunde des US-Metals unbedingt anhören sollten. METAL CHURCH- und Melodic-Metal-Freunde sowieso. Ein starkes Debütalbum des METAL CHURCH-Sängers, das sowohl Geschmack auf mehr, als auch auf ein neues Album der metallenen Kirche macht.



Tracklist:
1. Far
2. What You Choose To Call Hell (I Call Home)
3. Deafening Hypocrisy
4. Rebuild The Ruins
5. Delirium
6. Demon Opera
7. Across The Sea Of Souls
8. Desperate Man
9. Ivory Towers
10. Evil Genius
11. Ride Me
12. Man On The Silver Mountain


Line-Up:
Ronny Munroe – Vocals
Rick Van Zandt – Guitars
Michael Wilton – Guitars
Randy Cooper – Guitars
Izzy Rehaume – Bass
Johnny Ringo - Drums

DISCOGRAPHY:

2009 - The Fire Within

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Ronny Munroe - The Fire Within (CD-Review)

Ronny Munroe von Metal Church (Interview)
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