Squealer-Rocks.de CD-Review
Iced Earth - The Glorious Burden

Genre: Power Metal
Review vom: 02.01.2004
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Das Warten auf das lang ersehnte neunte Studioalbum von den Power-Metallern Iced Earth hatte am 12. Januar 2004 endlich ein Ende. Nachdem die Aufnahmen für das Album eigentlich schon im Frühjahr 2003 beendet waren, bemerkte Bandcheff Jon Schaffer, dass der damalige Sänger Matthew Barlow das neue Material ziemlich lustlos und schwach einsang. Da dieser Iced Earth nach der Veröffentlichung von THE GLORIOUS BURDEN so oder so verlassen wollte, entschied sich Jon Schaffer dafür, die Lieder von einem neuen Sänger einsingen zu lassen.
Tim „Ripper“ Owens (damals noch Sänger von Judas Priest) erklärte sich dafür bereit. Und aufgrund der Judas Priest Reunion mit ihrem alten Frontmann Rob Halford, war es selbstverständlich, dass Tim Owens der neue Sänger bei Iced Earth wird.

Das Album mit der amerikanischen Nationalhymne („The Star-Spangled Banner“) beginnen zu lassen, kann man als originell ansehen, aber ob das Ganze unbedingt so toll für Nichtamerikaner rüber kommt, kann man bezweifeln. Eigentlich egal, Hauptsache der Rest der Platte hört sich gut an.

Und was Jon Schaffer da mit THE GLORIOUS BURDEN komponierte, ist schon eindrucksvoll.
THE GLORIOUS BURDEN lässt sich nach schnellen, teils thrashigen (z.B. „The Reckoning (Don’t Tread On Me)“), harten (z.B. „Greenface“) und langsameren (z.B. „Where The Eagle Cries“) Lieder aufteilen. Die sogenannten „Lückenfüller-Songs“ sucht man auf THE GLORIOUS BURDEN vergeblich, denn das fast 80-minütige Material zeigt überhaupt keine Schwachstellen – sprich: kein Lied fällt vom Rest ab.
Ein weiterer Pluspunkt des Albums: Viele Lieder einprägen sich sofort, da ihre Melodiebögen eingängig, und nicht vertrackt, komponiert wurden. Dass „eingängig“ nicht gleich „einfach“ heißt, zeigt THE GLORIOUS BURDEN, denn alle Songs sind, in technischer Hinsicht, eine Meisterleistung. Die Gitarrenarbeit von Jon Schaffer lässt sich auf jeden Fall sehen und vor allem seine Solos zeigen, dass er sein Handwerk versteht.

Zudem schrieb Jon Schaffer für THE GLORIOUS BURDEN eine halbstündige Trilogie über die dreitägige Schlacht von „Gettysburg“ (Part I: The Devil To Pay, Part II: Hold At All Coasts, Part III: High Water Mark), die vom ersten bis zum dritten Juli 1863 stattfand. In dieser Schlacht, des amerikanischen Bürgerkrieges, besiegte die Armee der Nordstaaten (Union) die der Südstaaten (Konföderierten), wodurch sie später auch den Sezessionskrieg gewannen.
Jon Schaffer wählte diese Schlacht für „seine“ Trilogie aus, weil es die (bisher) größte Schlacht auf dem amerikanischen Kontinent war und er ein sehr große Interesse an der amerikanischen Geschichte hat.
Durch die großartige Geschwindigkeitsvariation in den einzelnen Teilen der Gettysburg Trilogie, kann sich der Hörer gut vorstellen wie die Schlacht im Moment aussieht. Die langsamen Parts wirken daher wie die Ruhe vor dem Sturm und in den schnellen Parts spürt der Hörer förmlich das ganze blutige Ausmaß der Schlacht um Gettysburg.

Der neue Sänger, Tim „Ripper“ Owens, passt so perfekt zu Iced Earth, wie Angus Young zu AC/DC. Mal schreit er, dann singt er ganz ruhig. Und das alles mit einer klar verständlichen Stimme. Am Songwriting konnte sich Tim Owens leider so gut wie gar nicht beteiligen (er stand zur Zeit des Songwritings bekanntlich noch in Diensten von Judas Priest), aber immerhin schrieb er den Text zu „Red Baron / Blue Max“. Dieser Song zeigt auch einige Parallelen zu den Judas Priest Liedern der „Ripper“ Owens Ära.

Fazit: „Das beste Iced Earth Album aller Zeiten!“ sagte Jon Schaffer über THE GLORIOUS BURDEN. Dem kann ich nur zustimmen.


Tracklist:
CD 1
1. The Star-Spangled Banner
2. Declaration Day
3. When The Eagle Cries
4. The Reckoning (Don’t Tread On Me)
5. Greenface
6. Attila
7. Red Baron / Blue Max
8. Hollow Man
9. Valley Forge
10. Waterloo
11. When The Eagle Cries (unplugged)
CD 2
1. Gettysburg – The Devil To Pay
2. Gettysburg – Hold At All Coasts
3. Gettysburg – High Water Mark

Anspieltipps: Declaration Day, When The Eagle Cries, Red Baron / Blue Max, Valley Forge, Gettysburg (Part I - III)

Band Line-Up:
Tim „Ripper“ Owens – Gesang
Jon Schaffer – Gitarre
James MacDonough – Bass
Richard Christy – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

1991 – Iced Earth
1992 – Night Of The Stormrider
1995 – Burnt Offerings
1996 – The Dark Saga
1997 – Days Of Purgatory (Best of)
1998 – Something Wicked This Way Comes
1999 – Alive In Athens
2001 – Dark Genesis (5fach CD-Box)
2001 – Horror Show
2002 – Iced Earth (Reissue)
2004 – The Glorious Burden
2004 – The Blessed And The Damned (Best of)
2005 – Gettysburg (1863) (DVD)
2007 – Alive In Athens (DVD)
2007 – Framing Armageddon (Something Wicked Part I)
2008 - The Crucible Man (Something Wicked Part 2)


SQUEALER-ROCKS Links:

Iced Earth - The Glorious Burden (CD-Review)
Iced Earth - Framing Armageddon (Something Wicked Part I) (CD-Review)
Iced Earth - I Walk Among You (Single) (CD-Review)
Iced Earth - The Crucible Of Man (Something Wicked Part 2) (CD-Review)

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