Squealer-Rocks.de CD-Review
Noize Machine - The Jumping Clown

Genre: Hard Rock
Review vom: 09.07.2009
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Valery Records



Und nochmal: Buon giorno, Allemiteinander, zur nächsten Stiefelband und ihrem Debutalbum „The Jumping Clown“. Allerdings sind die Jungs alles andere als Neulinge, denn sie haben sich ihre ersten Sprossen auf der Karriereleiter schon in anderen Formationen verdient. Auf Dauer hielten das wohl alle für keine gute Lösung, und um sich selber und ihre Musik besser verwirklichen zu können, haben sie halt `ne neue Baustelle aufgemacht. Und die heißt eben NOIZE MACHINE. Der Name und die Schreibweise deuten eher auf üblen Krach hin, aber dem ist nicht so, d.h. laut ist es schon, aber nicht übel.

Laut sind nach denn letzten Stürmen hier im Ruhrgebiet auch die Kettensägen, die schon den ganzen Tag heulen. Langsam reicht’s! Und wenn noch irgendjemand den Namen von diesem abgenippelten Popfuzzi (ER, dessen Name nicht genannt werden darf) erwähnt oder ich noch einen Song von dem ertragen oder ein Video sehen muss, dann laufe ich Amok! Amen!

Trotzdem: Interessant ist das schon, dass die CD als Genre „Metal“ angibt, aber allgemein kann man das Ganze eher als Hard Rock bezeichnen. Obwohl....in Wahrheit gibt es viele Überschneidungen mit anderen Genres, denn so eindeutig zuzuordnen ist das nicht, was NOIZE MACHINE hier auf „The Jumping Clown“ abliefern.

Der erste Song etwa, „Ready to fight“ klingt sehr progressiv vom Drumming und den Gitarren her, während einige Zwischenparts dann wirklich hardrockig daherkommen mit starken Riffs, im Grunde klassischen Soli und forschem Groove.
Das gleiche gilt für „Higher and higher“, wo vor allem die mehrstimmigen, melodischen Parts des Refrains auffallen. Der Song ist wirklich traditioneller grooviger Hardrock mit toller Leadgitarre und ich glaube, ich habe da am Schluss ein Keyboard gehört!
Ähnlich ist da „I like it“ gestrickt, obwohl alle drei Songs schon sehr abwechslungsreich komponiert sind.
Dann kommt der Titelsong aus dem Gebüsch gekracht und er dagegen gibt sich voll crossovermäßig und ist nun wahrlich kein Hardrock, aber deswegen mag ich ihn echt ganz doll!
Bei „Turn the stone“ wird’s gemächlicher und es stampft ordentlich traditionell Zum Schluss ertönt noch ein bisschen Sprechgesang! Das ist echt krass!
„So far away“ ist rocknrollig, schnell und schneller und glänzt zwischenzeitlich mit gedoppelten Gitarren, hat `nen bisschen was von Motörhead.
„The Count“ ist wieder traditioneller und ein wenig langsamer und sehr traditionell, wenn man von dem (positiv gemeint) chaotischen Zwischenpart absieht.

Vieles geht in Richtung Deep Purple, Glenn Huges oder Ian Gillan. Âber selbst der traditionellste Song „The Count“ hat etliche überraschende Einfälle zu bieten, die ihn dann doch wieder aus der traditionellen Ecke herausholen. Der Gesang ist schon ziemlich abgefahren und abwechslungsreich. Selbst wenn sich „Mitzi“ manchmal stark nach Coverdale anhört, hat er doch gesanglich alles Mögliche auf der Pfanne, was ich persönlich, im Gegensatz zu anderen, sehr gut finde! Er hält sich nicht an Konventionen und singt, wie er will und nicht, wie wohl viele das von ihm erwarten. Bravo!

Auch das langsame „Go away“, „Who are you“ „U“ (geiles Solo und Groove) werden durch die durchgängige Unkonventionalität des Gesangs, der Arrangements und der Kompositionen hörenswert. Allerdings sollte man sich Zeit nehmen und dabei Ruhe gönnen.
Ein ansehnlicher Abschluss ist „See what is better“ mit der langsamen Einleitung durch den Könner am Gerät, Dario Mollo, danach stampft und grooved es in den fast sechs Minuten dem Ende der CD entgegen, das es so nur eine vorzügliche Art hat.

Wie sag ich’s jetzt am Besten? Ich finde es gut, dass es immer mehr Crossover in alle möglichen Richtungen gibt, ohne Rücksicht auf irgendwelche Konventionen und Genregrenzen. Dies Zeug mag sich zunächst komisch anhören, aber wenn die Musiker so elastisch sind, warum sollten nicht alle anderen, Fans wie Rezensenten, auch Flexibilität beweisen und dem Ganzen, hier jetzt NOIZE MACHINE, eine Chance geben?

Engstirnigkeit nach dem Motto: “Das entspricht nicht dem, was wir in diesem Genre hören wollen!“ oder „Die Platte klingt nicht einheitlich“ oder „“Der Sänger bringt da etwas ein, was nicht passt!“ oder Adjektive wie „lächerlich“, „unpassend“ oder „herumkaspern“ deuten in Wahrheit auf Beschränktheit und Borniertheit hin, jawoll!
Ich mag „The Jumping Clown“ (obwohl...das Cover ist, äh, ...na ja, Schwamm drüber), mich langweilt eher Traditionelles und Althergebrachtes. Da ist es erfrischend, wenn Bands wie NOIZE MACHINE sich um nichts scheren und das machen, was sie wollen und nicht, was die Genreexperten erwarten.
Ich sach`s ma so: „The Jumping Clown“ bietet progressiven Crossover-Hardrock mit ungewöhnlichen Gesangsideen!

Wer also Hard Rock mag, aber geistig flexibel ist, sollte zugreifen!

Track list:
1. Ready to fight
2. Higher and higher
3. I like it
4. The jumping clown
5. Turn the stone
6. So far away
7. The count
8. Go away
9. Who are you
10. U
11. See what is better


Line-up:
Dario Mollo - guitars, VOODOO HILL, GLENN HUGHES, TONY MARTIN, GRAHAM BONNET)
Roberto Gualdi – drums, VOODOO HILL
Guido Block - bass, vocals, ELECTRIC ZOO, GRAHAM BONNET
Andrea “Mitzi” Dal Santo - lead vocals, DIUMVANA

DISCOGRAPHY:

2009 - The Jumping Clown

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