Squealer-Rocks.de CD-Review
Masterstroke - As Days Grow Darker

Genre: (Melodic) Metal
Review vom: 16.05.2009
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 15.05.2009
Label: Dynamic Arts



Gerade mal ein Jahr ist es her, dass Masterstroke ihr quasi Debütalbum SLEEP veröffentlichten und sich somit in die melodische Metal Landkarte eintrugen. Nun folgt bereits mit AS DAYS GROW DARKER dessen Nachfolger und unweigerlich stellt sich natürlich die Frage, ob es den Finnen erneut gelungen ist ein gewisses Maß an Härte in ihre melodiösen Hymnen einzuarbeiten. Vorhang auf für die düster werdenden Tage.

Der erste Höreindruck mag bei manchem Album täuschen und bereits der Vorgänger SLEEP verlangte mehr als die üblichen drei Durchgänge, die es braucht sich eine reviewfähige Meinung zu bilden. So fällt zunächst einmal auf, dass AS DAYS GROW DARKER auf unbestimmte Weise anderes ist als erwartet. Der leicht thrashige Charakter der Songs, zu denen die markant raue Stimme Rauhalas passte wie der allzu oft zitierte Arsch in den – ihr wisst schon – ist nahezu verschwunden aus dem Songwriting der Finnen, wenngleich man nicht sagen kann, dass sie tatsächlich an Härte eingebüßt hätten, vielmehr erscheinen Band und Stücke gereift zu sein. Treibende Gitarren und ebensolche Drums wechseln sich mit ruhigen, fast balladesk nachdenklichen Passagen ab. Typisch für den melodischen Metal versüßt der Einsatz des allgegenwärtigen Keyboards die Refrains, die gewohnt eingängig sind. Trotz der Tatsache, dass der werte Rauhala ab und an mit dem Ton daneben liegt, tragen seine Vocals die Stücke und auch das Album.

Klingt doch recht vielversprechend das neuste Werk von Masterstroke, oder nicht? Seit dem ersten Höreindruck sind mehrere Wochen und Durchläufe vergangen und, was sich bereits zu Anfang andeutete, scheint sich langsam aber sicher zu manifestieren. Die erste Hälfte des Albums rockt tatsächlich und schwer nur kann man sich entscheiden, welcher Refrain, welche Gitarrensoli besser sind, jedoch scheint AS DAYS GROW DARKER nicht durchgängig das Tempo und die Klasse halten zu können, denn nach der kraftvollen Ballade „Another Step Back“ nimmt man sich augenscheinlich eine kleine Auszeit und die Nachfolgenden Stücke ziehen recht belanglos an einem vorbei, um jedoch in dem Klasselied „Truth Revealed“, das zwar nicht so treibend wie die Stücke zu Beginn des Albums ist, aber gerade durch seine Abwechslung besticht, ausklingt.

Bedienten Masterstroke sich textlich auf dem Vorgängerwerk noch genereller Gesellschaftskritik z.B. an der Gier nach Öl und Ressourcen, so schlagen sie nun einen anderen Weg ein, denn – ohne dass ich nun ein Booklet zur Hand hätte und die Lyrics tatsächlich nachschlagen könnte – zeigen sich die Texte an Thematiken des neuen Testaments angelehnt, ob dieser Eindruck nur täuscht, kann ich jedoch nicht beurteilen, das bleibt den aufmerksamen Hörern überlassen.

Fazit: AS DAYS GROW DARKER ist kein easy listening Album. Wie auch schon der Vorgänger benötigt es Raum sich zu entfalten und nur wenn man ihm diesen Raum in Kopf und Gehör einräumt, gelangt man zu der Einsicht, dass Masterstroke ihrer Linie, was schmissige Refrains und Spannungsbögen bauende Songstrukturen angeht, treu geblieben sind, diese sogar noch einmal um ein episch erzählendes Element erweitern konnten. Wer also gerne Metal mit Melodien und durchaus Tiefgang sucht, der sollte das neuste Album der Finnen mal antesten.


Tracklist:
1. Wait For The Fall
2. As Days Grow Darker
3. Walls Of My Temple
4. Unstoppable
5. Another Step Back
6. Purity Fades
7. Stillborn
8. Into Oblivion
9. Inside Myself
10. Old Wounds
11. Truth Revealed

Anspieltipps: As Days Grow Darker, Walls Of My Temple, Unstoppable, Truth Revealed

Line-Up:
Niko Rauhala – Gesang, Gitarre
Markus Kekoni – Gitarre
Marko Kolehmainen – Bass
Jussi Kulomaa – Keyboards
Janne Juutinen – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Apocalypse
2008 – Sleep
2009 - As Days Grow Darker


SQUEALER-ROCKS Links:

Masterstroke - Sleep (CD-Review)
Masterstroke - As Days Grow Darker (CD-Review)

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