Squealer-Rocks.de CD-Review
Masterstroke - Sleep

Genre: Melodic Power Metal
Review vom: 21.02.2008
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Dynamic Arts



Nach den Schweizern Crown Of Glory folgt mit Masterstroke die nächste Melodic Metal Band, jedoch liegen zwischen diesen beiden Bands nicht nur geografisch Meilen, sondern auch was die Ausrichtung des dargebotenen Songmaterials angeht.
Die fünf Finnen veröffentlichen mit dem kurz und prägnant SLEEP betitelten Album im Grunde genommen ihren Zweitling, jedoch ist nicht immer alles so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, denn nach einigen Vertriebsschwierigkeiten erschien das erste Album APOCALYPSE im Jahre 2006 einzig in Japan und Russland. Da die Band sich gegen einen Re-Release entschied, folgt so mit der vorliegenden Scheibe so etwas wie das Europa Debüt. Ob die Jungs die angestaute Wut für musikalische Höhenflüge verwendet haben, werden die nächsten gut 42 Minuten zeigen.

Dass Melodic Metal nicht gleich Melodic Metal ist, stellt man unweigerlich fest, wenn man die Scheiben von Crown Of Glory und Masterstroke vergleicht. Wo die Schweizer eher auf Melodien setzen, lehnen sich die Finnen mit Vermerk auf den kleinen aber feinen Zusatz „Power“ etwas weiter an die härteren Gangarten des Metals an, so dass man z.B. in „Under Our Command“ durchaus Anleihen aus dem Speed/Thrash Metal Bereich hört. Doch auch ohne diesen direkten Verweis auf Metallica oder Megadeth geht das weiß-blaue Quintett mit deutlich mehr Tempowechsel und Härte ans Werk, wodurch SLEEP mitnichten zum Schlafen animiert. Den Vergleich mit Sonata Arctica kann man machen oder nicht, aber Masterstroke zeigen auf ihrem Europadebüt finnischen Melodic Metal, den man wegen seinen teils keyboardlastigen Hymnen entweder mag oder eben aus jenem Grund verabscheut. Ebenso gespaltener Meinung kann man über den markante, zwischen gefühlvoll („Final Journey“) und shoutend („Killing Creatures“, „Under Our Command“) wechselnden Gesang des Niko Rauhala sein, aber gibt das den Stücken gerade die nötige Abwechslung, die den Schweizerkollegen auf Dauer fehlte.

Obwohl stilecht auf Keyboards setzend kleistern sich Masterstroke nie in unerträgliche Synthesizereinsatz ein, sondern lassen auch den Gitarren ihren melodischen Freiraum, was sich auf besonders schöne Art in dem dezent an Helloween erinnernden Stück „The Circle“ mit seinem hymnischen und eingängigen Refrain zeigt. Eingängige und sich in den Gehörgängen festsetzende Refrains („Killing Creatures“, „The Circle“) zu schreiben, darauf verstehen sich die Finnen wirklich und im letzten Track „Final Journey“ beweisen sie, dass ihnen auch leicht düster, balladeske Lieder liegen. Für die nötige Abwechslung ist also beileibe gesorgt.

Fazit: Ein gelungenes Debüt einer Band, die den Kopf nicht so schnell in den Sand steckt und allen Widrigkeiten zum Trotz zum Meisterstreich ansetzt. Wer finnischen Metal, insbesondere Melodic Power Metal, der Marke Sonata Arctica und Konsorten mag, der wird bei Masterstrokes SLEEP sicherlich nicht einschlafen. Doch jene Zeitgenossen, die beharrlich die Meinung vertreten, dass Metal mit Keyboards kein Metal sei, denen ist sowie so nicht mehr zu helfen.


Tracklist:
1. Transition
2. Killing Creatures
3. Turn Away
4. Under Our Command
5. Another Failure
6. The Circle
7. Being Me
8. Sleep
9. Silent
10. Final Journey

Anspieltipps: Turn Away, Under Our Command, The Circle, Final Journey

Line-Up:
Niko Rauhala – Gesang, Gitarre
Markus Kekoni – Gitarre
Marko Kolehmainen – Bass
Jussi Kulomaa – Keyboards
Janne Juutinen – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 – Apocalypse
2008 – Sleep
2009 - As Days Grow Darker


SQUEALER-ROCKS Links:

Masterstroke - Sleep (CD-Review)
Masterstroke - As Days Grow Darker (CD-Review)

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