Squealer-Rocks.de CD-Review
Robin Beck - Trouble Or Nothing

Genre: Rock / Pop
Review vom: 07.03.2009
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Her Majestys Music Room



Vermutlich würde mir Frau Beck an die Gurgel gehen, würde ich in einem Interview ihr gegenüber das Wort „One Hit Wonder“ oder, wie kürzlich gehört, „die Cola-Tante“, in den Mund nehmen. Verständlich und doch kaum wegzudiskutieren, dass „First Time“ für immer untrennbar mit dem Namen Robin Beck verbunden sein wird.

Immerhin war es genau diese Nummer, mit der sich Robin Beck anno 1988 zunächst in die Gehörgänge der Werbekonsumenten und anschließend an die Spitzen der europäischen Charts sang. Das darauf folgende Album „Trouble Or Nothing“ darf für meine Begriffe dann auch als eine der besten Rock/Pop-Scheiben überhaupt bezeichnet werden und verdient sich damit fürwahr eine Wiederveröffentlichung, genau 20 Jahre später.

„Trouble Or Nothing“ ist natürlich mit einem weiteren Namen untrennbar verknüpft: Desmond Child. Das musikalische Wunderkind nahm nicht nur die Co-Produktion in die Hand, sondern lieferte auch gleich einige Songs für die Scheibe ab, unterstützt von etlichen anderen nicht gerade namenlosen Songwritern. Die Anzahl der Ear-Candys und potentiellen Chart-Stürmern ist daher nicht wirklich verwunderlich. „Tears In The Rain“ beispielsweise, sozusagen die Blaupause einer Kuschelrock-Ballade und zweitverwertet von Jennifer Rush. Oder „Hide Your Heart“, ein Gehörgangskraller der hinterhältigsten Sorte und von Ace Frehley zu neuen, wenngleich nicht besseren Ehren gekommen. „First Time“ natürlich, der Coca Cola-Werbeüberhit, ohne den diese Scheibe vermutlich so gar nicht möglich gewesen wäre. Mehr als die Hälfte der Songs auf „Trouble Or Nothing“ wurde mehr als einmal vertont und so manche Nummer schaffte es dadurch gleich mehrmals in die Charts.

Soviel zu dem, was war. „Trouble Or Nothing“ ist ein Pflichtbestandteil einer jeden Plattensammlung, wenn sie in Sachen poppigem, eingängigem Rock auch nur halbwegs ernstzunehmen sein soll. Löblicherweise hat sich Frau Beck für ihr neues, eigenes Label nicht darauf beschränkt, die Scheibe mit ein paar Bonus-Tracks wieder an den Start zu rollen. Stattdessen wurde „Trouble Or Nothing“ komplett neu eingesungen und produziert. Und natürlich klingt die Scheibe damit um etliches besser, als sie es vor 2 Jahrzehnten tat und tritt darüber hinaus den Beweis an, dass Robin Beck auch im nicht mehr ganz jungen Alter stimmlich absolut auf der Höhe ist. Eine lohnende Investition also mit Sicherheit für diejenigen, die keine Berührungsängste haben vor poppig angehauchtem Mainstream in seiner nahezu perfekten Form. Die vier Bonussongs, geschrieben vom schwedischen Multitalent Tommy Denander, fügen sich nahtlos ins Album ein, ohne allerdings einen wirklichen Kaufanreiz für diejenigen zu bieten, bei denen „Trouble Or Nothing“ bereits im Regal steht.


Tracklist:

1.Hide your heart
2.Don't lose any sleep
3.If you were a woman and I was a man
4.Hold back the night
5.Save up all your tears
6.In a crazy world like this
7.Tears in the rain
8.A heart for you
9.Sleeping with the enemy
10.First time
11.Love is divine
12.Lost Summer days
13.Superstar

DISCOGRAPHY:

1979 - Sweet Talk
1989 - Trouble or Nothing
1992 - Human Instinct
1994 - Can't Get Off
2004 - Wonderland
2005 - Do You Miss Me
2007 - Livin' On A Dream
2009 - Trouble Or Nothing

SQUEALER-ROCKS Links:

Robin Beck - Do You Miss Me (CD-Review)
Robin Beck - Livin' On A Dream (CD-Review)
Robin Beck - Trouble Or Nothing (CD-Review)

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