Squealer-Rocks.de CD-Review
Guilty Guitars - Days Of Golden Wealth

Genre: New Grunge Rock
Review vom: 01.01.2006
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Ich kann mich noch dunkel daran erinnern wie ich im zarten Alter von sechs Jahren während einer Runde Monopoly in den Nachrichten hörte: „Kurt Cobain, der Sänger der populären Rockgruppe Nirvana, hat sich heute erschossen!“ Interessiert hat es mich selbstverständlich nicht, mit sechs Jahren wurde noch keiner zum Rocker. Doch heute weiß ich, dass dies nicht nur das Ende von Nirvana, sondern auch das Ende einer musikalischen Ära, der Grunge Ära, bedeutete ... zumindest habe ich das gedacht.

Dass Pearl Jam, die letzten Verbliebenen aus der Grunge Zeit Anfang der Neunziger, alle zwölf Monate mit einer neuen Veröffentlichung für Furore sorgen wollen und dies seit Jahren nicht mehr können, ist nichts wirklich Neues und Wichtiges. Nein, es gibt sie tatsächlich, die Erben Kurt Cobains, Dave Grohls und Krist Novoselics: Guilty Guitars, die einst Basters United hießen, aus Deutschland. Einige Parallelen zu den legendären Nirvana sind nämlich nicht von der Hand zu weisen. Guilty Guitars setzen sich ebenfalls aus drei Mann zusammen und was viel wichtiger ist: Jan Basters Gesang, welcher schwer an den guten Kurt Cobain erinnert. Er imitiert ihn zwar nicht (wenn er das täte, würde die Platte auch gleich in den Müll fliegen), singt jedoch ähnlich qualvoll und lallend (ist in keinster Weise negativ gemeint).
Auch anderweitig steckt die Gitarrenschuldige-Vereinigung ihr Fähnchen auf Seattle, wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Gesang. Dennoch hätte ein Lied wie beispielsweise das grandiose „Paralyzed“ ohne weiteres auf den eigentlichen Nirvana-Karriere-Höhepunkt IN UTERO gepasst.

Trotzdem tritt das Trio nicht auf der Stelle, man hat die Zeichen der Zeit erkannt und verfeinert so den eigenen Stil durch Popelemente, wie sie Oasis auf dem fulminanten (WHAT’S THE STORY) MORNING GLORY einsetzten, nicht minder eingängigen New Rock à la Staind und Konsorten (allesamt Gruppen, die man inzwischen unter den Teppich kehren kann), einige kernige The Beatles Rock/Popelemente oder Alternative Rock mit dem Hang zum Psychedelischen (Sprich: The Hives). Dazu noch den ein oder anderen Classic Rock Einschub und fertig ist ein schlagkräftiges Argument der Rockmusik, welches unseren Guns’N’Roses Cheffe T.N.T. auch ohne Probleme in seinen Bann ziehen könnte, da der erste Durchlauf bereits genügt, um sich mit den zehn Songs von DAYS OF GOLDEN WEALTH vertraut zu machen – und das hält auch für längere Zeit.

Fazit: Ich muss gestehen, dass ich bis zum heutigen Tag noch immer nicht mit Nirvana (mal abgesehen von einigen wenigen Songs) warm geworden bin, weil der rohe Grunge die Spannung keine vier Songs halten kann. Anders ist das bei den jungen Deutschen Guilty Guitars, die wie oben erklärt weitere Spielarten miteinfließen lassen. Also, ihr ewig Kurt Cobain Nachtrauernden: Vergesst endlich Nirvana, lasst den Mann in Frieden ruhen und kauft euch Guilty Guitars DAYS OF GOLDEN WEALTH!


Tracklist:
1. Breakaway
2. Portrait
3. Broken Angel
4. Twice
5. Everywhere
6. Unkind
7. Anything Is On The Road
8. Paralyzed
9. Still Timeless
10. Trail On

Anspieltipps: Portrait, Broken Angel, Anything Is On The Road, Paralyzed

Band Line-Up:
Jan Basters - Gesang, Gitarre
Stephan Basters - Bass, Gesang
Jörn Brucker - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2006 - Days Of Golden Wealth
2007 - Walk By Your Side (EP)
2008 – In Need Of Now


SQUEALER-ROCKS Links:

Guilty Guitars - Days Of Golden Wealth (CD-Review)
Guilty Guitars - Walk By Your Side (EP) (CD-Review)
Guilty Guitars - In Need Of Now (CD-Review)

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