Squealer-Rocks.de CD-Review
Schizophrenic Voices - Tesno

Genre: Crossover (Free Metal)
Review vom: 20.01.2009
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: released
Label: Eigenproduktion



Paris – London - ... lange nix… und dann: Iserlohn! Im Januar 2004 wurde die Band von Roger und 4Fingaz gegründet. Nach der Vervollständigung des Line-Ups im August 2004 gaben die Jungs im März 2005 ihr Bühnendebüt. Nach diversen Wechseln und einer Phase der Neuorientierung wurden die Songs entsprechend angepasst. Das Debütalbum wurde im September 2007 fertig gestellt und fand nun seinen Weg in meinen Player.

Die freundliche Begrüßung „Ihr seid alle krank, denn ihr hört uns!“ auf dem berühmten Beipackzettel ließ mich schon grinsen. Deutlich mehr noch, als die CD anlief, denn zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir doch leicht was anderes vorgestellt hatte. So viel zum Thema Vorurteile. Sei es drum.

Die CD ist ziemlich gut aufgemacht: Im Booklet findet man fein zusammengestellte Bilder der Bandmitglieder, die eher in abgesperrte Etage eines Krankenhauses gehören – was ich persönlich extrem witzig finde. Der erste Teil der Texte ist nur mit dem Spiegel lesbar, was den Grundgedanken der Schizophrenie zum tragen bringt.

Ein Zitat muss ich hier dringend loswerden, da es absolut passend zur Band ist und das ganze Album verhältnismäßig gut zusammenfasst:

"REVOLUTION gegen festgefahrene musikalische Konventionen. Ein starker, individueller Sound."

Irgendwie ist das gesamte Konzept wahrhaftig Nomen Est Omen. Die musikalische Darbietung ist durch die Bank weg wirklich gekonnt und die ziemlich irre Lache im Stück „Set Me Free“ passt dazu wie die Faust aufs Auge. Stimmlich kommt hier der Herr Nemo richtig gut rüber; nicht nur dass er singen, sondern auch mit seiner Stimme umgehen kann.

Die Gitarren kommen teils sehr dunkel, teils Marke Motörhead ziemlich schrammelig und wieder anders aufschreiend daher. Diese Mischung verdient durchaus die Bezeichung schizophren... was aber nicht negativ bemerkt ist, sondern durchaus im positiven Sinne zu werten ist.

„Schizophrenic Voices“ ist nicht nur textlich sondern auch spielerisch für mich DAS Stück des Albums. Für diese ernsthaft durchgeknallte Lache, die meine Lachmuskeln richtig reizt, gibt’s echt Pluspunkte.

Das Stück „Twilight“, begleitet von Akustikgitarre und Drums, ist wirklich eine angenehme Abwechslung, wohingegen „Unchanged Feelings“ in eine völlig andere Richtung schlägt und mich zum mitwippen (und ehrlich gesagt echt zum lachen) animiert. Die Idee, ein Stück mit leger-leichten Takten nach Art einer Bierzeltparty zu verfeinern, ist schon echt Banane – aber das hat was!

Instrumental ist es alles in allem wirklich interessant zu hören, handwerklich gibt es nicht wirklich viel zu meckern und die kleinen Abstriche sind eher marginal. Mir macht es wirklich Spaß, das sehr abwechslungsreiche Album zu hören. Mit etwas mehr Ernsthaftigkeit (und weniger Schizophrenie?) wird das nächste Album definitiv richtig gut, denn Potenzial haben die Herren, das steht definitiv außer Frage.

Fazit:
Nomen est Omen passte noch nie besser als hier! Für neugierige, aufgeschlossene Hörer ein kurzweiliges, gut zu hörendes Album.


Anspieltipps:
Track 1 – Leading Light
Track 4 – Schizophrenic Voices
Track 5 – Twilight
Track 7 – Unchanged Feelings


Tracklist:
1. Leading Light
2. Set Me Free
3. Scums World
4. Schizophrenic Voices
5. Twilight
6. Heroes Report
7. Unchanged Feelings
8. Torn
9. Fire
10. The Pressure
11. Once Uopn A Time It Was A Ballad

Gesamtspielzeit: 59:03


Line-Up:
Kay “Nemo” Plaeßmann – vocals
Andre “Metal Gandalf” Terp – guitar
Philip “Roger” Lahrmann – drums

Julian “4Fingaz” Demiet – bass (track 1-9)
Dennis “E-Mann” Stangenberg – bass (track 10-11)

Christian „Tighthooven“ Schäfer – keyboard (track 10-11)

DISCOGRAPHY:

2008 – Tesno (Debüt)

SQUEALER-ROCKS Links:

Schizophrenic Voices - Tesno (CD-Review)

Metal Gandalf und Roger von Schizophrenic Voices (Interview)
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