Squealer-Rocks.de CD-Review
Cannon - Metal Style

Genre: Heavy Metal/Hard Rock
Review vom: 02.11.2008
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Metal Mayhem



Wir schreiben das Jahr 1986. MAIDEN haben mit „Somewhere In Time“ und PRIEST mit „Turbo“ zwei von der Metal-Welt recht kontrovers diskutierte Alben auf den Markt geschmissen und aus der Bay Area thrashte der „Master Of Puppets“ gen Europa. In diese Hochzeit des Metal fällt auch das Gründungsjahr der deutschen Metaller von CANNON, die zwei Jahre später mit „Thunder And Lightning“ ihr Debütalbum vorlegten. Eine zweite Platte wurde nie veröffentlicht, so dass CANNON nur live zu sehen waren bis sie 1996 endgültig die Segel strichen.

Satte zwölf Jahre später erscheint nun „Metal Style“ (dem das Comebackalbum "Back In Business" voraus ging) und die erste Frage, die mir vor dem Einlegen der CD in den Schacht des Players einfällt, ist: Braucht die Welt ein weiteres Album von CANNON? Immerhin waren die Kritiken zum Debüt gut, aber nicht euphorisch (gleiches gilt auch für "Back In Business"). Aber lassen wir die Musik erstmal auf uns wirken. Musikalisch gibt es hier ein Potpourri aus teutonischem Metal, Hard Rock und ähm,…teutonischem Metal. Ganz im Stil der Achtziger präsentiert das Kleeblatt aus Hannover die 14 Tracks auf „Metal Style“. Nach kurzem Intro geht es mit dem Titelsong auch schön standesgemäß zur Sache. Treibende Drums, ein prägnantes Riff und der Gesang von Frontmann Mat Rein Jaehnke bestimmen den Song. Kurz gehalten und mit einem „Mitsing-Refrain“ („You do…we too – live heavy metal style“, hehehe) ausgestattet, weiß der Song zu überzeugen. Noch besser gelungen ist allerdings das Folgende und im gleichen Stil präsentierte „Into The Fire“. Weiterhin sind mit „The Wooden House“ und „Bells Of Glory“ noch zwei andere starke Highlights auf der Scheibe vertreten.

Allerdings wird spätestens nach dem dritten Song („The Iron Flag“) klar, woran es im Sound von CANNON krankt. Das „CANNON-Markenzeichen, die charismatischen „Mitsing-Refrains““ (Labelinfo), nutzt sich sehr schnell ab, da die Refrains zwar alle sofort im Ohr bleiben, aber auch nicht wirklich anspruchsvoll gehalten sind, sodass manche schnell langweilig werden. Da kann dann auch eine souveräne Instrumentalfraktion nichts mehr herausreißen. Das passt nach Wacken nachts um zwei im Zelt, genügt den Ansprüchen des traditionellen Metallers heutzutage aber nicht wirklich. Irgendwie hat man beim Hören der Scheibe konstant den Eindruck sich in der falschen Zeit zu befinden. Wäre die Scheibe in den Achtzigern herausgekommen, hätte sie vielleicht mehr Aufsehen erregt. Heute wirkt die Musik von CANNON so, als ob die Band es verpasst hat ihren Sound ins neue Jahrtausend zu transferieren. Das haben Kollegen wie PARAGON oder sogar GRAVE DIGGER deutlich besser geschafft.

Vier sehr gute Songs aus vierzehn sind nicht genug um eine Kaufempfehlung auszusprechen. True Metaller sollten dennoch ein Ohr riskieren. Auch wenn es hart klingt, auf ein weiteres CANNON Album hat die Metal-Welt meines Erachtens nach nicht gewartet. Ein nettes, aber nicht unbedingt spektakuläres Album. Entscheidet selbst...

Anspieltipps: Metal Style, Into The Fire, The Wooden House, Bells Of Glory



Tracklist:
1. Intro
2. Metal Style
3. Into The Fire
4. The Iron Flag
5. Hot Wheels On The Highway
6. Out In the Streets
7. Waiting
8. I Bet You Win
9. That’s What I Am
10. I Can’t Get Enough
11. Sensation – Frustration
12. The Wooden House
13. Bells Of Glory
14. Jennifer


Line-Up:
Mat Rein Jaehnke – Vocals
Oliver Krueger – Lead Guitars
Steve Carrington – Bass, Vocals
Walter Mueller – Guitars, Drums

DISCOGRAPHY:

1988 - Thunder And Lightning
2004 - The History
2005 - Back In Business
2008 - Metal Style

SQUEALER-ROCKS Links:

Cannon - Back In Business (CD-Review)
Cannon - Metal Style (CD-Review)

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