Squealer-Rocks.de CD-Review
Dear Superstar - Heartless

Genre: Hardrock
Review vom: 22.10.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: 17.10.2008
Label: Indevent



Tja, da weiß ich eigentlich nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Vor mir liegt die zweite Veröffentlichung von Dear Superstar „Heartless". Nach dem 2006er Debut im Selbstverlag „Confessions Of A Twisted Mind“ (cooler Titel, ehrlich!) gibt es jetzt also zum zweiten Mal was auf die Ohren von dem englischen Quintett aus Manchester.

Das Promobild mit diesen komischen Frisuren läßt irgendwie Schlimmes ahnen und mein ältester Sohn (18), erklärter Emo-Hasser, antwortete auf meine Frage, aus welcher Ecke diese Jungs wohl kommen, wie aus der Pistole geschossen: „Emo“. Danke, Euer Ehren, keine weiteren Fragen mehr.

Okay, laut Shirts sind die Fünf Fans von Bullet For My Valentine, Iron Maiden (2x), Jack Daniels und dem Eisernen Kreuz. Aha!

Die Musik klingt aber irgendwie anders, also sind sie nicht von diesen Bands beeinflusst worden. Ein Vergleich, das vorweg, wäre auch völlig aus der Luft gegriffen. Unterschrieben haben sie nämlich beim legendären Independent-Label Demolition/DR2 Records, wo auch Wednesday 13, WASP, Hanoi Rocks oder Sebastian Bach unter Vertrag sind.

„Es ist wahnsinnig toll, allein daran zu denken, dass wir ein Album herausbringen werden Seite an Seite mit einigen von unseren größten Einflüssen!“ sagt Fronter Mick Satiar.

Nun gut! Entscheidend ist auffm Platz. Los geht’s mit den ersten drei Songs, die insgesamt einen tollen Einstieg bieten mit einem treibenden Groove und punkmäßigen Chören, starken Leadgitarren und aggressiven, aber verständlichem Iggy Pop-ähnlichem Gesang.

Von Song zu Song steigert sich’s, will sagen, der nächste Song gefällt mir immer ein wenig besser als der vorhergehende. Richtig Klasse ist dann eben das herrlich metallische „Live Love Lie“. Hier werden die Daumenschrauben noch ein wenig angezogen, es gibt ein bisschen Metalcore-Geschrei und vor allem sehr variable und abwechslungsreiche Songstrukturen. Alles passt zueinander und es ist weit und breit kein Klischee in Sicht.

Das kraftvolle „Signposts To Bedposts“ hat schon mal einen witzigen Titel und dazu passt dann auch der deutliche Punk-Einschlag, während „Anytime Anyplace“ kurz ein bisschen Zurückhaltung antäuscht, bevor es wieder, wie auch im nächsten Kracher „Rock Bottom“ zur Sache geht. Auch „Raised Voices And Confrontations“ enttäuscht nicht, und „Hollywood Whore“ ist irgendwie ein typischer Stampfer a la AC/DC, nur besser, hehe! Schöne Grüße an „Black Ice“ übrigens.

Herausragend finde ich „Diseased And Distraught“ wegen der Melodieführung und der ganzen Songstruktur. Es glänzt mit tollen Rhythmuswechseln und wummernden Gitarren, wobei nur eine relativ niedrige Soundwand hochgezogen wird, und so können wir eine schöne transparente Komposition bewundern.

Zum Schluss gibt’s das niedliche „Can’t Write A Love Song“, wo Dear Superstar zeigen, dass sie es doch können. Es gibt eine liebreizende Melodei und der Song ist nicht so besinnlich, dass ich dabei sanft entschlummert wäre. Nein, ganz und gar nicht.

„Heartless“ von Dear Superstar zeigt, dass die Jungs schon ein mehr als nur durchschnittliches Werk hier abgeliefert haben. Ich finde schon die nicht so alltäglichen Songtitel ziemlich kreativ.

Im Grunde haben wir es hier ernsthaft mit einer Mischung aus BFMV und, ich sach ma, Mötley Crue zu, die durchaus Power hat. Es ist quasi eine Mischung aus Hardrock, Punk und Metalcore.

Die Songs sind gut durchkomponiert, nicht klischeehaft, mäßig komplex und immer auf den Punkt gebracht. Alle Songs haben Single-Länge zwischen 3 ½ und 4 ½ Minuten. Der Spannungsaufbau ist gelungen und auch die Breaks sitzen an den richtigen Stellen. Es gibt praktisch in jedem Song Refrains oder bestimmte Parts, die zum Mitsingen geradezu einladen, und die abwechslungsreiche Gesangsdarbietung trägt auch ihr Scherflein dazu bei, dass das Anhören dieser Platte für mich ein Vergnügen war.


Tracklist:
1. Brink Of Destruction
2. Brothers In Blood
3. Live Love Lie
4. Signposts To Bedposts
5. Anytime Anyplace
6. Raised Voices And Confrontations
7. Rock Bottom
8. Hollywood Whore
9. Diseased And Distraught
10. Can’t Write A Love Song

Line Up: (mehr Infos nicht vorhanden)
Micky Satiar
Smeth
The Minge
Milton Gunns
Amadeus

DISCOGRAPHY:

2006 - Confessions Of A Twisted Mind
2008 - Heartless

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