Squealer-Rocks.de CD-Review
Keith Emerson Band - Keith Emerson Band featuring Marc Bonilla

Genre: Progressive
Review vom: 14.10.2008
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Edel Records



NEINEINEINEINEINEINEIN! Was habe ich verbrochen? Irgendwo habe ich meinen großen Boss Eric wohl mal Emerson, Lake and Palmer erwähnt und jetzt habe ich den Salat. Vor mir liegt die neueste Veröffentlichung von der Keith Emerson Band featuring Marc Bonilla (wer auch immer das ist) mit der CD ohne Titel. Sehr originell!
Leute! Dieses Review wird kein Spass für alle Beteiligten. Also festhalten und anschnallen, diesmal wird’s ernst!

In den 70er Jahren gab es eine Band, die sich Emerson, Lake And Palmer nannte und die Jungs haben scheinbar eine Menge Platten verkauft, was ich bis heute nicht im Ansatz verstehen kann: Yes, Genesis o.ä. sind auch nicht meins (Geschmack ist eben Glückssache, möchte ich vorausschicken). Carl Palmer, der vielleicht innovativste Drummer der Siebziger beispielsweise, kam von Atomic Rooster, da hätte er bleiben sollen, denn die Band hatte eine große Zukunft vor sich.
Allerdings gibt es für den Erfolg von „Works“ (Untertitel: Volume 1) durchaus eine Erklärung: das bearbeitete Klassik-Stück „Fanfare For The Common Man“ war als gekürzte Single-Auskopplung hoch in den Charts und auch ich war begeistert. Also habe ich mir die Doppel-LP (!!!) gekauft und entsetzt festgestellt, dass außer diesem Chartstürmer nur sehr unrockiger, gern auch klassischer, Käse verzapft wird. Stichworte sind Virtuosität an den Instrumenten, Nonkonformität in der Komposition und mit aller Gewalt „Avantgarde“ sein wollen. Hier wurde musikalischer Größenwahn auf dem Fundament der klassischen Musik deutlich. Heraus kam aber etwas ohne Inspiration und Seele.
Lest mal im Netz Reviews aus dem deutschen Ableger des britischen Magazins SOUNDS, z.B. die Rezension von Jürgen Frey, dann seid ihr voll im Bilde.

Nun zum vorliegenden Produkt, in aller Kürze:
Tracks 1 bis 8 und 10 und 11 jazziger bis jazzrockiger oder auch klassisch angehauchter Unsinn in der Länge von achtzehn Sekunden bis zweieinhalb Minuten, kompositorisch belanglos und uninteressant.
Track 12 Klaviergeklimper zum Einschlafen, ich würde fast sagen: entschlafen!
Die anderen Tracks verdienen die Bezeichnung „Song“ schon eher, sind aber allenfalls in quantitativer Hinsicht interessant, nicht in qualitativer. Jazziges Gedudel und Geklimper, mit rockigen Ansätzen, die allenfalls zu erahnen sind, ist zu hören und mir laufen Schauer des Entsetzens über meinen ansonsten recht ansehnlichen Körper. „Achtung Kunst“ steht über jeder Note. Musiker mit dieser Haltung kann ich nicht ausstehen.

Mr. Keith Emerson hat seit „Works“ in den Siebzigern nichts dazugelernt. Ein Instrument oder mehrere zu beherrschen und Perfektion in der Produktion heißt eben nicht automatisch auch Kreativität im Songwriting an den Tag legen zu können. Eine Kirchenorgel, Syntheziser, Konzertflügel und Piano alleine machen noch keine gute Musik für ein intelligentes Publikum. Stile wie Klassik, Jazz und Rock (versuchen!) zu mischen ergibt nicht wie von selbst etwas Interessantes, denn schlecht gemacht, stößt es eher ab. So wie hier!

Ich weigere mich einfach, dies irgendwie in die Kategorie Rock einzuordnen, dafür ist es zu jazzlastig und, ich wiederhole mich vielleicht, zu uninspiriert. Mr. Emerson spielt bei Auftritten auch gerne mal ein Klavierkonzert, vielleicht reicht das ja als Warnung. Gewarnt sei auch vor der beiliegenden DVD. Einfach gruselig. Auf jeden Fall hat dieser Schönspieler es ganz gehörig verbockt.

Und ich habe schon viel zuviel Zeit mit dem Unsinn hier verschwendet. Nix für ungut!

Mein Tipp: schmeisst euer Geld lieber in den Gully, da hört ihr es wenigstens klimpern!

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