Squealer-Rocks.de CD-Review
Excalion - Primal Exhale

Genre: Symphonic Power Metal
Review vom: 01.08.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Eine lange Zeit fragte ich mich, wie sich der Zusatz „Symphonic“ bei manchen Power Metal Bands musikalisch erklären lässt. Bei der Lösung meiner Frage dachte ich immer an Nightwish, doch so ganz wurde ich damit nicht glücklich, bis mir das Album PRIMAL EXHALE des finnischen Sextetts Excalion in die Hände fiel. Dazu aber später mehr. Wenden wir uns erst einmal den Fakten zu: Excalion gründeten sich kurz vor dem Jahreswechsel 2000 in Konnevesi, Mittelfinnland. Nach zwei Demos und einem dingfesten Plattenvertrag bei Sound Riot Records begann man vor einem Jahr mit dem Songwriting, um anno 2005 das Debüt PRIMAL EXHALE vorlegen zu können.

Kräftig deftige Power Metalklänge finden bei den sechs Finnen im Gegensatz zu zahlreicher ihrer Konkurrenten nur im Hintergrund statt. Stattdessen spielen virtuose, vertrackte Spielereien, die zum Teil an klassische Sinfonien, nur mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards eingespielt, erinnern, eine sehr bedeutende und große Rolle. Dies lässt sich unter Umständen, also bei Vernachlässigung der grundlegend verschiedenen Herangehensweisen beider Bands, mit Nightwish oder besser ausgedrückt den gelegentlichen Keyboardorgien des Tastenmannes und Songwriters Tuomas Holopainen verbinden.

Mit dem, stark in Songs wie „Dire Waters“, „Magalomania“ oder „The Legacy“ vorkommenden, „Classic Metal“ (oder halt „Symphonic Metal“) hat man die Akte Excalion bzw. PRIMAL EXHALE noch lange nicht geschlossen, womit wir uns wieder von dem Gedanken Nightwish verabschieden. Denn einerseits ist Jarmo Pääkkönen’s hoher, aber nicht unangenehmer Gesang, der dem von Vesa Virtanen (Twilight Guardian) ähnelt, nicht so richtungsangebend und andererseits sorgen hauptsächlich die Refrains dafür, dass PRIMAL EXHALE nicht vollkommen ins Progressive abrutscht. Um dies zu ermöglichen, sagt man schnell bei weiteren Landsleuten „Hallo“ und holt sich durch deren Erfolgsplatten Tipps, um das 50-minütige Material zugänglicher zu machen. Die Rede ist natürlich von Stratovarius. Wer sonst schreibt so tolle, harmonische Melodien, die in jede Faser des Körpers gelangen, wenn nicht Timo Tolkki und seine wieder versöhnten Mannen? Okay, Excalion inzwischen ...

Den definitiven Höhepunkt des Albums haben sich die sechs für den Schluss aufgehoben: „Obsession To Prosper“, ein stilumfassender acht Minuten langer Übersong, der Seinesgleichen sucht und vergleichbar mit dem „Tor des Jahres“ ist. Das anfängliche, später wiederkehrende, klassisch behaftete Metalthema geht in einprägsame, äußerst melodiöse Parts über, die dennoch nicht an einer gewissen Grundhärte verlieren.

Fazit: Die Newcomer setzen in diesem Jahr sehr große Akzente und Excalion mit welche der größten! Diese Finnen wissen, wo der Metalhase lang läuft!
Da die Platte bereits seit Ende Juli zu haben ist, kann ich allen Metal-Freunden, die mit Nightwish, Stratovarius und Power Metal etwas anfangen können, nur sagen: Kauft euch PRIMAL EXHALE, wenn ihr es noch nicht getan habt!


Tracklist:
1. Temptation Wasteland
2. A Moment In The Spotlight
3. Reality Bends
4. Dire Waters
5. Stage Of Lies
6. Heart & Home
7. Magalomania
8. My Legacy
9. Obsession To Prosper

Anspieltipps: Reality Bends, Stage Of Lies, Heart & Home, Obsession To Prosper

Band Line-Up:
Jarmo Pääkkönen – Gesang
Kimmo Hänninen – Gitarre
Tero Vaaja – Gitarre
Timo Sahlberg – Bass
Henri Pirkkalainen – Schlagzeug
Jarmo Myllyvirta – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2001 – Forlorn (Demo)
2003 – Obsession To Prosper (Demo)
2005 – Primal Exhale
2007 - Waterlines

SQUEALER-ROCKS Links:

Excalion - Primal Exhale (CD-Review)
Excalion - Waterlines (CD-Review)

Tero Vaaja von Excalion (Interview)
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